Mit Steuersatz von 0,01% auf Finanztransaktionen global Einnahmen von
200-250 Milliarden Euro - Budget: Nicht vom Konsolidierungspfad abkommen
Wien (bmf) - "Wir wollen wieder mehr Schwung in die europäische Debatte um die Finanztransaktionssteuer
bringen. Deswegen werde ich nächste Woche beim informellen Finanzministerrat in Brüssel unser österreichisches
Modell auf den Tisch legen und die Initiative übernehmen", sagte Finanzminister Josef Pröll im Anschluss
an den Ministerrat am 28.09. Vorgesehen sei ein einheitlicher Steuersatz von 0,01-0,05% auf Finanztransaktionen
in der EU. Dazu Pröll: "Wir müssen - auch international - die Lehren aus den Entwicklungen der vergangenen
Monate ziehen und in der Zukunft darauf aufbauen. Daher sieht unser Modell ganz bewusst die Besteuerung von Aktien,
Schuldverschreibungen und Derivaten vor, jedoch nicht von Gehalts-und Sparkonten von Privaten. Mein Ziel ist, die
internationale Staatengemeinschaft von unserem Modell zu überzeugen." Bei diesem Steuersatz könnte
die Finanztransaktionssteuer global rund 200-250 Milliarden Euro an Einnahmen erbringen.
Zur Budgetkonsolidierung betonte der Finanzminister: "Die Korrektur der Konjunkturprognosen nach oben untermauern
unseren Erfolg in der Krisenbekämpfung. Das heimische Wirtschaftswachstum liegt dank unserer kraftvollen Maßnahmen
deutlich über dem Durchschnitt der Eurozone." Es habe sich als richtig erwiesen auf die neuen Wirtschaftsdaten
zu warten, so Pröll weiter, denn es gelte das Budget auf den aktuellsten Zahlen aufzubauen. "Auch wenn
die Konjunkturprognosen jetzt besser sind, dürfen wir nicht vom Konsolidierungspfad abkommen. Unsere große
Aufgabe heißt nun, das Defizit zu verringern und die öffentlichen Haushalte nachhaltig zu sanieren",
bekräftigt Pröll. |