Die Zukunft Europas aus der Sicht der Bürger und Bürgerinnen
EU-Projekt CIVISTI: Empfehlungen für neue Schwerpunkte in der europäischen F&E-Politik
Wien (öaw) - Am 15. Oktober 2010 veranstaltete das Institut für Technikfolgen-Abschätzung
(ITA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) im Lebensministerium das 2. BürgerInnenforum
im Rahmen des EU-Projekts CIVISTI (Citizen Visions on Science, Technology and Innovation). Die TeilnehmerInnen
beurteilten und reihten 30 Empfehlungen für die F&E–Politik, die von ExpertInnen auf Basis der von den
BürgerInnen der sieben EU-Projektpartner erstellten 69 Visionen entwickelt worden waren. Die Ergebnisse aller
CIVISTI-BürgerInnen-Foren werden zusammengefasst und zu Beginn des nächsten Jahres bei einem Workshop
in Brüssel den politischen EntscheidungsträgerInnen präsentiert.
Globalisierung und Technisierung führen zu einer raschen Veränderung der Gesellschaft. Neue Technologien,
neue Medien, Herausforderungen im Bereich Umwelt/Klima, die Entwicklung einer multikulturellen Gesellschaft – all
diese Entwicklungen finden an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft statt. Damit
verbunden entstehen neben vielen positiven Effekten Probleme hinsichtlich des Umgangs mit unterschiedlichen Bedürfnissen
in der Gesellschaft oder auch mit vorhandenen Unsicherheiten.
Im Rahmen des Projektes CIVISTI konnten BürgerInnen aus sieben europäischen Ländern ihre Sorgen
und Erwartungen in Form von „Visionen“ formulieren.
Ziel des Projektes CIVISTI ist es, diese „Visionen“ als Ausgangspunkt für neue Schwerpunkte in der europäischen
Wissenschafts-, Technologie- und Innovationspolitik zu verwenden und in das 8. Forschungsrahmenprogramm einfließen
zu lassen.
Dazu nutzt das ITA zusammen mit sieben europäischen Partnern (Belgien/Flandern, Bulgarien, Dänemark,
Finnland, Malta, Ungarn) eine neue partizipative Methode. Diese basiert auf drei Schritten:
- Die BürgerInnen formulieren ihre „Visionen“.
- Die Visionen der BürgerInnen werden von ExpertInnen und InteressensvertreterInnen zu „Empfehlungen“ für
die F & E-Politik umformuliert.
- Diese „Empfehlungen“ werden nochmals den BürgerInnen vorgelegt und von diesen auf ihre „Visionstreue“
bewertet und nach Wichtigkeit und Wünschbarkeit gereiht.
Die Ergebnisse aller sieben europäischen BürgerInnenforen werden nun zusammengefasst und den politischen
EntscheidungsträgerInnen Anfang 2011 in Brüssel präsentiert.
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