27% der Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger sind atypisch beschäftigt   

erstellt am
05. 11. 10

Wien (statistik austria) - Der Studie "Eintritt junger Menschen in den Arbeitsmarkt" von Statistik Austria zufolge arbeitet die überwiegende Mehrheit der 15- bis 34-Jährigen (97%) im ersten Job in einer unselbständigen Tätigkeit. Davon ist mehr als ein Viertel (27%) – Männer (20%) seltener als Frauen (33%) – atypisch beschäftigt. Rund 13% der jungen Erwachsenen geben nach Selbsteinschätzung an, für die erste Beschäftigung entweder über- oder unterqualifiziert zu sein. Die durchschnittliche Dauer des ersten Jobs beträgt drei Jahre und drei Monate (Median), wobei sich deutliche Unterschiede ergeben, wenn nach der Qualifikation, dem Migrationshintergrund und der höchsten abgeschlossenen Schulbildung unterschieden wird.

Atypische Beschäftigung im ersten Job
Von den 1.192.400 im ersten Job unselbständig erwerbstätigen jungen Erwachsenen sind insgesamt mehr als ein Viertel (27%) atypisch beschäftigt. Bei 19% von ihnen (Männer: 17%, Frauen: 21%) ist die erste Anstellung durch zumindest eines der folgenden Merkmale charakterisiert: Befristung, geringfügige Beschäftigung, Leih- bzw. Zeitarbeit oder freier Dienstvertrag. 8% der unselbständig Erwerbstätigen (Männer: 3%, Frauen: 13%) sind im ersten Job teilzeitbeschäftigt, ohne dass eine weitere atypische Beschäftigungsform vorliegt. Differenziert nach der höchsten abgeschlossenen Schulbildung zeigt sich, dass bei Erwerbseintritt Personen mit einem Lehrabschluss (82%) am häufigsten im Rahmen eines Normalarbeitsverhältnisses arbeiten, Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss am seltensten (57%). Junge Personen mit österreichischer Staatsbürgerschaft (75%) verfügen im ersten Job häufiger über ein Normalarbeitsverhältnis – charakterisiert durch eine unbefristete Beschäftigung auf Vollzeitbasis und umfassende sozialrechtliche Absicherung – als Personen ohne österreichische Staatsbürgerschaft (65%).


13% der jungen Erwachsenen sind nach Selbsteinschätzung nicht entsprechend qualifiziert
Rund 13% der jungen Erwachsenen geben ihrer eigenen Einschätzung nach an, für die erste Beschäftigung nicht entsprechend qualifiziert zu sein. Insgesamt erleben sich deutlich mehr junge Erwachsene in ihrem ersten Job als überqualifiziert (9,3%) denn als unterqualifiziert (3,6%). Personen mit einem Lehrabschluss (91%) sind subjektiv am öftesten ihrer Qualifikation entsprechend beschäftigt und Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss (81%) am seltensten.
Qualifikation hat deutlichen Einfluss auf die Dauer des ersten Jobs

Die durchschnittliche Dauer des ersten Jobs beträgt drei Jahre und drei Monate (Median). Personen, die sich als entsprechend qualifiziert einschätzen, bleiben mit 4 Jahren und einem Monat knapp dreimal so lange in ihrer ersten Beschäftigung wie Personen, die sich nicht entsprechend ihrer Qualifikation beschäftigt sehen. Für unselbständig Erwerbstätige, die vollzeitbeschäftigt sind, dauert der erste Job im Mittel 3 Jahre und 4 Monate, und damit fast ein Jahr länger als für Teilzeitbeschäftigte (2 Jahre 5 Monate). Frauen verbleiben rund 7 Monate kürzer im ersten Job als Männer. Deutliche Unterschiede in der Dauer der ersten Erwerbstätigkeit ergeben sich zum einen zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund (mit Migrationshintergrund: 2 Jahre und 2 Monate, ohne Migrationshintergrund: 4 Jahre und 2 Monate). Zum anderen fällt der deutlich kürzere Verbleib in der ersten Tätigkeit von Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss auf (1 Jahr und 9 Monate). Sie bleiben etwa halb so lange im ersten Job wie Personen, die eine Lehre abgeschlossen haben (3 Jahre und 8 Monate).
     
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