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Misstrauensantrag gegen Bandion-Ortner |
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erstellt am
22. 10. 10
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Stadler:
Wir wollen so eine Ministerin nicht!
Stadler: "Sie sind in diesem Ressort alles schuldig geblieben, was Sie versprochen
haben!"
Wien (bzö) - In seiner Begründung des Misstrauensantrags gegen Justizministerin Bandion-Ortner
verwies BZÖ-Justizsprecher Abg. Mag. Ewald Stadler darauf, dass sie als Richterin aus einem laufenden Verfahren
geholt wurde - "nun sind Ihnen die Hände gebunden, so wird man nicht Minister", erklärte Stadler,
der Bandion-Ortner auch vorwarf: "Sie sind in diesem Ressort alles schuldig geblieben, was Sie versprochen
haben!"
Vizekanzler Pröll warf Stadler vor, er hätte beim Bestellungsvorgang wissen müssen, dass Bandion-Ortner
handlungsunfähig sei, "oder Pröll wollte so jemanden - wir wollen so eine Ministerin nicht! Es sei
auch zu vermuten, dass die Ministerin ihre Entscheidung schon bereue. Stadler mahnte, "eine gute Richterin
zu sein, heißt nicht, eine gute Politikerin zu sein." Bandion-Ortner hätte jedenfalls aus einem
laufenden und spektakulären Verfahren Pröll nicht zusagen dürfen und dann nicht auch noch den Ankläger
zum Kabinettschef machen dürfen. Mediale Präsenz sei für einen Ressortleiter jedenfalls zu wenig
- "So wird man nicht Minister!"
Fachlich warf Stadler der Justizministerin vor, sie müsse gewusst haben, dass ihr politischer Handlungsspielraum
einschränkt werde. So sei im BAWAG-Verfahren nichts weitergegangen, so sei "BAWAG II" versprochen
worden, um zu klären, wo das Geld hingekommen ist! Stadler vermisst auch Ergebnisse, was mit den "Kellerakten"
von Flöttl Senior passiert ist.
Im Falle Kampusch sei der ehemalige Präsident des OGH mit seinen Versuchen gescheitert, die oberste Handlungsebene
zum Handeln zu bringen, obwohl er sich an Bandion-Ortner und ihren Kabinettschef gewendet hatte. Der Bericht sei
von Ungeheuerlichkeiten strotzend, Ermittlungen seien verschleppt, behindert und ignoriert worden, kritisierte
Stadler und merkte an: "Wenn die oberste politische Verantwortung nicht einmal nachfragt?"
Hinterfragenswert sei auch, dass bei der Hypo- Niederösterreich eine Weisung des Staatsanwalts erfolgt sei,
wonach die Polizei nicht weiter zu ermitteln habe. Dabei ist für Stadler bemerkenswert, dass ein Staatsanwalt
in Niederösterreich tätig war, "aber eine ganze Kohorte nach Kärnten geschickt wurde."
Für Stadler zeige sich anhand dieses Beispiels, "dass es in diesem Land davon hängt, ob ein Strafverfahren
durchgeführt wird, ob es eine politische Zugehörigkeit gibt. Das sind politisch motivierte Ungleichbehandlungen!"
In ihrer Tätigkeit habe Bandion-Ortner die politische Einflussnahme nicht geändert, so Stadler. Dies
sei wegen der fehlenden Gewaltentrennung problematisch. In Richtung Pröll sagte der BZÖ-Justizsprecher:
"Sie werden um Kabinettsumbildung nicht herumkommen!" |
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Jarolim: OGH-Gutachten kein Ruhmesblatt für Justizministerin
SPÖ-Justizsprecher sieht sich in Forderung nach Bundesstaatsanwaltschaft bestätigt
Wien (sk) - SPÖ-Justizsprecher Hannes Jarolim betonte am 21.10. im Parlament, dass jüngste Erkenntnisse
über das Bawag-Urteil "kein Ruhmesblatt" für die Justizministerin seien. Einem Gutachten des
Obersten Gerichtshofes (OGH) zufolge, ist das Urteil mit erheblichen Mängeln behaftet. Auch die Anklage in
diesem Verfahren sei mangelhaft gewesen. Das Auslieferungsbegehren beinhalte manche Tatbestände erst gar nicht.
