Jugendarbeit in burgenländischen Gemeinden   

erstellt am
25. 10. 10

Aktuelle Umfrage
Eisenstadt (blms) - Jugendarbeit im kommunalen Bereich ist eine notwendige Basis für die lebendige Erhaltung von Dörfern und Städten. Die wertvolle Arbeit von Jugendorganisationen, die in Vereinen organisiert sind, ist bekannt und stellt ein wichtiges Standbein der kommunalen Jugendarbeit dar. Wir wissen aber auch, dass über die Vereine nicht alle Jugendlichen erreicht werden können bzw., dass sich ein Teil der jungen Menschen davon nicht angesprochen fühlt. Deshalb ist es wichtig ergänzend offene Jugendarbeit und Angebote für alle Jugendlichen in Gemeinden anzubieten. Bisher wurden eben diese Angebote burgenlandweit aber noch nicht erfasst.

Mit der vorliegenden Umfrage soll nun ein Gesamtüberblick über die Jugendarbeit außerhalb der Schulen, der Jugendwohlfahrt und der Vereine ermöglicht und so die Basis für Diskussionen über Strukturverbesserungen in diesem Bereich geschaffen werden. Die Kinder – und Jugendanwaltschaft hat von August bis Anfang Oktober 2010 eine Umfrage (via Email) zum Thema Jugend(sozialarbeit) in den burgenländischen Gemeinden durchgeführt. Alle 171 Gemeinden haben mitgemacht.

Die hohe Rücklaufquote (besser geht´s nicht) lässt auch darauf schließen, dass Jugendarbeit in allen Gemeinden ein Thema ist, auch wenn es nicht überall von den Gemeinden installierte Jugendarbeit bzw. Jugendräumlichkeiten gibt.

Ergebnisse:

  • 13 Gemeinden haben angegeben, zurzeit ein von JugendarbeiterInnen betreutes Jugendzentrum zu haben.
  • 73 Gemeinden haben angegeben, über Räumlichkeiten zu verfügen, die Jugendliche nützen können (ohne Betreuung durch JugendarbeiterInnen).
  • 21 Gemeinden haben angegeben, die Installierung von Jugendräumen bzw. die Einsetzung von JugendarbeiterInnen in bestehenden Jugendräumen zu planen.
  • Drei Gemeinden haben angegeben, dass mobile Jugendarbeit angeboten wird.
  • 52 Gemeinden haben angegeben, das bereits bestehende Angebot für Jugendliche ausbauen bzw. ein solches von Gemeindeseite schaffen zu wollen. 43 dieser Gemeinden haben angegeben, dass die finanziellen Mittel für diese Vorhaben zur Zeit jedoch nicht zur Verfügung stehen.


Das heißt, mehr als die Hälfte der burgenländischen Gemeinden bietet den Jugendlichen Jugendarbeit und/oder einen Jugendraum an und mehr als 12 % haben Ausbaupläne in diesem Bereich. Das ist für ein durchgängig dörflich bzw. kleinstädtisch strukturiertes Bundesland an sich nicht schlecht; umso mehr als mir aus meiner Tätigkeit natürlich bekannt ist, dass in etlichen der Gemeinden, die angeben, keinen Jugendraum bzw. auch keine Jugendarbeiter bei der Gemeinde beschäftigt zu haben, sehr wohl auch Jugendarbeit passiert, nämlich, wie schon oben erwähnt, auf Vereinsbasis.

Nichtsdestoweniger sollte die Tatsache, dass seitens eines Viertels der Gemeinden angegeben wird, dass man aufgrund der fehlenden Mittel kein oder nach eigenem Ermessen nicht entsprechend ausgebautes Angebot für Jugendliche bieten kann, doch Anlass sein, hier eine Diskussion zu eröffnen. Im Klartext heißt das, dass sich die Kinder- und Jugendanwaltschaft, die schon in der Vergangenheit in mehreren Gemeinden bei der Schaffung von Angeboten für Jugendliche beratend tätig war, auf Landesebene verstärkt dafür einsetzen wird, dass alle Möglichkeiten sondiert werden, wie kommunale Jugendarbeit burgenlandweit gefördert und ausgebaut werden kann.

     
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