Andre Geim und Konstantin Novoselov erhalten den Nobelpreis für ihre Arbeiten mit Graphen.
Auch in der Forschung an der Technischen Universität (TU) Wien spielt dieses Material eine wichtige Rolle.
Stockholm / Manchester / Wien (tu) - Der Physik-Nobelpreis wurde für wegweisende Experimente
mit Graphen vergeben – einem ganz besonderen Material, das für die mikroelektronische Forschung eine große
Bedeutung erlangt hat. Graphen besteht aus einer einzigen Lage von Kohlenstoffatomen, die in einer sechseckigen
Struktur regelmäßig angeordnet sind. Auch an der TU Wien wird intensiv an diesem neuen Material geforscht.
Sechseckig angeordneten Kohlenstoff findet man auch in ganz gewöhnlichem Graphit, wie er etwa für Bleistiftminen
verwendet wird. Unklar war zunächst, ob eine einzelne Atomlage davon – das Graphen – alleine überhaupt
stabil wäre, oder sich zu kleinen Röhrchen einrollen würde. Komplizierte Verfahren wurden getestet,
um Graphen-Schichten herzustellen, bis den beiden Nobelpreisträgern der Durchbruch mit einem einfachen Klebestreifen
gelang. „Wenn Sie ein Klebeband auf eine Bleistiftmine picken, dann bleiben am Klebeband Spuren zurück, die
Graphen zumindest schon sehr ähnlich sind“, erklärt Stefan Rotter, der gemeinsam mit Florian Libisch
und Prof. Joachim Burgdörfer am Institut für Theoretische Physik der TU die elektrische Leitfähigkeit
von Graphen untersucht.
Auch am Institut für Photonik der TU Wien wird mit Graphen gearbeitet. Thomas Müller und Prof. Unterrainer
forschen dort an Photodetektoren aus Graphen. |