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Gemeinschaftsarbeit? |
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erstellt am
28. 09. 10
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Marek:
Umfrage bestätigt Gemeinschaftsarbeit
Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung spricht sich laut einer OGM-Umfrage
im "Kurier" für die Gemeinschaftsarbeit bei Langzeitarbeitslosen aus.
Wien (övp-pd) - Sowohl die Chance auf Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt, als auch der Schutz
vor sozialem Missbrauch ist der Bevölkerung wichtig. Mit den Intentionen Langzeitarbeitslosen wieder eine
Perspektive zu geben und die Mindestsicherung vor sozialen Missbrauch zu bewahren, schlug Staatssekretärin
Christine Marek das Konzept der Gemeinschaftsarbeit vor. Laut einer vom „Kurier“ veröffentlichten OGM-Umfrage
spricht sich nun eine Mehrheit von 76 Prozent für die Gemeinschaftsarbeit bei Langzeitarbeitslosen aus.
Dabei erfolgt die Bestätigung des ÖVP-Kurses quer durch alle politischen Lager. 57 Prozent der Grün-
und sogar zwei Drittel der SPÖ-Sympathisanten sprachen sich für die Gemeinschaftsarbeit aus.
Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt ermöglichen
Mit diesem Konzept möchte die ÖVP langzeitarbeitslosen Menschen den Schritt zurück in den primären
Arbeitsmarkt erleichtern. 82 Prozent denken, dass dies dafür die richtige Maßnahme wäre. So wird
nicht nur der Zugang zur Arbeitswelt bewahrt, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Gesellschaft
erbracht. Langzeitarbeitslose könnten bei NGOs, in Kommunen oder in diversen sozialen Einrichtungen unterstützend
tätig werden.
Sozialen Missbrauch verhindern
Aber auch der Schutz vor sozialen Missbrauch ist den Menschen ein großes Anliegen. So gehen 72 Prozent davon
aus, dass durch die Gemeinschaftsarbeit weniger sozialer Missbrauch der Mindestsicherung geschehen wird.
Diese Umfrage bestätigt mit großer Mehrheit sowohl die Teilaspekte, als auch das Gesamtkonzept der ÖVP
zur Gemeinschaftsarbeit für Langzeitarbeitslose. |
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Hundstorfer: Marek-Vorschlag würde Langzeitarbeitslosigkeit erhöhen
Der Vorschlag Mareks zur Arbeitspflicht von MindestsicherungsbezieherInnen würde das
Lohnniveau senken und Lohn- und Sozialdumping drohe.
Wien (bmask) - "Der Vorschlag von Staatssekretärin Marek würde die Langzeitarbeitslosigkeit
erhöhen und ist eine gefährliche Sackgasse", sagte Sozialminister Rudolf Hundstorfer 28.09. zu den
Aussagen der Staatssekretärin. Während in Deutschland jeder zweite Arbeitslose langzeitarbeitslos ist,
ist in Österreich nur jeder vierte von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen.
Der Vorschlag Mareks zur Arbeitspflicht von MindestsicherungsbezieherInnen würde das Lohnniveau senken und
Lohn- und Sozialdumping drohe. Das Lohnniveau in jenen Branchen, die gemeinnützige Arbeit leisten, sei bereits
jetzt nicht besonders hoch. Kleinbetriebe wie Gärtnereien oder Schneeräumfirmen würden Aufträge
von Gemeinden verlieren, Arbeitsplätze würden verloren und Firmen pleitegehen.
Die Langzeitarbeitslosigkeit in Österreich gehe bereits zurück (-10,9 Prozent im August), verdeutlichte
der Sozialminister. Mareks Vorschlag bringt Menschen nicht in den ersten Arbeitsmarkt zurück, sondern verfestigt
ihre Situation in der Langzeitarbeitslosigkeit. Zudem haben die Hilfsorganisationen den Vorschlag der Staatssekretärin
einhellig abgelehnt. "Wieso möchte die ÖVP, dass ältere oder pflegebedürftige Menschen
nicht von qualifizierten Kräften, sondern von nicht ausgebildeten und nicht immer willigen Hilfskräften
betreut werden?", so Hundstorfer.
