Heinisch-Hosek: "Sexistische Werbung wollen wir nicht mehr"   

erstellt am
19. 10. 10

Frauenministerin eröffnet Fachtagung Sexismus in der Werbung und kündigt gemeinsam mit dem Werberat einen Preis für herausragende geschlechtergerechte Werbung an
Wien (bpd) - "Sexistische Darstellungen von Frauen in der Werbung sind leider vermehrt zu beobachten", sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek zur Begrüßung bei der internationalen Fachtagung zum Thema Sexismus in der Werbung, zu der die Frauenministerin geladen hat. Allein im heurigen Jahr seien bereits 94 Beschwerden über sexistische Werbung beim Werberat eingegangen.

Freilich sei die Debatte über Sexismus in der Werbung nur ein Teil der Debatte über entwürdigende Geschlechterrollen in der Gesellschaft. "Aber die Werbung ist das Spiegelbild der gesellschaftlichen Einstellungen, die dort gezeigten Bilder von Frauen bestärken eingefahrene Denkmuster und setzen sich über die Gleichstellung der Geschlechter hinweg", so Heinisch-Hosek. Und immer häufiger werde wieder das Spiel mit der eindeutigen Zweideutigkeit gespielt, Frauen in alte Rollenklischees gepresst und auch Humor nicht neutral, sondern auf Kosten der Frauen eingesetzt. "Ich rede von Würde und Wert der Frauen, mit Stereotypen aber werden Frauen entwürdigt und abgewertet. Das ist nicht mehr zeitgemäß, das wollen wir nicht mehr".

In Österreich gebe es aber abgesehen vom Pornografieverbot keine gesetzlichen Regelungen wie etwa in Island, Norwegen oder Kroatien, die ein Sexismusverbot für die Werbung gesetzlich verankert haben. Es können lediglich Beschwerden beim Werberat, einer Selbstregulierungsinstanz der Wirtschaft, eingebracht werden. Der Werberat könne daraufhin das beanstandete Unternehmen auffordern, die Kampagne zu stoppen, er habe aber keine richtigen Sanktionsmöglichkeiten.

"Daher diskutiere ich auch sehr ernsthaft darüber, klare gesetzliche Regelungen zu verankern", so die Frauenministerin, aber wir versuchen es auch mit positiven Anreizen". So habe sie mit dem Präsidenten des Österreichischen Werberates Michael Straberger bereits die Auslobung eines Preises für besonders herausragende geschlechtergerechte Werbung vereinbart. "Das ist im Zusammenhang mit sexistischer Werbung ein besonders wichtiges Projekt für mich", so die Ministerin zum Schluss.
     
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