Ideale Antwort auf Kundenbedarf nach dezentraler, unabhängiger Energieversorgung in entlegenen,
heißen oder hoch gelegenen Regionen, Kraft-Wärme-Kopplung und Netzstabilisierung
Jenbach (ge) - Mit dem neuen J920 präsentiert die Jenbacher Gasmotorensparte von GE ihre jüngste
Entwicklung eines noch größeren Gasmotors zur Energieversorgung. Sein elektrisches Effizienzniveau von
48,7% und seine elektrische Leistung von 9,5 MWelF1F machen den neuen J920 zum effizientesten Motor seiner Leistungsklasse
und stärken damit einmal mehr die Technologie-Führerschaft von GE im Bereich Gasmotoren zur Energieversorgung.
Vorgestellt wurde der neue Motor, der den Strombedarf von 18.500 europäischen Durchschnittshaushalten decken
kann, heute im Rahmen eines Festakts in Jenbach, dem Hauptsitz und der Produktionszentrale des Unternehmens.
Der neue Motor ist für Kunden wie auch Umwelt hoch attraktiv. So reduziert der höhere Wirkungsgrad nicht
nur die Betriebskosten durch geringeren Brennstoffbedarf, sondern reduziert gleichzeitig die für den Treibhauseffekt
verantwortlichen Emissionen deutlich. Denn durch den Betrieb von nur einem J920 können im Vergleich zu herkömmlichen
Gasmotoren pro Jahr CO2-Emissionen von rund 1.500 Tonnen vermieden werden. Dies entspricht dem Ausstoß von
etwa 800 durchschnittlichen europäischen Pkw. Weiters können durch den geringeren Brennstoffverbrauch
pro Jahr mehr als € 217.000 an Kosten für Erdgas eingespart werden.
Besonders geeignet ist der J920 zur unabhängigen lokalen Energieversorgung in entlegenen, heißen oder
hoch gelegenen Regionen, für den Einsatz in Kraft-Wärme-Kopplungen sowie für die Stabilisierung
des elektrischen Netzes. Der Prototyp des Motors wird auf einem eigens eingerichteten Prüfstand im österreichischen
Jenbacher Werk seit dem Spätsommer erfolgreich getestet.
"Die Jenbacher Gasmotorensparte war eine wichtige Akquisition für GE. Ihr Geschäftsvolumen hat sich
seit der Einbeziehung in unser Portfolio vervierfacht", so Steve Bolze, President & CEO von GE Power &
Water. "Als ein wichtiger Erfolg unserer laufenden Investitionsstrategie in neue Technologien repräsentiert
der J920 unsere jüngste, spezialisierte Lösung für dezentrale Energieversorgung mit der höchsten
Effizienz seiner Leistungsklasse, reduziertem CO2-Ausstoß und kompakter Bauweise. Gemeinsam mit unseren kontinuierlichen
Investitionen in Vertriebkooperationen, Beschaffungskette und Service hilft uns diese jüngste Entwicklung,
die steigenden Anforderungen unserer weltweiten Kunden zu erfüllen." Als nächster Schritt soll nun
ein groß angelegtes Pilotprogramm folgen, in dessen Rahmen der neue Motor bei den Stadtwerken in Rosenheim,
Deutschland, erstmals zum Einsatz kommen wird. Nach dieser Testphase ist der Beginn der Serienproduktion geplant,
und bereits 2012 soll der Motor für Anwendungen in 50- und 60-Hz-Ländern verfügbar sein
Dr. Götz Brühl, Geschäftsführer des Pilotkunden Stadtwerke Rosenheim in Deutschland: "Wir
sind stolz, dass wir den neuen Motor als erste im Praxisbetrieb testen können. Die Jenbacher Gasmotoren von
GE bestechen schon bisher durch ihre Langlebigkeit, ihre Leistungsdichte und hohen Wirkungsgrade, die zu den weltweit
besten gehören. Der J920 übertrifft die anderen Motoren bei weitem und setzt damit einen neuen Standard
für die Wirtschaftlichkeit, die Resourcenschonung und den Umweltschutz. Ich bin überzeugt davon, dass
sich dieser neue Motor rasch durchsetzen wird und einen wichtigen Impuls zum Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung
und damit zu unserer wichtigsten Energieeffizienz Technik hervorruft.
Der elektrische Wirkungsgrad - wichtiger Indikator sowohl für die Wirtschaftlichkeit als auch für die
Umweltrelevanz eines Motors - liegt mit 48,7% um mehr als zwei Prozentpunkte über dem bisherigen Höchstwert
eines Jenbacher Motors. Der neue 20-Zylinder-Motor erreicht damit den höchsten Wert aller in dieser Klasse
weltweit kommerziell verfügbaren Motoren.
GE setzt mit dieser sensationellen Neuerung ihren technologischen Erfolgskurs fort, der auf mehr als 50 Jahren
Erfahrung in der Entwicklung und im Bau von Gasmotoren zur Energieversorgung sowie konsequenter Innovation beruht.
Erst im vergangenen Juni hatte das Unternehmen mit dem weltweit ersten Gasmotor mit zweistufigem Turbolader einen
technologischen Quantensprung erzielt. Mit dieser neuen Technik wurde die Leistung des bisher größten
Jenbacher Motors J624 von zuvor 4 MW auf 4,4 MW und der elektrische Wirkungsgrad auf beachtliche 46,5% gesteigert.
