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Gott und Götter am Nil |
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Die 14. kulturhistorische Großausstellung in Leoben beschäftigt sich mit der ägyptischen
Religion und dem frühe Christentum in Ägypten Leoben (stadt) - Die Kunsthalle Leoben zeigt von 16. April 2011 bis 1. November 2011 einen faszinierenden Einblick in das religiöse Leben und Denken, den Alltagsglauben und den Kult des Alten Ägypten sowie die darauf folgende und vielleicht zum Teil auch darauf aufbauende Heraufkunft des frühen Christentums am Nil. Partner der Ausstellung ist das Koptische Museum in Kairo, das Museum in Luxor, Museen in München, Berlin, Hannover und Hildesheim sowie das Kunsthistorische Museum Wien. „Mit der kommenden Ausstellung gehen wir wieder in ein Land, in dem wir bereits 2001 waren und das uns großartige Besucherzahlen bescherte. Die noch laufende Alexander-Ausstellung geht nach Madrid, die kommende Ausstellung kommt von Kairo nach Leoben. Wozu nach Ägypten fahren, wenn das Land am Nil in die Montanstadt kommt", so Bürgermeister Dr. Matthias Konrad. Ausgehend von den religiösen Voraussetzungen, die über Jahrtausende den Glauben der Ägypter und die vom Pharao verkörperte Weltsicht bestimmt haben, versucht die Ausstellung zu Beginn Auskunft über die religiösen Strömungen und Vorstellungen zu geben, die das bunte Bild einer von unzähligen Göttinnen und Göttern bestimmten Religion geprägt haben. Die gewaltigen Pyramiden und Tempelanlagen zeugen noch heute von einem unerschütterlichen Glauben an ein jenseitiges Leben, das durch gewaltige, gut gesicherte Gräber, die Mumifizierung und zahlreiche, oft kostbarste Grabbeigaben gewährleistet werden sollte. Die Entwicklung der ägyptischen Religion war über das letzte Jahrtausend vor der Eroberung Ägyptens durch Alexander den Großen ebenfalls von kriegerischen Einfällen und zeitweiligen Fremdherrschaften bestimmt: Libyer, Nubier, Assyrer und Perser lösten einander ab, zerstörten und plünderten das einstmals reiche Land am Nil, das sich freilich seine Religion über weite Strecken weiter bewahren konnte. Einerseits war es die bewusste Abgrenzung gegenüber dem Glauben der als barbarisch empfundenen Eindringlinge, andererseits sollte eine als „persönliche Frömmigkeit bezeichnete Geisteshaltung verstärkt Bahn brechen, die dem Gläubigen jenseits aller hierarchisch gegliederten Theologie Zuflucht und Trost versprach. Zahlreiche Textzeugnisse geben heute darüber Auskunft. Mit der Einführung des Christentums in Ägypten in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts beginnt eine Entwicklung, die legendenhaft bis zu Christi Geburt zurückgreift und in der Erzählung von der „Flucht nach Ägypten" ihren tiefsten und nachhaltigsten Ausdruck gefunden hat wie in dieser Ausstellung zu sehen sein wird. „Die ägyptische Kultur war Thema unzähliger, meist sehr erfolgreicher kulturhistorischer Ausstellungen. Aber nur in Leoben wird man Ägypten als eine Wiege der Christenheit erleben", so Kulturstadtrat Franz Valland. Die aus dem Urgrund der Tradition des Pharaonenlandes einerseits, den Einflüssen und Anregungen aus der hellenistischen Mittelmeerwelt, vor allem Alexandriens, aber auch aus dem jüdischen Bereich des fast angrenzenden Heiligen Landes andererseits in der koptischen Kirche und deren Lebenswelt entsprungenen geistigen, religiösen und künstlerisch-handwerklichen Schöpfungen stehen im Mittelpunkt des Hauptteiles der Ausstellung. „Die reichhaltige Kunstproduktion, seien es Ikonen, Schnitzwerk, Architekturteile, Stoffe und Wollwirkereien, Handschriften, Kultgeräte aus Bronze oder Kupfer geben einen fesselnden Einblick in das koptische Leben der damals jungen christlichen Bevölkerung Ägyptens. Das Nachspüren und Aufdecken künstlerischer Zusammenhänge und Traditionen, aber auch geistiger Strömungen, wie sie sich etwa in den „Apophtemata genannten Sprüchen der frühen Mönche und Bischöfe wieder finden lassen, machen eine Auseinandersetzung mit koptischer Kunst und Kultur besonders spannend. Immer wieder durchbrochen von Motiven aus der griechischen Mythologie kann die koptische Kultur dieser Zeit als letzter Begegnungsort von Antike, altem Ägypten und frühem Christentum gedeutet werden. Und das macht auch diese Ausstellung so interessant", so Prof. Dr. Wilfried Seipel, Kurator der Ausstellung. |
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Informationen: http://www.leoben.at | ||
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