Wien (rk) - Stefan Slupetzky erhielt am 28.09. im Rahmen der Kriminacht den neu geschaffenen "Leo-Perutz-Preis
der Stadt Wien für Kriminalliteratur" für seinen Roman "Lemmings Zorn: Lemmings vierter Fall".
"Stefan Slupetzky ist ein würdiger erster Preisträger, der sich meisterhaft auf die hohe Kunst der
Krimiunterhaltung versteht", so Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny bei der Überreichung des
Preises. "Mit seiner Figur des Lemmings hat er einen sympathischen Antihelden geschaffen, der immer wieder
ungewollt in kriminelle Machenschaften verstrickt wird und dabei auch die kniffligsten Fälle löst."
Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde von der Stadt Wien und dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels
(HVB) ins Leben gerufen.
Leo-Perutz-Preis der Stadt Wien für Kriminalliteratur
Leo Perutz, der Namensgeber der Auszeichnung, schuf 1923 mit dem Kriminalroman "Der Meister des jüngsten
Tages" ein Meisterwerk phantastischer Literatur und gilt seither als "Virtuose des Rätsels".
"Ausgehend von der literarischen Virtuosität eines Leo Perutz soll der Preis künftig anspruchsvolle
und innovative Kriminalliteratur würdigen und zugleich Ansporn für die heimischen AutorInnen sein, den
Wiener Kriminalroman in der reichhaltigen Landschaft der Literaturstadt Wien fest zu verankern", unterstrich
der Kulturstadtrat. Der Preisträger wurde von einer Fachjury in einem zweistufigen Auswahl-Verfahren ermittelt,
wobei die Jury in der ersten Stufe eine Short List von fünf Werken aus allen Kriminalromanen, die im Zeitraum
von 18 Monaten vor der ersten Jurysitzung im Mai auf Deutsch erschienen sind, erstellte. Auf der Short-List des
ersten Leo-Perutz-Preises befanden sich die neuesten Werke von Paulus Hochgatterer, Gerhard Loibelsberger, Stefan
Slupetzky, Edith Kneifl und Nora Miedler.
Begründung der Jury
Die Jury des Leo-Perutz-Preises der Stadt Wien für Kriminalliteratur setzt sich aus je einer Vertreterin/einem
Vertreter der Kulturabteilung der Stadt Wien, des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels, des Sortimentsbuchhandels,
der Medien sowie der Vereinigung österreichischer KriminalschriftstellerInnen zusammen. Auszüge aus der
Begründung: "Lemmings Zorn ist ein Kriminalroman im besten Wortsinn. Denn er stellt das Verbrechen nicht
auf pornographische Weise in den Mittelpunkt, sondern rollt eine Handlung auf, an deren Ende notgedrungen das Verbrechen
stehen muss. Verbrochen wird auch vorher schon genug, allerdings sind es die alltäglichen, nicht judizierbaren
Untaten, die hier beschrieben werden. Lemmings Zorn ist auch und vor allem ein gesellschaftskritischer Roman, ein
Spiegel unserer Zeit, in der sich menschliche Werte wie Anstand und Mitgefühl der persönlichen, rücksichts-
und skrupellosen Bereicherung einer wirtschaftlich oder politisch herrschenden Kaste unterordnen müssen."
Biographie Stefan Slupetzky
1962 in Wien geboren, studierte Stefan Slupetzky an der Wiener Kunstakademie und arbeitete als Musiker und Zeichenlehrer,
bevor er sich dem Schreiben zuwandte. Er schrieb und illustrierte mehr als ein Dutzend Kinder- und Jugendbücher,
für die er zahlreiche Preise erhielt. Mittlerweile widmet er sich aber vorwiegend der Literatur für Erwachsene
und verfasst Bühnenstücke, Kurzgeschichten und Romane, u. a dem fantastischen Roman "Besuch von
Glorf" (echomedia verlag, 2008). Seine Kriminalromane sind im Rowohlt Taschenbuch Verlag erschienen. |