Bundeskanzler Werner Faymann empfing die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
des Seminars für Friedensnobelpreisträger in Wien
Wien (bpd) - "Für die Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union ist
ein Leben in Frieden zur Realität geworden, und das seit mehr als fünfzig Jahren. Eine ganze Generation
verdankt ihr Aufwachsen und Leben in einem Umfeld ohne Krieg dem Friedensprojekt der EU", sagte Bundeskanzler
Werner Faymann vor den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des 5. Wiener Nobelpreisträgerseminars. Das am 03.
und 04.11. stattfindende Seminar ist dieses Jahr dem Thema Frieden und Menschenrechte gewidmet.
Bundeskanzler Faymann erinnerte an die Österreicherin Bertha von Suttner, die im Jahr 1905 für ihr Engagement
gegen Gewalt und Krieg mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde. "Auch unsere heutigen Gäste wurden für
ihr ausdauerndes Eintreten für den Frieden ausgezeichnet", so Faymann. Der Kanzler hieß die mit
dem Friedensnobelpreis Ausgezeichneten Mohamed ElBaradei, José Ramos-Horta, Melissa Flemings als Vertreterin
des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen sowie den Präsidenten von Médecins Sans
Frontières, Dr. Unni Karunakara, herzlich willkommen. Am Empfang nahmen auch der Botschafter der Republik
Indien, Dinkar Khullar, der Gouverneur der Österreichischen Nationalbank, Ewald Nowotny, der Präsident
der österreichischen Industriellenvereinigung, Veit Sorger, sowie Vertreter der Wirtschaftskammer Österreich
teil.
Für ein friedliches Miteinander müsse der weltweite Kampf gegen die Armut in den Mittelpunkt gerückt
werden, so der Bundeskanzler. Dieser Auftrag an die Politik würde sich auch in den Prioritäten der Vereinten
Nationen widerspiegeln. "Wir müssen alle uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen,
um Armut zu beseitigen und einen sozialen Ausgleich zu schaffen". Innerhalb der Europäischen Union müsse
daher die soziale Dimension weiter ausgebaut werden. "Auf internationaler Ebene ist es unsere Aufgabe, sozialpolitische
Ziele ganz oben auf unsere Agenda zu setzen", sagte Faymann.
Der vormalige IAEO-Generaldirektor und Friedensnobelpreisträger des Jahres 2005, Mohammed ElBaradei, machte
in seiner Ansprache auf die Vielfältigkeit des Friedensbegriffes aufmerksam. Friede sei keineswegs einfach
"nur" die Abwesenheit von Gewalt und auch kein singuläres Ereignis, sondern ein Prozess. "Für
mich steht die soziale Dimension des Friedens im Vordergrund: Es geht um den individuellen Frieden, die Würde
und Sicherheit jedes Einzelnen. Das bedeutet letztlich Friede und dafür gilt es, sich einzusetzen." ElBaradei
hoffte, dass das in Wien stattfindende Seminar Frieden und Sicherheit in der Welt unterstützen würde
können.
Bundeskanzler Faymann dankte abschließend den Organisatoren des Wiener Seminars sowie den Ehrengästen
für ihr Engagement: "Die Diskussion und der Erfahrungsaustausch mit internationalen Expertinnen und Experten
sind ganz wesentliche Beiträge in unserem Bemühen um mehr Toleranz, Gerechtigkeit und Chancengleichheit
in der Gesellschaft und damit für ein friedliches Zusammenleben. In diesem Sinne wünsche ich allen Seminarteilnehmern
erfolgreiche Beratungen und einen fruchtbaren Meinungsaustausch". |