Institut für Föderalismus: Speerspitze der österr. Bundesländer
Linz (lk) - "Geht es den kleinen gewachsenen Einheiten gut, dann geht es auch Europa gut",
bringt es Landtagspräsident Friedrich Bernhofer bei der österreichischen Landtagspräsidentenkonferenz
in Bozen auf den Punkt. Es gilt, den Föderalismus in einer gemeinsamen Strategie aller neun Bundesländer
zu stärken.
Durch den Vertrag von Lissabon sind dem Bundesrat neue zusätzliche Kompetenzen erwachsen. Damit sind die Landtage
über den Bundesrat an der europäischen Gesetzgebung beteiligt und können bei Verstößen
gegen das Subsidiaritätsprinzip Einspruch erheben. "Diese Rechte werden wir natürlich ausschöpfen
und uns verstärkt einbringen. Der Bundesrat als Länderkammer kann und wird jetzt als Sprachrohr der neun
Länder in Richtung EU agieren", so Bernhofer. Das bedingt natürlich eine verstärkte Zusammenarbeit
der Landtage mit dem Bundesrat. Um diese zu optimieren wird eine Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern
des Bundsrates und der Landtage eingerichtet.
Aber auch jedes Bundesland für sich ist angehalten, den Meinungs- u. Informationsaustausch unter den Abgeordneten
des Europa-Parlaments, des Nationalrates, des Bundesrates und des Landtags zu verstärken.
Ein weiterer Schwerpunkt wird in Zukunft die Verstärkung und Vernetzung der Öffentlichkeitsarbeit zugunsten
des Föderalismus sein. Auf Anregung von Präsident Bernhofer sollen künftig alle neun Bundesländer
dem Institut für Föderalismus angehören. "Das Institut für Föderalismus leistet bisher
bereits auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Arbeit Großartiges und soll uns in Zukunft auch bei der Öffentlichkeitsarbeit
unterstützen. Umfragen bestätigen uns immer wieder, dass die Menschen die bürgernahen, überschaubaren
kleinen Einheiten besonders schätzen.
Es geht nun darum, die großen Vorteile des Föderalismus herauszustreichen und zu plakatieren. Mit dem
Föderalismus-Institut haben wir eine Speerspitze zur Wahrnehmung und Verteidigung der Länderinteressen
gegenüber dem Bund in der Hand. Diese sollten wir auch nutzen", bekräftigt Bernhofer. |