Bis 8. März werden 365.000 Ballgäste auf 450 Wiener Bällen erwartet - Laut aktueller
Umfrage dürfen die Wiener Unternehmer mit einem guten Geschäft rechnen
Wien (wkw) - Am Höhepunkt der Wirtschaftskrise ließen sich die Wienerinnen und Wiener das Tanzen
und Feiern nicht nehmen, jetzt, wo es wieder aufwärts geht, wird es sogar noch besser werden. Der Optimismus
ist ungebrochen und äußert sich nicht nur in positiven Erwartungen, sondern auch in steigenden Ausgaben
in den Höhepunkt der Wiener Lebensfreude - den klassischen Wiener Ball.
Wiener Bälle ziehen immer mehr Publikum an
"Noch mehr Wienerinnen und Wiener als bisher planen in dieser Saison Bälle zu besuchen, und auch
internationale Gäste zieht das einzigartige Flair der Ballstadt Wien in zunehmenden Maße an", sagt
Brigitte Jank. 250.000 Wiener (VJ: 235.000) wollen in dieser Saison einen Ball besuchen, jeder Vierte auch mehrere.
Rund 115.000 Gäste (VJ: 80.000) werden aus den Bundesländern und dem Ausland erwartet. "Die Wiener
tanzen in den Aufschwung und unterstützen damit die positive Stimmung, die die Wirtschaft braucht", so
Jank, die sich auf eine aktuelle Studie der KMU-Forschung Austria im Auftrag der Wirtschaftskammer Wien stützt.
Im Schnitt planen die Besucher 220 Euro (VJ 215 Euro) auszugeben. Durch die gestiegene Zahl der Ballgäste
bedeutet das eine Gesamtwertschöpfung von rund 74 Millionen Euro. In der letzten Saison betrug die Gesamtwertschöpfung
67 Millionen Euro.
Beweggründe einen Wiener Ball zu besuchen
Einen schönen Abend mit der/dem PartnerIn zu verbringen, das Flair zu genießen und Freunde zu
treffen sind die wichtigsten Motive für einen Ballbesuch. Daran wird sich auch in der kommenden Ballsaison
nichts ändern. Aber auch die Möglichkeit zu tanzen und die Musik zu genießen "lockt"
die WienerInnen auf die zahlreichen Bälle in Wien.
Unmittelbare Ausgaben für Ballbesuch steigen
An direkten Ausgaben planen die Wiener Ballbesucher in der kommenden Saison rund 38 Millionen Euro für
Ballkarten und Tischreservierungen sowie für Speisen/Getränke am Ball (VJ: 33 Millionen Euro). Für
neue Ballgarderobe, Schuhe und Accessoires/Schmuck rechnen die Ballbesucher mit Ausgaben in der Höhe von 22
Millionen Euro (VJ: 17 Millionen Euro). In den Friseurbesuch und die Kosmetikbehandlung werden rund 9 Millionen
Euro (VJ: 8 Millionen Euro) veranschlagt. Die Gastronomie erwartet Einnahmen von 5,4 Millionen Euro (VJ: 5 Millionen
Euro), die Taxiunternehmen 3,6 Millionen Euro (VJ: 3 Millionen Euro).
Vorbereitungen vor dem Ball entwickeln sich unterschiedlich Gegenüber dem Vorjahr sind die Ausgaben, die unmittelbar
für den Ball getätigt werden, in etwa gleich geblieben. Rund die Hälfte der Besucher will einen
Friseur aufsuchen, einen Besuch im Kosmetiksalon haben auch heuer nur 10 Prozent der Frauen auf jeden Fall vor.
Leicht gestiegen ist die Investitionslust in eine neue Garderobe. 30 Prozent der Ballbesucher wollen in neue Schuhe
(VJ: 25 Prozent), 20 Prozent in eine neue Ballgarderobe (VJ: 15 Prozent) und 20 Prozent in Schmuck und Accessoires
(VJ: 20 Prozent) investieren. Mit 5 Prozent der Befragten ist, wie auch im Vorjahr, die Bereitschaft, sich unter
professioneller Anleitung bei Tanzkursen vorzubereiten, eher gering.
Ausgaben für die Wiener Bälle
Durchschnittlich geben die Wienerinnen und Wiener für einen Ballbesuch inklusive der Vorbereitungen
220 Euro aus. Der Frisurentrend: klassisch-elegant Weg von ungezähmten hochgesteckten Locken und hin zum klassisch
eleganten Look. Das ist auch heuer wieder der Trend für die nächste Ballsaison. Sauber gekämmte
extravagante Frisuren mit glänzendem Haar und wenige große glamouröse Locken verbunden mit flachen
Seiten oder Nackenpartien machen den Besuch beim Friseur unumgänglich. Um Üppigkeit und Volumen zu erzielen
kommen Füllmaterialien, Haartressen und feine unsichtbare Haarnetze zum Einsatz. Auch Flechteffekte finden
beim Romantiklook ihre Verwendung, werden dort aber ebenfalls zum Eyecatcher. "Big-Hair" heißt
der neue Look! Mit Verwendung von mehreren Haarteilen kann sich auch die Kurzhaarträgerin vor diesem Trend
nicht verstecken. Grundsätzlich richtet sich das Frisurenstyling nach dem Ballkleid und dem Typ der Trägerin.
Mutige Damen bleiben beim hochtoupierten "Big-Hair-Look", dürfen dabei aber neben glatten Partien
auch unfrisierte filzige Elemente belassen. Perfektion in der Gestaltung, sowie Erfahrung beim Kreieren der Proportionen
setzen die Hohe Kunst des Frisierens voraus und die überlässt man dem Profi!
Ein Spiel mit Kontrasten und Brüchen
Eine gewisse Rückkehr zum Purismus erwartet das Wiener Bekleidungsgewerbe. Das Revival des puren Stils
wird freilich nicht zu streng ausfallen. Zwar konzentriert sich die Mode in diesem Stil noch immer auf das Wesentliche
und zeichnet sich durch gerade Linien und dezente Farben aus, doch feine Spitzenelemente in Weiß oder Beige
brechen spielerisch die strikten Vorgaben und sorgen für zarte Noten.
Schwarz mag zwar die Trendfarbe der Wintersaison sein, doch gerade auf Bällen ist Farbenpracht nie gänzlich
fehl am Platz. Gerade die Pariser Schauen zeigten, dass dieses Jahr der Winter von Frühlingsfarben aufgemischt
und herzlicher wird. Pink, Gelb und Türkis werden für herzerwärmende Kontraste sorgen. An Accessoires
erleben heuer goldene Ketten und Armreifen ein Comeback. Selbstverständlich dezent und als wärmende Zier
eingesetzt.
Ballklassiker in den Tanzschulen
Wenngleich das Tanzen als Grund, einen Ball zu besuchen erst an vierter Stelle genannt wird (siehe Grafik),
lieben die Wiener das Tanzen. Vor allem lieben sie die klassischen Tänze. Die Wiener Tanzschulen registrieren
eine Konzentration auf Walzer, Tango, Foxtrott und Boogie sowie eine Neigung zu lateinamerikanischen Tänzen
- auch das mag auf Frida Kahlo zurückzuführen sein. |