Es gibt eine gesetzliche Verpflichtung des AMS (Paragraph 38a, AMSG), Menschen innerhalb von drei Monaten und ausgrenzungsgefährdete
Menschen innerhalb von vier Wochen zu aktivieren. "All das, was Marek fordert, gibt es bereits, nur intelligenter
und effizienter gemacht", so Hundstorfer. Er verwies auf die gemeinnützigen Beschäftigungsprojekte,
Sozialökonomische Betriebe oder Eingliederungsbeihilfen.
Die Reintegrationsquote in Österreich sei bereits jetzt höher als beim deutschen Bürgergeld. Der
ÖVP-Vorschlag lehne sich großteils an das deutsche Bürgergeld an. Österreich habe jedoch nicht
nur die europaweit niedrigste Arbeitslosigkeit, sondern auch eine weit höhere Reintegrationsquote in den Arbeitsmarkt
als Deutschland. Mit Hilfe der bestehenden Maßnahmen werden dreimal so viele Menschen wieder in den ersten
Arbeitsmarkt integriert als in Deutschland.
Hundstorfer stellte fest, dass die bedarfsorientierte Mindestsicherung nun seit einigen Wochen in Kraft getreten
sei und nicht zur Disposition stehe. "Arbeitsverweigerung führt bereits jetzt zur Kürzung von Leistungen
in der Arbeitslosenversicherung und bei der Mindestsicherung", unterstrich der Minister.
Bereits heute wird der Bezug von Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe zur Gänze gesperrt beziehungsweise eingestellt,
falls BezieherInnen eine zumutbare Arbeit nicht annehmen, eine Ausbildung nicht absolvieren wollen oder einfach
nicht zu den Terminen beim AMS erscheinen. Im Jahr 2009 wurden daher insgesamt 92.623 Sanktionen verhängt;
in Relation zu den Personen die zumindest einmal im Jahr 2009 arbeitslos waren (852.180), war dies ein Anteil von
10,9 Prozent.
Auch die BezieherInnen der BMS müssen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Jede zumutbare Arbeit, das
heißt unter anderem auch voll sozialversicherte Arbeit, wird vermittelt und muss auch angenommen werden.
Falls Hilfsorganisationen wie Caritas oder Volkshilfe oder auch Gemeinden freie Stellen anbieten, werden BezieherInnen
der BMS selbstverständlich an diese weiter vermittelt. Wer eine zumutbare Stelle ablehnt, hat mit Sanktionen
zu rechnen, die im Extremfall bis zur völligen Streichung der BMS gehen kann. Die Mindestsicherung ist somit
wesentlich missbrauchsfester als die bisherige Sozialhilfe. Es gibt erstmals einen bundesweiten Datentransfer zwischen
Sozialbehörde und AMS. Dadurch wird eine deutlich höhere Transparenz erreicht.
Deutschland will über die Bürgerarbeit 34.000 Langzeitarbeitslose zu gemeinnütziger Arbeit verpflichten.
In Österreich wurden seit Jahresanfang bis jetzt bereits 34.700 langzeitbeschäftigungslose Menschen entweder
in den ersten Arbeitsmarkt integriert - durch eine Einstellungsbeihilfe (10.700) oder wurden in einem Beschäftigungsprojekt
(24.000) beschäftigt.
"Das ist wesentlich effizienter, da die Menschen somit im ersten Arbeitsmarkt oder im zweiten Arbeitsmarkt
integriert werden und marktübliche Entlohnungen erhielten sowie durch eigene Leistungen für ihre sozialversicherungsrechtliche
Absicherung sorgen", unterstrich der Sozialminister. Die Maßnahmen sind daher wesentlich nachhaltiger
und auf lange Sicht daher für die Allgemeinheit auch günstiger, schloss Hundstorfer. |
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Kickl: FPÖ-Antrag für Vorschläge zu einem gemeinnützigen Arbeitsmodell wurde von
ÖVP abgelehnt
Mareks neuerliche Forderung zeugt von Scheinheiligkeit
Wien (fpd) - Für FPÖ-Generalsekretär NAbg. Herbert Kickl, Sozialsprecher des freiheitlichen
Parlamentsklubs, zeigt die jüngste neuerliche Forderung von VP-Staatssekretärin Christine Marek nach
einer Arbeitspflicht für Langzeitarbeitslose und Mindestsicherungsbezieher die Scheinheiligkeit der ÖVP
auch in dieser Frage. "Erst vergangene Woche hat die FPÖ im Nationalrat einen Antrag eingebracht, der
die Regierung dazu auffordern sollte, Vorschläge für die Umsetzung eines gemeinnützigen Arbeitsmodells
im Zusammenhang mit Langzeit- Mindestsicherungsbeziehern umzusetzen. Dieser Antrag wurde von der ÖVP abgelehnt",
sagte Kickl.
