Österreichischer Volksgruppentag erstmals im Hohen Haus begangen
Wien (pk) - Zusammen mit dem Dachverband Österreichisches Volksgruppenzentrum hat Nationalratspräsidentin
Barbara Prammer erstmalig zum Volksgruppentag ins Parlament geladen. Im Fokus steht dabei vor allem die sprachliche
und kulturelle Vielfalt, mit der diese Gemeinschaften die österreichische Gesellschaft und Demokratie bereichern.
Der Volksgruppentag im Parlament bietet ein dementsprechend buntes Programm, das Geschichte und Selbstverständnis
der burgenlandkroatischen, slowenischen, ungarischen, tschechischen und slowakischen sowie der Volksgruppe der
Roma in den Mittelpunkt stellt.
"Die Qualität einer Demokratie ist am Umgang mit ihren Minderheiten zu messen", betonte Gastgeberin
und Nationalratspräsidentin Barbara Prammer im Rahmen ihrer Begrüßungsworte und verlieh ihrer Hoffnung
Ausdruck, dass Österreich diesem Anspruch immer gerecht werden möge. Die österreichische Gesellschaft
verdanke den Volksgruppen sehr viel, es freue sie deshalb umso mehr, dass dem sprachlichen und kulturellen Reichtum,
den diese Minderheiten für Österreich bedeuten, im Parlament Tribut gezollt wird. Diese Institution dürfe
aber nicht nur heute, sondern müsse auch an allen weiteren Tagen Bühne der Vielfalt sein. Dass anlässlich
des Volksgruppentags im Hohen Haus nicht nur ExpertInnen, sondern unter anderem auch Jugendliche aus den Volksgruppen
zu Wort kommen werden, freute die Nationalratspräsidentin besonders.
Zwischen 9.30 und 12.00 Uhr bot sich BesucherInnen die Gelegenheit, Vorträge zu besuchen, musikalische Darbietungen
zu genießen oder der Vorführung des Films "Mri Historija" von Emmerich Gärtner-Horvath
beizuwohnen, in dem 15 Burgendlandroma ihre Lebensgeschichten erzählen. Am Nachmittag finden – nach Enthüllung
der Marmorskulptur "Romni" von Ulrike Truger im Oberen Vestibül – Lesungen, Podiumsdiskussionen
sowie Theater-, Film- und Musikvorführungen in verschiedenen Räumlichkeiten des Parlaments statt. Abschließende
Worte sprechen Nationalratspräsidentin Prammer und der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner,
um 17.15 Uhr in der Säulenhalle.
Wer mehr über anerkannte Minderheiten in Österreich erfahren möchte, hat dazu auch an den Informationstischen
der Volksgruppen die Gelegenheit. |