Wien (htl17) - Vom Montag, 18. bis Freitag, 22. Oktober 2010 begeht die Höhere Bundes- Lehr- und
Versuchsanstalt für chemische Industrie, Rosensteingasse 79, 1170 Wien - "dort wo die Chemie zu Hause
ist" - ihr 100-jähriges Bestehen - ein willkommener und würdiger Anlass die Wurzeln und Flügeln
dieser ehrwürdigen Institution eine Woche lang zu präsentieren und einer breiten Öffentlichkeit
einen Einblick in die vielfältigen Bereiche dieses Hauses zu gewähren. Das Programm kann der Homepage
entnommen werden.
1910 wurde die "k. k. Staatsgewerbeschule chemisch technischer Richtung" in der Rosensteingasse im 17.
Wiener Gemeindebezirk nach lediglich 2 jähriger Bauzeit eröffnet und ihrer Bestimmung übergeben.
Der großzügig dimensionierte Jugendstilbau war ursprünglich für eine Kapazität von 100
Schülern und 20 Lehrer ausgelegt. Die stetig steigenden Schülerzahlen - 1980 betrug deren Gesamtzahl
bereits 400 - erforderte die Vergrößerung des Raumangebotes. Die Erweiterung sowie die daran anschließende
Generalsanierung des Hauses erfolgte in den Jahren 1985 bis 1998, indem eine Baulücke, in der sich ehemals
ein nicht mehr genutztes "Tröpferlbad" der Gemeinde Wien befunden hatte geschlossen sowie die Seitentrakte
aufgestockt wurden. Diese baulichen Maßnahmen schufen die Voraussetzung, dem nach wie vor steigendem Interesse
junger Menschen an einer fundierten chemischen Fachausbildung und vor allem auch der großen Nachfrage seitens
der Industrie sowie einschlägiger Institutionen an hervorragend geschulten und qualifizierten Absolventen
und Absolventinnen Rechnung zu tragen. Die derzeitige Gesamtschülerzahl beträgt rund 1.000.
In den vergangenen Jahren fand neben der äußerlichen Erweiterung auch ein ebenso bedeutsamer wie zukunftsweisender
"innerer Ausbau" der HBLVA Rosensteingasse statt, wie z.B.:
Die Installierung einer "Baumstruktur", die den Studierenden nach einer fundierten chemischen Ausbildung
in den beiden letzten Jahren eine wahlweise Vertiefung in einem der fünf Ausbildungsschwerpunkte ermöglicht:
- Technische Chemie
- Umweltschutzmanagement
- Biochemische Technologie und Bioanalytik
- Leder- & Naturstofftechnologie
- Oberflächentechnik
- Chemie
- Betriebsmanagement und Marketing
Folgende Schulformen werden in der Rosensteingasse angeboten:
- 5-jährige HTL (Höhere Lehranstalt), die mit der Reife- & Diplomprüfung abschließt
(Ing.)
- 4-jährige Fachschule, die mit der Abschlussprüfung abschließt (Chemotechniker)
- 4-semestriges Kolleg für Maturanten , das mit der Diplomprüfung abschließt (Ing.)
- 8-semestrige HTL für Berufstätige (HTL-B) als modulare Ausbildungsform die mit der Reife- & Diplomprüfung
abschließt (Ing.) sowie das
- 6-semestrige Kolleg für Berufstätige mit Matura, das mit der Diplomprüfung abschließt
(Ing.)
In den vergangenen Jahren wurden seitens der Schule verstärkt Bemühungen unternommen den Praxisbezug
der Ausbildung durch Diplomarbeiten (HTL) sowie Abschlussarbeiten (Fachschule), die vorzugsweise in Kooperation
mit Unternehmen durchgeführt werden zu vertiefen und solchermaßen auch der Wirtschaft den Ausbildungsstand
der angehenden Absolventen und Absolventinnen unter Beweis zu stellen.
Die bereits vor einigen Jahren mit anderen europäischen Bildungseinrichtungen - wie z.B. der Europa-Fachhochschule
Fresenius in Deutschland oder dem Institute of Technology in Dublin - geknüpften Kontakte und Kooperationen
in der Ausbildung bieten unseren Absolventen und Absolventinnen die Möglichkeit unter Anrechnung der HTL-
oder Kollegausbildung ein FH-Studium zu absolvieren und mit einem Zeitgewinn - bis zu 4 Semestern - als D.I. (FH)
bzw. Bachelor abzuschließen.
Ein besonderes Anliegen der Schule, das vor allem als zukunftsweisend bezeichnet werden kann, besteht in dem Bestreben
die Drop-out-Quote, ohne Verlust an Ausbildungsqualität, zu senken und zwar durch das frühzeitige Erkennen
von Defiziten und dem Angebot an gezielten Förderungen, Senkung der Klassenschülerzahlen, vereinfachte
Übertrittsmöglichkeiten von der HTL in die Fachschule u.ä., Maßnahmen, die bereits erste Erfolge
erkennen lassen!
Die permanente, dem Stand der Technik angepasste instrumentelle Ausstattung stellt ebenso eine unabdingbare Notwendigkeit
für das Ausbildungsniveau der Absolventinnen und Absolventen dar, wie das Angebot eines breiten Spektrums
an Zusatzqualifikationen auf freiwilliger Basis, wie z.B. Cisco (international anerkanntes Industriezertifikat),
Computerführerschein, Cambridge Certificate, Wirtschaftsführerschein, Futurelearning (SAP-Anwendungscertifikate
durch e-learning) u.ä..
Den in der Bezeichnung der Schule als "Höhere Bundes- Lehr- und Versuchsanstalt für chemische Industrie"
genannten Versuchsanstalten ist - vor allem als Schnittstelle für Kooperationen zwischen Schule und Wirtschaft
- stets erhebliche Bedeutung beigemessen worden, und wurden in den letzten Jahren durch akkreditierte "Technische
Zentren" ersetzt.
Im Laufe des 100-jährigen Bestehens ist es der Schule zweifellos - dank der großen Zahl an Absolventen
und Absolventinnen die als Multiplikatoren fungieren - gelungen die "Rosensteingasse" als Marke zu positionieren,
die für ein hohes Ausbildungsniveau auf fachlicher und menschlicher Ebene steht.
|