Das Parlament als Bühne der Vielfalt   

erstellt am
18. 10. 10

Österreichischer Volksgruppentag erstmals im Hohen Haus begangen
Wien (pk) - Zusammen mit dem Dachverband Österreichisches Volksgruppenzentrum hat Nationalratspräsidentin Barbara Prammer erstmalig zum Volksgruppentag ins Parlament geladen. Im Fokus steht dabei vor allem die sprachliche und kulturelle Vielfalt, mit der diese Gemeinschaften die österreichische Gesellschaft und Demokratie bereichern. Der Volksgruppentag im Parlament bietet ein dementsprechend buntes Programm, das Geschichte und Selbstverständnis der burgenlandkroatischen, slowenischen, ungarischen, tschechischen und slowakischen sowie der Volksgruppe der Roma in den Mittelpunkt stellt.

"Die Qualität einer Demokratie ist am Umgang mit ihren Minderheiten zu messen", betonte Gastgeberin und Nationalratspräsidentin Barbara Prammer im Rahmen ihrer Begrüßungsworte und verlieh ihrer Hoffnung Ausdruck, dass Österreich diesem Anspruch immer gerecht werden möge. Die österreichische Gesellschaft verdanke den Volksgruppen sehr viel, es freue sie deshalb umso mehr, dass dem sprachlichen und kulturellen Reichtum, den diese Minderheiten für Österreich bedeuten, im Parlament Tribut gezollt wird. Diese Institution dürfe aber nicht nur heute, sondern müsse auch an allen weiteren Tagen Bühne der Vielfalt sein. Dass anlässlich des Volksgruppentags im Hohen Haus nicht nur ExpertInnen, sondern unter anderem auch Jugendliche aus den Volksgruppen zu Wort kommen werden, freute die Nationalratspräsidentin besonders.

Zwischen 9.30 und 12.00 Uhr bot sich BesucherInnen die Gelegenheit, Vorträge zu besuchen, musikalische Darbietungen zu genießen oder der Vorführung des Films "Mri Historija" von Emmerich Gärtner-Horvath beizuwohnen, in dem 15 Burgendlandroma ihre Lebensgeschichten erzählen. Am Nachmittag finden – nach Enthüllung der Marmorskulptur "Romni" von Ulrike Truger im Oberen Vestibül – Lesungen, Podiumsdiskussionen sowie Theater-, Film- und Musikvorführungen in verschiedenen Räumlichkeiten des Parlaments statt. Abschließende Worte sprechen Nationalratspräsidentin Prammer und der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner, um 17.15 Uhr in der Säulenhalle.

Wer mehr über anerkannte Minderheiten in Österreich erfahren möchte, hat dazu auch an den Informationstischen der Volksgruppen die Gelegenheit.
     
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