Karl: Spitzenforschung für Menschen   

erstellt am
18. 10. 10

Wissenschafts- und Forschungsministerin unterstreicht hohen Stellenwert der biotechnologischen Forschung am Forschungsstandort Österreich
Wien (bmwf) - Die biotechnologische Forschung und jüngste Erfolge in der Osteoporosetherapie standen anlässlich des morgigen Welt Osteoporosetages im Mittelpunkt der Pressekonferenz am 18.10. in der Wiener Bohrgasse. „Österreich hat in der Forschung einen beeindruckenden Aufholprozess gestartet und liegt mit einer F&E-Quote von 2,76 Prozent an dritter Stelle in der Europäischen Union. Jetzt gilt es, diese Anstrengungen fortzusetzen und auf der Überholspur zu bleiben. Dazu leisten die Life Sciences einen ganz wesentlichen und wertvollen Beitrag. Es handelt sich dabei um Spitzenforschung, die direkt bei den Menschen ankommt“, so Wissenschafts- und Forschungsministerin Dr. Beatrix Karl in der gemeinsamen Pressekonferenz mit Dr. Josef Penninger (IMBA), Dr. Nikolaus Zacherl (Austrian Biotech Industry), Dr. Hans Loibner (Apeiron Biologics AG), Mag. Evelyn Schödl (GlaxoSmithKline Österreich) und Mag. Martin Munte (AMGEN Österreich).

„Österreich hat eine lange Tradition in der biowissenschaftlichen Forschung und Entwicklung und hat zuletzt beträchtlich investiert“, verweist die Ministerin auf Mittel in der Höhe von rund 605 Millionen Euro, die 2007 in den Bereich der Life Sciences an den Universitäten, Universitätskliniken und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) geflossen sind. Der Wissenschaftsfonds FWF hat seine jährliche Bewilligungssumme im Bereich Life Science seit 2002 um mehr als 53 Prozent gesteigert, 2009 wurden mehr als 55,1 Millionen Euro bewilligt. Darüber hinaus sind die Life Sciences ein bedeutender Wirtschaftsfaktor: 347 Unternehmen beschäftigen mehr als 28.000 Mitarbeiter/innen und erwirtschaften einen Umsatz von mehr als 8,8 Milliarden Euro.

„Das 21. Jahrhundert wird das Zeitalter der ‚Bio-Ingenieure‘ werden“, ist die Ministerin überzeugt. „Umso mehr muss es uns gelingen, mehr Absolventinnen und Absolventen im MINT-Bereich auszubilden. Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sind absolute Zukunftsbereiche. Hier schlummert ein innovativer und kreativer Schatz, den wir in Österreich verstärkt bergen müssen“, verweist Beatrix Karl auf die Ende August gestartete MINT-Initiative. Ein zentrales Anliegen sei ihr auch die weitere Stärkung von Frauen im Bereich Life Science.

Als Basis für rot-weiß-rote Erfolge im Bereich der Biotechnologie und Biomedizin sieht die Ministerin auch das Genomforschungsprogramm GEN-AU, das vom Ministerium 2001 gestartet wurde. Denn: „Genomforschung ist das technologische Fundament der Lebenswissenschaften.“ GEN-AU leiste einen zentralen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Forschungsstandortes und zur Nachwuchsförderung. Derzeit läuft Phase III (2009-2012) von GEN-AU mit einem Fördervolumen von mehr als 28 Millionen Euro.

Weiters ging die Ministerin auf den hohen Stellenwert des Campus Bohrgasse ein, für die Ministerin ein „rot-weiß-rotes Leuchtturmprojekt“. Das BMWF investiert in den nächsten zehn Jahren mehr als 34 Millionen Euro in die Umsetzung des Konzepts „Vienna Biocenter Vision 2020“ – „eine absolut zukunftsweisende Investition“, ist Beatrix Karl überzeugt. Kernkonzept dabei ist, technologisch aufwendige Großgeräte für Life Sciences zur gemeinsamen Verwendung für alle am Vienna Biocenter Campus vorhandenen Institutionen anzuschaffen. „Damit wird deren Betrieb durch qualifiziertes Personal auf höchstem wissenschaftlichem Standard garantiert.“ Besonders erfreulich ist aus Sicht der Ministerin, dass die Förderung für eine eigens für den Campus einzurichtende Kinderbetreuungsstätte ermöglicht werden konnte. Denn: „Wir brauchen entsprechende Rahmenbedingungen für Forscherinnen und Forscher.“

Einen „Beweis“ für die hohe Qualität der Forschung in der Wiener Bohrgasse sieht Karl auch in den Aktivitäten von GlaxoSmithKline, der Konzern investiert in die drei Biotech-Unternehmen Apeiron, Affiris und Intercell mehr als 765 Millionen Euro in Form von Milestone-Zahlungen. GlaxoSmithKline gehört zu den drei größten Pharmakonzernen der Welt und hat ein Fünftel der extern vergebenen Forschungsprojekte in Österreich. „Ich freue mich über dieses Engagement. Wir haben damit in Österreich Spitzenforschung, die den Menschen zugute kommt“, verweist die Ministerin auf jüngste Erfolge in der Oesteoporosetherapie.
     
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