Wien (bmukk) - Heimo Zobernig wurde am 18.10. von Andrea Ecker, Sektionschefin des Kunstministeriums, der
Österreichische Friedrich Kiesler-Preis für Architektur und Kunst 2010 verliehen. Die Überreichung
des Preises fand im Rahmen eines Festaktes im Audienzsaal des Bundesministerium für Unterricht, Kunst und
Kultur statt. Die Laudatio hielt Moritz Küng, Architektur- und Kunsttheoretiker sowie Vorsitzender der Jury
des Kiesler-Preises 2010.
Bundesministerin Dr. Claudia Schmied zur Ehrung von Heimo Zobernig: "Ich freue mich sehr, dass Heimo Zobernig
als erster Österreicher den Friedrich Kiesler-Preis erhält. Beide, Friedrich Kiesler und Heimo Zobernig,
verbindet das Denken und Handeln über Grenzen hinaus. Sie beide waren beziehungsweise sind Künstler der
Welt. Heimo Zobernigs künstlerische Konzeptionen, die vom Bildnis über die Fotografie und Videoproduktion
bis hin zur plastischen Gestaltung und Rauminstallation reichen, decken auf subtile Weise Unvorhergesehenes auf."
Der Friedrich Kiesler-Preis wird seit 1998 alle zwei Jahre alternierend von der Republik Österreich und der
Stadt Wien überreicht und ist mit 55.000 Euro dotiert. Er wird "für hervorragende Leistungen im
Bereich der Architektur und der Künste, die den experimentellen und innovativen Auffassungen Friedrich Kieslers
und seiner Theorie der correlated arts entsprechen", verliehen.
Anlässlich der Ehrung des Künstlers präsentiert die Kiesler Stiftung Wien die Ausstellung "HEIMO
ZOBERNIG_DRAMADISPLAY". Gezeigt werden Arbeiten von Heimo Zobernig, die die Entwicklungsgeschichte des Environments
gleichermaßen wie die des Ausstellungsdisplays thematisieren. In den modellhaften Rauminterventionen des
Preisträgers wird das Zusammenwirken künstlerischer Wirkungsfelder sowohl kritisch beleuchtet als auch
eindrucksvoll unter Beweis gestellt. In diesem Sinne liefert sein Werk den umfassenden Intentionen Friedrich Kieslers
eine spannende sowie zeitgenössische Entsprechung. Die Ausstellung wird heute, Montag, im Anschluss an die
Ehrung um 19 Uhr eröffnet und ist bis 12. November 2010 zu sehen (Mariahilferstraße 1b, 1060 Wien).
www.kiesler.org
Heimo Zobernig, geboren 1958 in Mauthen, lebt in Wien. Er studierte von 1977 bis 1980 an der Akademie der bildenden
Künste Wien und von 1980 bis 1983 an der Hochschule für angewandte Kunst Wien. Von 1994 bis 1995 war
er Gastprofessor an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Von 1999 bis 2000 war er Professor
für Bildhauerei an der Hochschule für bildende Künste, Städelschule, Frankfurt/Main. Seit 2000
hat er eine Professur für Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste Wien inne .Zobernig arbeitet
nicht nur mit Skulpturen, Film, Minimal Art, Konzeptkunst und Design, sondern auch architektonisch. In den vergangenen
drei Jahrzehnten stellte er unter anderem im MAK Wien und in zahlreichen Galerien in Deutschland, Japan und Portugal
aus. 1992 und 1997 war er bei der documenta in Kassel,
2001 bei der Biennale Venedig vertreten. Im Wiener MUMOK gestaltete er 2002 einen weißen, fensterlosen Kubus
als "Brücke" über die Eingangshalle. Zuletzt war seine Installation "Black Cube, 2010"
im Juni vor dem Eingang der Kunstmesse Art 41 in Basel zu sehen. |