"Tiroler" SOS-Kinderdorf in Nepal feierlich eröffnet
Innsbruck (lk) - Die Tiroler Landesregierung hat anlässlich des 60. Geburtstagstages von SOS-Kinderdorf
im letzten Jahr den Beschluss gefasst, zum runden Jubiläum ein Kinderdorfprojekt in Nepal zu unterstützen.
Am 05.10. wurde das Kinderdorf in Lumbini, am Fuße des Himalaya, im Beisein von LH Günther Platter,
Staatspräsident Ram B. Yadav und SOS-Kinderdorf Präsident Helmut Kutin offiziell seiner Bestimmung übergeben.
„Die Organisation SOS-Kinderdorf zählt zu den größten privaten Sozialprojekten der Welt. Umso stolzer
können wir sein, dass ihre Wurzeln in Tirol liegen. Vor 60 Jahren wurde von Hermann Gmeiner das erste Kinderdorf
in Imst gegründet. Seitdem unterstützt auch das Land Tirol diese Idee. Zum 60. Geburtstag wollten wir
mit einem besonderen Geschenk aufwarten“, erklärte LH Günther Platter.
Das jüngste SOS-Kinderdorf in Lumbini besteht aus 15 Familienhäusern, in dem rund 150 Kinder bei ihren
SOS-Kinderdorf-Müttern ein sicheres und dauerhaftes Zuhause bekommen, sowie einem Haus für die SOS-Familienhelferinnen,
Mitarbeiterunterkünften, dem Dorfleiterhaus und einem Verwaltungsbereich. Außerdem wurde ein SOS-Kindergarten
errichtet, wo bis zu 80 Kinder in zwei Klassenzimmern betreut werden können. Das Land Tirol hat den Bau von
acht Familienhäusern unterstützt und dafür insgesamt 600.000 Euro zur Verfügung gestellt.
SOS-Kinderdorf-Präsident Helmut Kutin bedankte sich beim Landeshauptmann für dieses Zeichen der Solidarität
aus Tirol für Not leidende Kinder in einem der ärmsten Länder der Welt. „Abseits des neuen SOS-Kinderdorfes
in Lumbini, das mit starker finanzieller Tiroler Beteiligung errichtet wurde, ist jedes der inzwischen mehr als
500 SOS-Kinderdörfer weltweit ein „humanitärer Botschafter Tirols“. Denn Imst und Tirol sind bis heute
die Wiege der SOS-Kinderdorf-Idee, die sich in sechs Jahrzehnten über den ganzen Globus verbreitet hat – quer
über alle Religionen, Ethnien und Kulturen hinweg“, so Kutin.
Nepal zählt bis heute zu den ärmsten Ländern der Erde. 40 Prozent der Menschen leben unter der Armutsgrenze,
die Lebenserwartung liegt bei 60 Jahren, die Analphabetenrate bei 56 Prozent. LH Platter: „Die SOS-Kinderdörfer
leisten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Infrastruktur und stellen eine große Hilfe für
die Bevölkerung dar, indem sie mit ihren Familienstärkungsprogrammen hier entgegenwirken.“
Als Zeichen der Verbundenheit zwischen Tirol und dem jüngsten SOS-Kinderdorf-Projekt werden die neu errichteten
Familienhäuser die Namen markanter Tiroler Berggipfel wie „Wildspitze“, „Wilder Kaiser“, „Serles“, „Parseierspitze“,
„Kristallwand“ und „Silberspitze“ tragen. Die Bezeichnungen „Imst“ und „Hermann Gmeiner“ für zwei weitere
Häuser sollen vor allem an die Tiroler Wurzeln von SOS-Kinderdorf erinnern. |