Landwirtschaftsminister Berlakovich: "Nein"
zu gentechnisch verändertem Saatgut - Forschungsergebnisse zur GVO-Risikoforschung im Lebensministerium präsentiert
Wien (bmlfuw) - Zwei Projekte zur Gentechnik-Risikoforschung hat das Lebensministerium gemeinsam
mit dem Gesundheitsministerium abgeschlossen. "Österreich ist im Anbau gentechnikfrei und das soll auch
so bleiben. Bei uns besteht weder Bedarf, noch Nachfrage oder Notwendigkeit, gentechnisch verändertes Saatgut
anzubauen. Wissenschaftliche Studien untermauern unsere Position“, so Landwirtschafts- und Umweltminister Niki
Berlakovich anlässlich der Präsentation von Forschungsergebnissen des laufenden Forschungsprogramms des
Lebensministeriums zur GVO – Risikoforschung am 13.10..
Die Studie „Biodiversität in österreichischen Ackerbaugebieten im Hinblick auf die Freisetzung von GVO-Pflanzen“
wurde von der Universität Wien durchgeführt und stellt das erste Monitoring- und Evaluierungsnetzwerk
innerhalb der EU dar. Es ist ein langfristiges Beobachtungsnetzwerk zur systematischen Erfassung von Arten im Agrarland.
Diese Biodiversitätserfassung im Agrarland kann auch zur landesweiten Risikoabschätzung und zum Erkennen/Überprüfen
von potentiell unbeabsichtigten Effekten von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) herangezogen werden.
Die Studie „Sozioökonomische Aspekte von GVOs“ wurde vom Interuniversitären Forschungszentrum für
Technik, Arbeit und Kultur durchgeführt und berücksichtigt sozioökonomische Kriterien bei der GVO-Zulassung.
So ist nicht nur das nationale Selbstbestimmungsrecht im Anbau wichtig, auch das Zulassungssystem als solches
muss verbessert werden.
Diese Studien bestätigen die Linie der Gentechnik-Politik von Landwirtschaftsminister Berlakovich. „Der Anbau
von GVO bringt keine Vorteile“, betont Berlakovich. Die Frage der Koexistenz von GV- und konventionellen Sorten
ist aufgrund der kleinen Flächen in Österreich und des niedrigen Schwellenwertes problematisch. „Mir
geht es um maximale Sicherheit für die österreichischen Konsumenten: Heimische Produkte werden nach strengen
Kriterien und Richtlinien produziert. Gentechnik hat weder die Akzeptanz der österreichischen Bevölkerung
noch meine“, so Berlakovich.
Verglichen mit anderen EU-Mitgliedsländern hat Österreich mit Abstand den höchsten Anteil an biologisch
wirtschaftenden Betrieben. Seit den späten 1980er Jahren hat sich die Landwirtschaftspolitik zunehmend auf
nachhaltige und multifunktionelle Landwirtschaft (Landschaftspflege, Tourismus, Biodiversität, ländliche
Entwicklung, soziokulturelle Aspekte etc.) hin orientiert und Ökologisierungsmaßnahmen, Biolandbau und
Bioproduktion, regionale Lebensmittelversorgungen sowie lokale und regionale Landwirtschaft-Gewerbe-Kooperationen
etc. stark gefördert. Österreich hat zudem den höchsten Anteil aller EU-Staaten an Agrarumweltprogrammen.
„Wir wollen diesen Weg fortführen. Daher bleibt die Ablehnung von GVO im Anbau auch weiterhin eines der Ziele
der österreichischen Landwirtschaftspolitik“, so Berlakovich abschließend. |