Gesamtwerk des berühmten Innsbrucker Liedschöpfers Josef Pöll publiziert   

erstellt am
08. 10. 10

Innsbruck (rms) - Wer kennt sie nicht die Lieder vom Kasermandl, vom Tatzlwurm oder vom Zeisele? Sie sind zu Volksliedern geworden und kaum jemand weiß, dass sie vom bekannten Volksliedsammler, Liedbearbeiter und Liedschöpfer Josef Pöll stammen, der Mitglied und langjähriger Chorleiter der Sängervereinigung Wolkensteiner war.

Josef Pöll (1871 bis 1940) war als herausragende Persönlichkeit des Tiroler Musiklebens des 20. Jahrhunderts mit dem Ehrenring der Stadt ausgezeichnet worden.

Die Partituren seiner meisten Lieder hat Josef Pöll noch zu Lebzeiten den Wolkensteinern übergeben und vermacht. Im Notenarchiv des Vereins wurde seither dieser einzigartige Kulturschatz gehütet und er wird durch laufende Aufführungen durch die Sängervereinigung Wolkensteiner gepflegt. Außer den Liedern zur Laute wurde dieses Liedgut jedoch noch nie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Aus Anlass des 70. Todestages von Josef Pöll hat die Sängervereinigung Wolkensteiner, die Partituren all dieser Chorlieder Pölls in sieben Bänden zusammen gefasst. Ing. Peter Raab, langjähriges Mitglied der Wolkensteiner hatte in ca. 3500 Arbeitsstunden mit viel Liebe und Sachkenntnis diese Arbeit übernommen und konnte am 8. Oktober die sieben Bände mit u.a. 266 Partituren für Männerchöre, 260 Liedern und Chorliedbearbeitungen, Bearbeitungen der Werke Oswald von Wolkenstein und einer Reihe von Nachbearbeitungen, die auch für Frauenchöre und gemischte Chöre geeignet sind, stolz an Bürgermeisterin Mag. Christine Oppitz-Plörer überreichen.

Oppitz-Plörer zeigte sich erfreut über diesen "Schatz", würdigte die Initiative der Wolkensteiner und die ehrenamtliche Arbeit von Peter Raab und betonte auch, wie sehr ihr das Chorkonzert zum Gedächtnis des 70.Todestages von Pöll, das die Wolkensteiner am 25. September in der "Propter-Homines-Aula" des Canisianums veranstalteten, gefallen hatte.

Das Stadtoberhaupt gab die sieben Bänden an den Leiter des Innsbrucker Stadtarchivs, DDr. Lukas Morscher weiter, der versprach sie nicht zur zu bewahren, sondern auch interessierten Bürgerinnen und Bürgern zum Anschauen und Begutachten zugänglich zu machen.

Über den Tiroler Sängerbund, das Tiroler Volksliedarchiv und auch über den Eigenverlag der Sängervereinigung Wolkensteiner kann nun das Gesamtwerk vorerst elektronisch oder als Kopie Chören und jedem der Interesse hat, zur Verfügung gestellt werden.
     
Informationen: http://www.volkslied.at    
     
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