Anteil der Auslandskontrolle in der österreichischen Wirtschaft unverändert
Wien (statistik austria) - Während die österreichischen Unternehmen 2008 im Ausland weiterhin
auf Expansionskurs waren, blieb der auslandskontrollierte Teil in der inländischen Wirtschaft im selben Jahr
unverändert. Das zeigen neueste Daten von Statistik Austria zu den Auslandsunternehmenseinheiten. Zählte
die Statistik der Auslandsunternehmenseinheiten 2007 in Österreich knapp 8.800 Unternehmen unter vorherrschendem
ausländischem Einfluss, so waren es 2008 nur um etwa 2% mehr. Dies entsprach exakt dem Anstieg an marktorientierten
Unternehmen insgesamt, der Anteil der auslandskontrollierten Unternehmen blieb 2008 somit auf dem Niveau des Vorjahres.
Keine Veränderung des auslandsdominierten Anteils der österreichischen Wirtschaft
Insgesamt konnten für das Berichtsjahr 2008 8.925 auslandskontrollierte Unternehmen identifiziert werden,
in denen im Jahresdurchschnitt etwas über eine halbe Million Personen beschäftigt waren. Dies bedeutet
wie im Jahr davor einen Anteil von 3,0% an allen marktwirtschaftlich agierenden Einheiten der österreichischen
Wirtschaft (Referenzmasse: Leistungs- und Strukturerhebung 2008 von Statistik Austria), sowie von 19% an den in
diesem Bereich beschäftigten Personen. Bei den wirtschaftlichen Kennzahlen Umsatzerlöse, Produktionswert
und Bruttowertschöpfung betrug der Anteil der auslandskontrollierten Wirtschaft 32%, 27% bzw. 24%, während
mehr als ein Fünftel (22,2%) der Bruttoinvestitionen in Sachanlagen im marktwirtschaftlichen Bereich von auslandskontrollierten
Unternehmen getätigt wurde.
Die bedeutendsten Länder, in denen die Konzernzentralen dieser Unternehmen ihren Sitz hatten, waren wie auch
im Jahr zuvor Deutschland, die Schweiz, Italien, die Niederlande, USA, das Vereinigte Königreich, Liechtenstein
und Frankreich.
Weitere Expansion der österreichischen Unternehmen im Ausland
Gleichzeitig zeigten sich die österreichischen Unternehmen im Verlauf des Jahres 2008 noch wenig beeindruckt
von der beginnenden Wirtschaftskrise und erhöhten die Anzahl ihrer Auslandsbeteiligungen, in denen sie die
dominante Rolle innehatten (Allein- und Mehrheitsbeteiligungen), von 4.287 auf 4.899 (+14%). In diesen ausländischen
Tochtergesellschaften beschäftigten österreichische Investoren insgesamt 900.000 Personen und somit um
fast ein Fünftel mehr (+18%) als noch im Jahr zuvor. Ein Großteil dieser Expansion fand beim deutschen
Nachbarn statt, womit dieser Markt 2008 nicht nur bei der Anzahl der Tochterunternehmen, sondern auch nach den
dort beschäftigten Personen die erste Stelle einnahm.
Daneben zeigt dieser Teil der Statistik, der zur Gänze aus von der Oesterreichischen Nationalbank erhobenen
und Statistik Austria zur Verfügung gestellten Daten erstellt wird, dass die bevorzugten Länder für
die österreichische Expansion nach wie vor die Länder Mittel-, Ost- und Südosteuropas sind. Nach
Deutschland finden sich die meisten Beschäftigten in österreichischen Auslandstöchtern in Ungarn,
Rumänien, der Tschechischen Republik, Ukraine, Slowakei, Russland, Polen und Kroatien (siehe Tabelle 2). In
Summe erzielten diese Auslandstöchter einen Umsatz, der rund 30% des gesamten Umsatzes der heimischen marktorientierten
Wirtschaft und in etwa dem Umsatz der auslandskontrollierten Unternehmen in Österreich entspricht.
Nach Branchen waren die österreichischen Unternehmen im Ausland vor allem in den Finanzdienstleistungen, im
Einzel- und Großhandel sowie im Bauwesen aktiv. |