Erstes Alkohol-Interlock Pilotprojekt in Österreich   

erstellt am
19. 10. 10

Gemeinsames Projekt für mehr Verkehrssicherheit auf Österreichs Straßen - "Alkohol am Steuer niemals ein Kavaliersdelikt"
Wien (bmvit) - Verkehrsministerin Doris Bures und der Fachverband Güterbeförderung in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) haben am 18.10. gemeinsam das erste Alkohol-Interlock Pilotprojekt in Österreich präsentiert. In 30 Lastkaftwagen (Lkw) sollen für eine Testphase von 6 Monaten solche Wegfahrsperren installiert werden. Dabei handelt es sich um elektronische Geräte, welche die Zündung des Fahrzeuges blockieren, sollte der Atemlufttest des Fahrers Alkoholgehalt aufzeigen. Bis dato haben sich bereits 26 Betriebe mit 28 Lkw dafür gemeldet. Das Pilotprojekt wird begleitet und evaluiert vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) und soll vor allem der Erfahrungssammlung mit dem Einsatz von Alkohol-Interlocks im Berufsverkehr in Österreich dienen. Durch das Projekt sollen Empfehlungen und Kriterien für einen breiteren Einsatz von Alkolocks im gewerblichen Transport in Österreich abgeleitet und Grundlagen für mögliche gesetzliche Maßnahmen geschaffen werden.

"Mir geht es darum, die Verkehrssicherheit zu erhöhen", so Verkehrsministerin Bures. "Eine Studie der finnischen Verkehrsregisterbehörde hat gezeigt, dass seit Einführung der Alkolocks im Juli 2005 dort bereits rund 10.000 Alkofahrten vermieden werden konnten. Dass wir jetzt also auch in Österreich ein Pilotprojekt Alkolocks starten, ist ein weiterer Schritt in Richtung weniger menschliches Leid auf unseren Straßen". Bures bedankte sich bei den österreichischen Frächtern für ihr Mitwirken: "Ich finde es ganz großartig, dass, als ich angekündigt habe, dass wir uns in Österreich das Modell der Alkolocks anschauen wollen, die Frächter die ersten waren, die gesagt haben: wir machen mit. Die Frächter gehen mit gutem Beispiel voran - dafür kann man nur gratulieren und danken."

Im Fachverband Güterbeförderung sei der Vorstoß von Ministerin Bures auf großes positives Echo gestoßen, berichtete Fachverbandsobmann Wolfgang Herzer. "Wir haben zwar bei unseren Betrieben mit Alkohol am Steuer kaum ein Problem, weil unsere Mitglieder diesbezüglich seit langem sensibilisiert sind. Doch Alkohol am Steuer ist niemals ein Kavaliersdelikt. Die verkehrsrechtlichen Vorgaben sind eindeutig, arbeitsrechtliche Konsequenzen streng". Als Betreiber von Fahrzeugen, die länger, höher, breiter und schwerer sind als die große Masse der Verkehrsteilnehmer, sind sich die Frächter ihrer Verantwortung sehr bewusst. Es gebe zwar strenge Kontrollen, dennoch müsse man auch präventiv arbeiten, ist Herzer überzeugt. "Eine Alkohol-Wegfahrsperre ist hierfür aus unserer Sicht ein optimales Hilfsmittel."
     
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