"Mit dem neuen Motor antworten wir auf den laufend steigenden Bedarf unserer Kunden nach höherer Leistung
und Effizienz, und gleichzeitig setzen wir einen wichtigen strategischen Schritt für das langfristige weitere
Wachstum unseres Unternehmens", so Prady Iyyanki, CEO Gasmotoren von GE Power & Water. "GE ist nun
der weltweit einzige Spezialist für Gasmotoren zur Energieversorgung mit einem kompletten Sortiment im Leistungsbereich
zwischen 0,25 und 9,5 MW. Und nicht zuletzt bestätigen wir einmal mehr unsere Position als Technologie- und
Innovationsführer."
Technisch gesehen setzt das bahnbrechende Design des J920 auf den bewährten Kernelementen der Verbrennungssysteme
der Jenbacher Baureihe 6 auf. Der J920 besteht dabei aus einem innovativen Drei-Modul-Konzept, das ein hochwertig
standardisiertes Gen-Set ergibt: dem Motor selbst, einem Generator sowie ein im Werk vorgefertigtes Nebenaggregat.
Auch der neue J920 ist mit dem neuartigen zweistufigen Turboladersystem ausgestattet - analog zum kürzlich
vorgestellten J624.
Besonders hohe Wirkungsgrade von 90% und mehr werden erreicht, wenn der J920 für die kombinierte Erzeugung
von Strom und Wärme (Kraft-Wärme-Kopplung) eingesetzt wird. Die jährliche Primärenergieeinsparung
durch ein J920-Modul beträgt in diesem Fall mehr als 130 Millionen kWh (76.000 Barrels Öl), die CO2-Vermeidung
bewegt sich in der Größenordnung von 7.800 TonnenF2F. Der J920 entspricht deshalb auch genau den Zielvorgaben
des weltweiten "ecomagination"-Programms, in dessen Rahmen GE innovative Technologien für die Reduktion
von Emissionen aller Art besonders fördert.
Ein gewichtiges Argument für Kunden ist weiters die hohe Leistungsdichte des neuen Motors bei vergleichsweise
geringen Investitionskosten. Auch der J920 ist durch den Einsatz des neuartigen zweistufigen Turboladers von GE
besonders für Anwendungen in heißer und feuchter Umgebung sowie in hoch gelegenen Gebieten geeignet.
Damit kann auch unter extremen Bedingungen eine stabile und verlässliche dezentrale Energieversorgung sicher
gestellt werden.
Dass der Motor in nur fünf Minuten seine volle Leistung erreicht, erhöht seine Attraktivität für
den Einsatz zur Spitzenlastversorgung. Weitere Vorteile bestehen in kurzen Lieferzeiten, rascher und bequemer Installation,
einfacher Wartung und hoher Betriebsflexibilität. Denn der J920 kann als standardisierte Kraftwerkslösung
mit Powerhouse-Konzept variabel in beliebiger Stückzahl kombiniert werden. Hoch standardisierte Schnittstellen
und das bewährte Jenbacher Steuerungssystem DIA.NE® XT 3 runden das Bild positiv ab.
Jenbacher - die Gasmotorensparte von GE Power & Water
Die Gasmotorensparte von GE zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Gasmotoren, Gen-Sets
in Containerbauweise sowie Blockheizkraftwerken zur lokalen Energieversorgung. Zusätzlich werden umfassende
Serviceleistungen angeboten. Die in Jenbach erzeugten Motoren decken einen Leistungsbereich von 0,25 bis 4,4 MW
ab und zeichnen sich durch hohe Brennstoff-Flexibilität aus: Sie können sowohl mit Erdgas als auch mit
verschiedensten Bio- und Sondergasen aus Landwirtschaft, Bergbau, Industrie oder Abfallwirtschaft betrieben werden.
Eingesetzt werden die innovativen Lösungen aus Jenbach primär zur dezentralen Energieversorgung von größeren,
kommunalen Gebäuden sowie von Gewerbe- und Industriebetrieben. Je nach Kundenwunsch wird Gas dabei in Strom,
Wärme und/oder Kälte umgewandelt. Patentierte Verbrennungssysteme sowie ein ausgereiftes Motor- und Anlagenmanagement
ermöglichen Spitzenwerte in Sachen Wirtschaftlichkeit, Langlebigkeit und Zuverlässigkeit.
Abgesehen von den hohen Wirkungsgraden der Jenbacher Motoren von bis zu 90 % ergeben sich abhängig von der
als Brennstoff genutzten Gasart wie Biogas oder Sondergasen erhebliche Emissionseinsparungen verglichen zu verschiedenen
anderen Energieversorgungstechnologien oder dem Einsatz fossiler Brennstoffe. Zudem werden dabei häufig klimaaktive
Gase sinnvoll genutzt, die sonst in die Atmosphäre entweichen würden. Mit dieser Umweltentlastung qualifizieren
sich die Anlagen aus Jenbach häufig auch für Carbon Credits im Rahmen des CO2-Emissionshandels gemäß
Kyoto-Protokoll. Für den Betreiber ergibt sich der zusätzliche Vorteil, dass anstelle zugekaufter Brennstoffe
eine kostenlos verfügbare Energiequelle genutzt werden kann.
Die Gasmotorensparte von GE hat ihren Hauptsitz und ihre Produktionszentrale im Tiroler Ort Jenbach, wo auch rund
1.400 der weltweit mehr als 1.800 Mitarbeiter/-innen beschäftigt sind. Zudem betreibt GE zwei regionale Gasmotor-Montagebetriebe
in Hangzhou, China, und Veresegyház, Ungarn. |