Studie als Grundlage für weitere Präventionsinitiativen
Eisenstadt (blms) - Nahrung ist einer der Hauptfaktoren zum Erhalt unserer Gesundheit. Landesrat
Dr. Peter Rezar hat diesem hohen Stellenwert bis dato mit zahlreichen Initiativen auf präventiver Ebene Rechnung
getragen. „Die gestiegene Lebenserwartung der Burgenländerinnen und Burgenländer und die allgemeine demographische
Entwicklung - 25,6% der Bevölkerung sind über 60 Jahre alt, belegen, dass für jeden Einzelnen das
‚gesunde Alt werden’ eine immer höhere Bedeutung gewinnt“, so der Gesundheitsreferent im Rahmen der Präsentation
einer aktuellen Studie, die unter der Federführung der Ernährungswissenschaftlerin Mag. Brigitte Wolf
erarbeitet wurde und sich mit den Essgewohnheiten der älteren Generation im Burgenland beschäftigt bzw.
Empfehlungen gibt, wie man durch richtiges Essen gesund bleiben kann. Konkret wurden bei dieser Studie, die mit
finanzieller Unterstützung des Landes Burgenland vom Institut für Ernährungswissenschaften der Universität
Wien durchgeführt wurde, die Ernährungsgewohnheiten von 186 Personen zwischen dem 70. und 89. Lebensjahr
beleuchtet. 64,5% davon waren Frauen, 35,5% Männer, 52% aus dem Mittel- und Südburgenland, 48% aus dem
Nordburgenland.
Etwa 6% rauchen, 90% der Frauen und 95% der Männer machen regelmäßig bewusst Bewegung. 95% nehmen
regelmäßig Medikamente ein, 85% mindestens 5 (bis zu 16) verschiedene. 3/4 der burgenländischen
Seniorinnen und Senioren essen zu wenig Getreideprodukte und Kartoffeln. Brot nimmt mit Abstand vor Kartoffeln,
Nudeln und Reis die erste Stelle ein. Der Anteil an Vollkornprodukten ist verschwindend gering. Der Gemüseverzehr
war bei 80% zu niedrig. Bei der Zufuhr von Obst überschreiten 40% die Empfehlungen. Der Nahrungsanteil von
Hülsenfrüchten ist 10mal höher als der Bundesdurchschnitt. Fleisch und Wurst, sowie Eier werden
- vor allem von Männern - in viel zu großen Mengen verzehrt.
Der hohe Anteil der Befragten, der unter zu hohen Blutlipid- und/oder Cholesterinspiegeln (42%) beziehungsweise
Harnsäure/Gicht (25%) leiden, verdeutlicht die Notwendigkeit einer ausgewogenen Ernährung. Mehr als die
Hälfte der Befragten erreichte die Empfehlungen für Milch und Milchprodukte oder überschreitet sie.
Dennoch ist die Zufuhr bei 40% der Frauen angesichts des erhöhten Osteoporoserisikos nicht zufrieden stellend.
Mehr als 60% erreichen die empfohlenen Mengen an Fisch nicht. Im Studienkollektiv konnte ein leichter Zusammenhang
zwischen Einkommen und Fischkonsum gefunden werden. Die Muskelmasse ist vergleichsweise hoch, die Handkraft liegt
über dem Durchschnitt anderer Studien. Steigende Fettmasse und abnehmende Muskelmasse begünstigen das
Auftreten von Krankheiten und damit verbunden die Anzahl der eingenommenen Medikamente. Den deutlichsten Einfluss
auf die Lebensqualität haben zunehmendes Alter und zunehmende Anzahl von Krankheiten.
Dazu Gesundheitslandesrat Dr. Peter Rezar abschließend: „Was wir essen und trinken ist für den Erhalt
der Gesundheit sehr wichtig. WHO-Experten haben untersucht, inwieweit bestimmte gesundheitliche Risikofaktoren
den Todesfällen in Europa zugeordnet werden können. Demnach stehen von den sieben Haupt-Risikofaktoren
fünf direkt oder indirekt in Zusammenhang mit der Ernährung. Diese Studie ist deshalb eine Grundlage
für weitere Präventionsangebote des Landes - speziell für die ältere Generation.“ |