"Es bleibt aber die Stimme des OGH abzuwarten - bis jetzt liegt nur ein Gutachten vor", so Jarolim. Im
Dezember wird der OGH ein Urteil fällen.
Dass gegen Wolfgang Flöttl nicht weiter ermittelt wird, kann der SPÖ-Justizsprecher nicht nachvollziehen.
Flöttl "verzockte" 637 Millionen Euro und erklärte dann, sein Laptop sei einem Datenabsturz
zum Opfer gefallen. "Es wäre wichtig, dass sich die Behörden das noch einmal ansehen", so Jarolim.
Weiters appellierte er an Ministerin Bandion-Ortner, wieder "Dynamik in das Bawag-Verfahren zu bringen"
- bevor Tatbestände verjähren.
Bestätigt sah sich der der SPÖ-Justizsprecher in seiner Forderung nach einer Bundesstaatsanwaltschaft.
Der weisungsunabhängige Bundesstaatsanwalt soll mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit vom Parlament gewählt
werden. Zahlreiche Experten belegen, wie wichtig eine derartige Institution wäre. "Wir müssen Vertrauen
in die Justiz aufbauen und dürfen es nicht gefährden", so Jarolim. |
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Kopf: Misstrauensantrag gegen Bandion-Ortner eine Farce
Klubobmann unterstreicht ausgezeichnete Arbeit der Justizministerin
Wien (övp-pk) - Als bühnenreifen Auftritt mit Verschwörungstheorien bezeichnete ÖVP-
Klubobmann Karlheinz Kopf am 21.10.die Dringliche Anfrage des BZÖ an Justizministerin Claudia Bandion-Ortner.
Der Klubobmann bedauerte, dass Justizverfahren immer mehr zum Gegenstand politischer Agitationen werden, vor denen
auch die SPÖ mit dauernden Attacken der Abgeordneten Kräuter, Jarolim und Rudas gegen die Justizministerin
nicht halt mache. Kopf unterstrich in seiner Rede die fachliche Kompetenz der Ministerin, die auch in Expertenkreisen
hoch geschätzt sei.
"Viele Experten bescheinigen der Justizministerin höchste Fachkompetenz, die sie bereits in sehr komplexen
Wirtschaftsverfahren wie BAWAG, Konsum oder Rydl mehrfach unter Beweis gestellt hat. Das von Bandion-Ortner gefällte
BAWAG-Urteil wird auch von der Generalprokuratur in wesentlichen Punkten bestätigt", so Kopf.
Kopf kritisierte vor allem, dass die Justizministerin persönlichen Angriffen und Untergriffen ausgeliefert
sei und vor allem die Opposition versuche, die moralische Integrität der Ministerin in Frage zu stellen. "Die
Justizministerin hat für ihre kurze Amtszeit eine beachtliche Bilanz vorzuweisen. Das neue Insolvenzrecht,
die elektronische Fußfessel oder die eingetragene Partnerschaft sind nur einige Beispiele für ihre erfolgreiche
Arbeit. Daher ist auch der Misstrauensantrag des BZÖ eine Farce", so der Klubobmann.
Abseits der polemischen Angriffe fordert Kopf von allen Parlamentsparteien eine sachliche und seriöse Diskussion
über eine so wichtige Institution des österreichischen Rechtsstaates wie die Justiz. "Die Rechtspflege
in Österreich funktioniert. Es gibt individuelle menschliche Verfehlungen. Daraus aber Vorwürfe gegen
die Justizministerin zu konstruieren ist absurd", so Kopf, der sich beispielsweise Gespräche über
eine parlamentarische Kontrolle der Staatsanwaltschaft vorstellen kann. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen
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