Ertragssituation der österreichischen Wirtschaft   

erstellt am
18. 10. 10

Ertragskraft in allen Größenklassen rückläufig - Stärkste Betroffenheit der Großunternehmen
Wien (kmuforschung) - Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) der heimischen KMU (kleine und mittlere Unternehmen) belief sich im Bilanzjahr 2008/09 im Durchschnitt auf rd. 1,9 % der Betriebsleistung und lag damit deutlich unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Dies zeigen Auswertungen aus der Bilanzdatenbank der KMU FORSCHUNG AUSTRIA.

Eine Betrachtung nach Größenklassen zeigt, dass die Kleinstbetriebe (mit weniger als 10 Beschäftigten) 2008/09 mit 1,7 % im Durchschnitt zwar die geringste Umsatzrendite aufwiesen, aber es kam bei den Kleinst- und Kleinbetrieben auch zum geringsten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Großbetrieben lag die Umsatzrentabilität im Schnitt bei rd. 2,7 % der Betriebsleistung, allerdings mussten diese die größten Gewinneinbussen gegenüber dem Vorjahr hinnehmen.

Die verschlechterte Ertragssituation der Unternehmen ist insbesondere auf zwei Ursachen zurückzuführen:

  • Zum einen zeigt sich die steigende Preiskonkurrenz und Wettbewerbsintensität ins-besondere bei einem Konjunkturrückgang in gestiegenen relativen Materialkosten - und dies in allen Größenklassen.
  • Zum anderen stiegen die Finanzierungskosten deutlich an: Bei den kleinen und mittleren Unternehmen erhöhten sich die Finanzaufwendungen von 1,7 % der Betriebsleistung auf 2,0 %; bei den Großbetrieben von 1,5 % auf ebenfalls 2,0 %.


"Somit spiegeln sich die damaligen Turbulenzen auf den Märkten (insbesondere auf den Finanzmärkten) auch in den Jahresabschlüssen der heimischen Wirtschaft wider", so Mag. Peter Voithofer, Direktor der KMU FORSCHUNG AUSTRIA. "Dennoch ist die Ertragskraft der heimischen Wirtschaft höher als in früheren Jahren - sie ist mit jener des Jahres 2003/04 vergleichbar und liegt über dem Niveau von 2002/03: Damals betrug die Umsatzrentabilität bei KMU 1,4 %, bei Großunternehmen 2,3 %)".

Methodische Anmerkungen
Die Daten basieren auf Auswertungen aus der Bilanzdatenbank der KMU FORSCHUNG AUSTRIA. Für das Basisjahr 2008/09 (Bilanzen mit Stichtagen zwischen 1.7.2008 und 30.6.2009) wurden insgesamt rd. 54.800 Bilanzen von KMU und rd. 1.300 Bilanzen von Großbetrieben der marktorientierten Wirtschaft (Abschnitte B - N und Abteilung 95 der ÖNACE 2008 exklusive Holdings und Realitätenwesen) ausgewertet. Für das Jahr 2007/08 standen rd. 73.000 Bilanzen von KMU und rd. 1.400 von Großbetrieben zur Verfügung. Die Steuerbilanzen wurden betriebswirtschaftlich korrigiert (Ansatz eines kalk. Unternehmerlohns von Euro 32.366 (2008/09) p. a. und kalk. Eigenkapitalzinsen i.d.H. von 5,53 % (2008/09).

     
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