Bozen (lpa) - Zu einem Austausch über die wirtschaftliche Zusammenarbeit, aber auch über Minderheitenfragen
haben sich am 28.09. Landeshauptmann Luis Durnwalder und der bulgarische Generalkonsul in Mailand, Garbis Agopian,
in Bozen getroffen.
Der Landeshauptmann hat dem bulgarischen Generalkonsul zunächst den Werdegang der Südtiroler Autonomie
skizziert und ihm die grundlegenden Säulen des friedlichen Zusammenlebens erläutert: vom ethnischen Proporz
über die Zweisprachigkeits-Regelung bis hin zum muttersprachlichen Schulsystem. "Dies sind Themen, die
für Bulgarien von besonderem Interesse sind, stellt die türkische Minderheit im Land doch einen Bevölkerungsanteil
von rund zehn Prozent", so Durnwalder nach dem Treffen mit Agopian im Palais Widmann.
Selbstverständlich kam auch der wirtschaftliche Austausch zwischen Südtirol und Bulgarien zur Sprache.
"Derzeit exportieren wir Güter im Wert von rund 15 Millionen Euro jährlich nach Bulgarien, wir sind
also erst am Anfang und können hier noch einiges an Potential ausschöpfen", so der Landeshauptmann.
Während Durnwalder dem bulgarischen Generalkonsul ein Bild von Südtirols Wirtschaft gezeichnet hat, äußerte
Agopian sein Interesse, sein Heimatland auch in Zusammenarbeit mit der Handelskammer in Südtirol vorzustellen.
Und auch die EU-Politik stand auf dem Programm des heutigen Treffens. "Bulgarien ist als neues EU-Mitglied
natürlich überaus interessiert daran, unsere Arbeit mit den EU-Programmen und unser Lobbying auf Brüsseler
Ebene kennenzulernen, um von unseren Erfahrungen profitieren zu können", so der Landeshauptmann nach
dem Treffen, bei dem es schließlich auch um die Situation der Bulgaren auf Südtirols Arbeitsmarkt ging:
derzeit sind rund 200 Bulgaren im Land beschäftigt. |