Wien (bmi) - Innenministerin Dr. Maria Fekter traf EU-Innenkommissarin Cecilia
Malmström am 11.10. zu einem bilateralen Gespräch in Wien. Vorrangiges Thema war neben der inneren Sicherheit
die derzeitigen Arbeiten zur Errichtung eines gemeinsamen europäischen Asylsystems. Denn nur gleiche Asylstandards
in allen EU-Mitgliedstaaten würden laut Fekter ähnliche Asylentscheidungen ermöglichen, eine wichtige
Voraussetzung um Asyl-Shopping in der EU zu verhindern.
Dabei müsste man bei den Verhandlungen der entsprechenden EU-Asylrechtsakte auf die Situation in den Mitgliedstaaten
Rücksicht nehmen, die mit steigenden Kosten und Missbrauch konfrontiert sind. "Neue Regeln müssen
klar, eindeutig und anwendbar sein, sie dürfen das System nicht verkomplizieren und in die Länge ziehen",
sagte Fekter. Die Harmonisierung der Asylsysteme der EU-Mitgliedstaaten soll zudem durch ein Europäisches
Asylunterstützungsbüro gefördert werden. Dabei soll dieses Büro praktische Unterstützung
bieten, die Asylentscheidungen selbst treffen aber weiterhin die Mitgliedsstaaten. Thema war auch die Asylproblematik
in Griechenland. Dem Land könne nur durch eine gemeinsame Unterstützung der EU-Mitgliedstaaten geholfen
werden. "Wir unterstützen Griechenland bereits in Asylangelegenheiten mit Expertenwissen beim Aufbau
eines funktionierende Asylamtes", sagte Fekter.
Weiteres Thema war die innere Sicherheit in Europa und bei dieser versprach die Kommissarin sich bei der Donauraumstrategie
besonders zu engagieren. Bei dieser Strategie gilt es jene Staaten die entlang der Donau liegen näher an die
europäischen Sicherheitsstandards heranzuführen.
Cecilia Malmström kündigte weiters ein eigenes Maßnahmenpaket für die innere Sicherheit in
Europa an, an dem sich Österreich aktiv beteiligen wird. In diesem Zusammenhang hat die Kommissarin großes
Interesse an den Beschlüssen des Forum Salzburgs angekündigt, weil hier die Polizeikooperationen mit
Österreichs Nachbarstaaten als Vorbild dienen.
Weitere Gesprächsthemen betrafen die europäische Grenzschutzagentur Frontex, die Visaliberalisierung
und die Korruptionsbekämpfung.
Innenministerin Fekter legte der EU-Kommissarin weiters die innere Sicherheitslage in Österreich dar und betonte
das Engagement Österreichs in den Staaten des Westbalkans. Gerade auch die dabei gewonnenen Erfahrungen werde
man für die europäische Strategie der Inneren Sicherheit zur Verfügung stellen. |