Es sei traurig und dem Funktionieren eines Sozialstaates mehr als abträglich, dass der Bereich Sozialpolitik
von den Koalitionspartnern zu einer Spielwiese des politischen Hick-Hacks im Vorfeld wichtiger Wahlen verkommen
sei, so Kickl. Auch die SPÖ spiele dabei nachhaltig mit, indem sie aus lauter Angst vor weiteren Stimmenverlusten
dieses wichtige Thema auf die Zeit nach der Wien-Wahl verschiebe. Die nunmehr geltende Regelung der Mindestsicherung
sei durch und durch ein Pfusch. Eine Regelung, wonach gemeinnützige Arbeiten für Langzeit-Mindestsicherungsbezieher
als Anreiz eingeführt werde, sei nur eine von vielen notwendigen Korrekturen im Zusammenhang mit dieser Maßnahme,
um im Sinn der Gerechtigkeit und des Schutzes des Sozialstaates zu retten, was zu retten sei, so Kickl abschließend.
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Vassilakou: "ÖVP führt Neiddebatte gegen Arbeitslose"
Mit Marek ist ÖVP von FPÖ kaum mehr zu unterscheiden
Wien (grüne) - "Nachdem die ÖVP den Banken und Managern das Geld hinten nachgeworfen hat,
versucht sie sich nun auf Kosten derer zu sanieren, die von der Finanzkrise in die Arbeitslosigkeit getrieben wurden.
Schäbig ist dafür noch ein Hilfsausdruck", sagte die stellvertretende Bundessprecherin der Grünen,
Maria Vassilakou zum Beharren der ÖVP auf ihrer Neiddebatte. "Die ÖVP setzt voll auf Politik auf
Kosten der Schwächsten. Nach der Streichung der 13. Familienbeihilfe soll Arbeitspflicht verordnet werden,
um den Menschen ihr Leben noch schwerer zu machen. Dazu kommen Studiengebühren, und demnächst wohl Schulgeld.
Die SPÖ steht daneben und schaut diesem Treiben tatenlos zu. Marek hätte schon längst nichts mehr
in einer Regierung verloren, die einen sozialdemokratischen Bundeskanzler hat", sagte Vassilakou. Aber die
SPÖ findet sich mit einem Partner ÖVP ab, der Schutzpatron der Reichen und der Stiftungen ist. "Es
zeigt sich, dass die ÖVP alles blockiert, was auf einen fairen Beitrag der wirklich Reichen in Österreich
hinaus läuft. Jenen noch etwas wegzunehmen oder das Leben schwer zu machen, die ohnehin nichts haben, ist
dumm und treibt einen tiefen Keil in die Gesellschaft."
"Die ÖVP schlägt auf die hin, die sich am wenigsten wehren können: Und reiht sich damit nahtlos
ins Programm der FPÖ ein." Neben der Schamlosigkeit besticht Marek auch durch Ahnungslosigkeit. Die meisten
Arbeitslosen finden nach durchschnittlich 97 Tagen wieder eine Arbeit. "Sie in einen Arbeitsdienst zu zwingen,
hieße, sie länger in der Arbeitslosigkeit festzuhalten", kritisierte Vassilakou. "Jene, die
Mindestsicherung bekommen werden, sind zu gut einem Drittel Kinder und Jugendliche, die in armen Familien aufwachsen,
ein weiteres Drittel Erwachsene, die bereits berufstätig sind, aber so wenig verdienen, dass sie Sozialleistungen
dazu beziehen müssen. Das letzte Drittel besteht aus Mindestrentnern und chronisch Kranken. Ich fordere Frau
Marek auf zu sagen, für wen aus dieser Gruppe nun der Arbeitszwang gelten soll." |
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