Studien bestätigen österreichische Position der Ablehnung von Gentechnik   

erstellt am
14. 10. 10

Landwirtschaftsminister Berlakovich: "Nein" zu gentechnisch verändertem Saatgut - Forschungsergebnisse zur GVO-Risikoforschung im Lebensministerium präsentiert
Wien (bmlfuw) - Zwei Projekte zur Gentechnik-Risikoforschung hat das Lebensministerium gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium abgeschlossen. "Österreich ist im Anbau gentechnikfrei und das soll auch so bleiben. Bei uns besteht weder Bedarf, noch Nachfrage oder Notwendigkeit, gentechnisch verändertes Saatgut anzubauen. Wissenschaftliche Studien untermauern unsere Position“, so Landwirtschafts- und Umweltminister Niki Berlakovich anlässlich der Präsentation von Forschungsergebnissen des laufenden Forschungsprogramms des Lebensministeriums zur GVO – Risikoforschung am 13.10..

Die Studie „Biodiversität in österreichischen Ackerbaugebieten im Hinblick auf die Freisetzung von GVO-Pflanzen“ wurde von der Universität Wien durchgeführt und stellt das erste Monitoring- und Evaluierungsnetzwerk innerhalb der EU dar. Es ist ein langfristiges Beobachtungsnetzwerk zur systematischen Erfassung von Arten im Agrarland. Diese Biodiversitätserfassung im Agrarland kann auch zur landesweiten Risikoabschätzung und zum Erkennen/Überprüfen von potentiell unbeabsichtigten Effekten von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) herangezogen werden.

Die Studie „Sozioökonomische Aspekte von GVOs“ wurde vom Interuniversitären Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur durchgeführt und berücksichtigt sozioökonomische Kriterien bei der GVO-Zulassung. So ist nicht nur das nationale Selbstbestimmungsrecht im Anbau wichtig, auch das Zulassungssystem als solches muss verbessert werden.

Diese Studien bestätigen die Linie der Gentechnik-Politik von Landwirtschaftsminister Berlakovich. „Der Anbau von GVO bringt keine Vorteile“, betont Berlakovich. Die Frage der Koexistenz von GV- und konventionellen Sorten ist aufgrund der kleinen Flächen in Österreich und des niedrigen Schwellenwertes problematisch. „Mir geht es um maximale Sicherheit für die österreichischen Konsumenten: Heimische Produkte werden nach strengen Kriterien und Richtlinien produziert. Gentechnik hat weder die Akzeptanz der österreichischen Bevölkerung noch meine“, so Berlakovich.

Verglichen mit anderen EU-Mitgliedsländern hat Österreich mit Abstand den höchsten Anteil an biologisch wirtschaftenden Betrieben. Seit den späten 1980er Jahren hat sich die Landwirtschaftspolitik zunehmend auf nachhaltige und multifunktionelle Landwirtschaft (Landschaftspflege, Tourismus, Biodiversität, ländliche Entwicklung, soziokulturelle Aspekte etc.) hin orientiert und Ökologisierungsmaßnahmen, Biolandbau und Bioproduktion, regionale Lebensmittelversorgungen sowie lokale und regionale Landwirtschaft-Gewerbe-Kooperationen etc. stark gefördert. Österreich hat zudem den höchsten Anteil aller EU-Staaten an Agrarumweltprogrammen. „Wir wollen diesen Weg fortführen. Daher bleibt die Ablehnung von GVO im Anbau auch weiterhin eines der Ziele der österreichischen Landwirtschaftspolitik“, so Berlakovich abschließend.
     
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