Kriminalstatistik
Wien (bmi) - "Die Kriminalität geht in Österreich weiter zurück. In den ersten
drei Quartalen des heurigen Jahres gab es um 9,5 Prozent weniger Anzeigen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres",
sagte Dr. Herbert Anderl, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, am 07.10. in Wien.
Von Jänner bis September 2010 wurden bundesweit 398.415 Fälle angezeigt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres
waren es 440.187 Fälle.
"Bei all jenen Delikten, die im Vorjahr die Exekutive massiv forderten, sind die Rückgänge besonders
hoch", sagte Anderl. So ging die Zahl der Einbruchsdiebstähle in Einfamilienhäuser und Wohnungen
weiter zurück: insgesamt gab es um 40,9 Prozent weniger Einbrüche in Einfamilienhäuser (2009: 5.543,
2010: 3.276, Minus 2.267).
Die Zahl der Einbruchsdiebstähle in Wohnungen ging in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 19,01 Prozent
zurück (2009: 9.167, 2010: 7.424, Minus 1.743).
In den ersten drei Quartalen 2010 wurden um 51,9 Prozent weniger Kraftfahrzeuge gestohlen als im Vergleichszeitraum
des Vorjahres. Während im Vorjahr 3.982 Kfz gestohlen wurden, waren es in den ersten drei Quartalen 2010 1915
Fahrzeuge.
Durch die verstärkten Kontrollmaßnahmen im Kampf gegen den KFZ-Diebstahl (Soko Ost, Soko KFZ, Schwerpunktkontrollen,
etc.) ging unter anderem auch die Zahl der Diebstähle von Lastkraftwagen um 72,53 Prozent zurück (2009:
586; 2010: 161, Minus 425).
Einen merkbaren Rückgang gibt es auch bei den Raubüberfällen: Die Zahl der Raubüberfälle
auf Trafiken ging beispielsweise um 64,36 Prozent zurück (2009: 101, 2010: 36, Minus 65).
Kriminalitätsrückgänge in allen neun Bundesländern
In Salzburg ging die Kriminalität um 12,5 Prozent zurück, in Niederösterreich um 12,4 Prozent und
in Oberösterreich um 11,7 Prozent. In der Bundeshauptstadt Wien ist die Zahl der Anzeigen um 10,4 Prozent
zurückgegangen. Gerade in der Bundeshauptstadt ist der Rückgang besonders erfreulich, weil Wien als Großstadt
besonderen Herausforderungen unterliegt.
Die höchsten Aufklärungsquoten verzeichneten Vorarlberg mit 56,9 Prozent, das Burgenland mit 51,3 Prozent
und Oberösterreich mit 49,7 Prozent.
Die Polizei hat in vielen zentralen Bereichen ihre Strategien völlig neu ausgerichtet und neue Instrumente
eingeführt: eines davon war der vom Bundeskriminalamt erarbeitete Masterplan gegen die Einbruchskriminalität.
"Mit Hilfe dieses Masterplans haben wir es geschafft, dass die Zahl der Einbrüche deutlich rückläufig
ist, mehr Straftäter auf frischer Tat festgenommen werden konnten und – was ganz wichtig ist – entsprechende
Struktur- und Intensivtäterermittlungen durchgeführt werden konnten. Genau darin liegt der Schlüssel
zum Erfolg", sagte Generalmajor Gerhard Lang, Leiter der Strategieabteilung im BK.
Weitere wichtige Maßnahmen zur Bekämpfung der Kriminalität waren die von Innenministerin Fekter
einberufene Sonderkommission Ost, die Sonderkommission KFZ, regionale, bundesländer- und staatenübergreifende
Schwerpunktaktionen, die DNA-Offensive, ein bedarfsorientierter bzw. flexibler Personaleinsatz, zusätzliche
Ausbildungsschwerpunkte und die Nachjustierung von internationalen Verträgen. |