Graphen – ein nobelpreiswürdiges Material   

erstellt am
06. 10. 10

Andre Geim und Konstantin Novoselov erhalten den Nobelpreis für ihre Arbeiten mit Graphen. Auch in der Forschung an der Technischen Universität (TU) Wien spielt dieses Material eine wichtige Rolle.
Stockholm / Manchester / Wien (tu) - Der Physik-Nobelpreis wurde für wegweisende Experimente mit Graphen vergeben – einem ganz besonderen Material, das für die mikroelektronische Forschung eine große Bedeutung erlangt hat. Graphen besteht aus einer einzigen Lage von Kohlenstoffatomen, die in einer sechseckigen Struktur regelmäßig angeordnet sind. Auch an der TU Wien wird intensiv an diesem neuen Material geforscht.

Sechseckig angeordneten Kohlenstoff findet man auch in ganz gewöhnlichem Graphit, wie er etwa für Bleistiftminen verwendet wird. Unklar war zunächst, ob eine einzelne Atomlage davon – das Graphen – alleine überhaupt stabil wäre, oder sich zu kleinen Röhrchen einrollen würde. Komplizierte Verfahren wurden getestet, um Graphen-Schichten herzustellen, bis den beiden Nobelpreisträgern der Durchbruch mit einem einfachen Klebestreifen gelang. „Wenn Sie ein Klebeband auf eine Bleistiftmine picken, dann bleiben am Klebeband Spuren zurück, die Graphen zumindest schon sehr ähnlich sind“, erklärt Stefan Rotter, der gemeinsam mit Florian Libisch und Prof. Joachim Burgdörfer am Institut für Theoretische Physik der TU die elektrische Leitfähigkeit von Graphen untersucht.

Auch am Institut für Photonik der TU Wien wird mit Graphen gearbeitet. Thomas Müller und Prof. Unterrainer forschen dort an Photodetektoren aus Graphen.
     
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