Krainer:
Besserer Schutz für Konsumenten und Beschränkung von Spekulationen
EU muss strengere Finanzmarktregelungen umsetzen
Wien (sk) - Im Rahmen des EU-Unterausschusses im Parlament wurden am 12.10. zwei Vorhaben der Europäischen
Union, die sowohl einen verbesserten Schutz für Konsumentinnen und Konsumenten als auch die Beschränkung
von Spekulationen zum Ziel haben, behandelt. "Es müssen die richtigen Lehren aus der Krise gezogen werden,
vor allem auf europäischer Ebene", kommentierte SPÖ-Finanzsprecher Jan Krainer die beiden Vorhaben
am Dienstag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Konkret handelt es sich dabei um eine Verordnung des Europäischen
Parlaments und des Rates über die Einschränkung bei Leerverkäufen und eine Richtlinie zu den Einlagensicherungssystemen
von Banken.
Grundsätzlich begrüße die SPÖ diese Vorschläge auf EU-Ebene, wenngleich aus sozialdemokratischer
Sicht einige Verbesserungen notwendig sind. "Bei Einlagensicherungen soll in Zukunft die Regel gelten, höchstmögliche
Sicherheit für die Konsumenten. Das heißt: Je höher das von Banken eingegangene Risiko, desto höher
der Beitrag der Bank zum Schutz der Einlagen", so Krainer. Hinsichtlich der Einschränkung bei Leerverkäufen
verlangt der SPÖ-Finanzsprecher noch strengere Maßnahmen. |
Ikrath: Bewährte österreichische Sicherheit für Sparer muss erhalten bleiben
100.000 Euro Einlagensicherung im EU-Raum grundsätzlich begrüßt
Wien (övp-pk) - ÖVP-Abg. Mag. Michael Ikrath begrüßte am 12.10. grundsätzlich
die Bemühungen der Europäischen Kommission, das Einlagensicherungssystem in der EU auf 100.000 Euro harmonisieren
zu wollen. Entscheidend sei aber, dass in den weiteren Verhandlungen der Regierungen mit der EU das bewährte
System der Haftungsverbünde der Sparkassen und Genossenschaftsbanken erhalten werden kann.
"Dieses System garantiert, dass für die Sparer eine praktisch 100-prozentige Sicherheit ihrer Einlagen
besteht. In diesem Zusammenhang ist es nicht sinnvoll, dass Österreichs Banken gezwungen werden, einen Einlagensicherungsfonds
zu dotieren, der den Banken dringend benötigtes Kapital entzieht, ohne den Sparern ein Mehr an Sicherheit
zu bieten", so Ikrath, der meint, dass die Banken vielmehr mit diesem Kapital Wirtschaft und Beschäftigung
generieren könnten. Eine entsprechende Mitteilung Österreichs an die Europäische Kommission wurde
heute, Dienstag, mit Stimmen von ÖVP und SPÖ in der Sitzung des Ständigen Unterausschusses in Angelegenheiten
der Europäischen Union beschlossen.
Kritik übt Ikrath darüber hinaus am Plan der EU-Kommission, die im Zusammenhang mit der Harmonisierung
des Einlagensicherungssystems eine verpflichtende grenzüberschreitende Kreditvergabe vorsieht. "Diese
Richtlinie erlaubt aus unserer Sicht zu wenig nationalen Gestaltungsspielraum für bewährte Sektoreinlagensicherungssysteme.
Daher ist eine Änderung der Richtlinie dahingehend notwendig, um eine Wettbewerbsverzerrung oder eine Absenkung
Konsumentenschutzniveaus zu verhindern", schloss Ikrath. |