Mitterlehner: "Österreich zukunftsfit machen"    

erstellt am
20. 10. 10

Diskussion mit Experten über Innovation und Wettbewerb beim Bad Ischler Dialog der Sozialpartner
Wien (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner sprach beim Panel "Wirtschaftspolitische Perspektiven" über die Herausforderungen, die Österreich nach Bewältigung der Krise bevorstehen. "Wir müssen die Struktur unserer Exporte weiter diversifizieren, denn wir sind derzeit stark abhängig von Exporten in die Europäische Union. Daher müssen wir neue Märkte erschließen und neue Produkte anbieten, zum Beispiel Energie- und Klimatechnologien sowie Dienstleistungen", sagte Mitterlehner.

In der langfristigen Perspektive geht es darum, die Rohstoffversorgung zu sichern, die Energie- und Klimapolitik - wie in der Energiestrategie Österreich dargestellt - nachhaltig aufzustellen und den demografischen Veränderungen zu begegnen. "Wegen der geburtenschwächeren Jahrgänge müssen sich die Betriebe künftig noch mehr um Fachkräfte bemühen, einerseits durch das Angebot einer guten Lehrlingsausbildung, andererseits durch Zuzug aus dem Ausland", so Mitterlehner weiter.

Neue Wachstumsmodelle, wie die von der EU forcierten Überlegungen "Beyond GDP", werden auch ökologische und soziale Indikatoren zur Wohlstandsmessung stärker berücksichtigen.

"Österreichische Betriebe sind nicht nur Zulieferer, sondern Entwicklungspartner der internationalen Industrie. Heimische Unternehmen, die sich auf Nischenprodukte spezialisiert haben, sind oftmals exzellente Weltmarktführer", betonte Helmut Detter von der Technischen Universität Wien. Um dieses Niveau zu halten, seien Investitionen in Bildung und Forschung unerlässlich. Denn es zeige sich, dass viele Unternehmen Probleme haben, unter den Absolventen der heimischen Universitäten geeignete Arbeitskräfte zu finden. "Wenn wir hier keine Maßnahmen setzen, ist zu befürchten, dass uns Nationen wie China, Indien oder die USA technologisch überholen", so Detter.

"Österreich ist nicht nur Tourismusland. Über 40% des Wachstums entsteht durch die IKT-Wirtschaft", sagte Thomas Lutz von Microsoft Österreich: "In Zukunft wird der Umgang mit neuen Technologien am Arbeitsmarkt noch wichtiger werden." Am Wirtschaftstandort müsse ein zeitgemäßes Umfeld geschaffen werden, damit Unternehmen und Arbeitnehmer diese Schlüsselkompetenzen erwerben und in gut vernetzten Systemen entfalten können. Für Urs Müller, Chefökonom der BAK Basel AG, ist der Wirtschaftstandort Österreich "zu wenig attraktiv für ausländische Betriebe und Talente und zu exportabhängig ". Die anderen Diskussionsteilnehmer am Podium widersprachen seinen Thesen heftig.
     
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