|
||
Der Cleopatra Club |
erstellt am |
|
Kult-Star Paul Schraders Clash of Civilizations-Theaterstück
als europäische Erstaufführung in der Regie von Rupert Henning - und im Beisein des Autors stadtTheater
walfischgasse Wien (cmm) - Ein weiterer außergewöhnlicher Coup gelang stadtTheater walfischgasse- Intendantin Anita Ammersfeld gemeinsam mit Regisseur Rupert Henning: Für die nächste Eigenproduktion konnte die europäische Erstaufführung des Stückes „Der Cleopatra Club“ von Paul Schrader in die Walfischgasse geholt werden und Schrader wird sogar zur Premiere am 19. Jänner 2011 nach Wien kommen ! Paul Schrader geniesst als Drehbuch-Autor absoluten Kult-Status unter Cineasten und ist vor allem durch seine Arbeiten mit Martin Scorsese und Robert De Niro einer breiten Öffentlichkeit bekannt: "Taxi Driver", "Wie ein wilder Stier" oder „Die letzte Versuchung Christi“, alle in der Regie von Scorsese, einem Förderer Schraders, katapultierten ihn bereits ab 1976 an die Spitze der Hollywood-Drehbuchautoren. "Der Cleopatra Club", geschrieben lange vor den Attacken aufs World Trade Center, behandelt den "Clash of Civilizations" während eines Filmfestivals in Ägypten: "Für mich wird das Aufregendste an der stadtTheater-Produktion sein, diese Thematik in einer Inszenierung nach 9/11, im Kontext des Irak-Kriegs zu sehen." so Paul Schrader zur europäischen Premiere seines Theaterstückes. Zwei Amerikaner geraten beim internationalen Filmfestival in Kairo in die Mühlen des ägyptischen Geheimdienstes. Ein kulturpolitisches Statement hat plötzlich weitreichende Folgen, in ihre Suite wird eingebrochen, ein Verhörspezialist auf sie angesetzt - und plötzlich ist jede Frage eine Frage des Gewissens. Vor diesem Hintergrund spielt Paul Schraders Stück „Der Cleopatra Club“ - ein spannendes, hochbrisantes Stück voll von bissigem Humor über den Clash zweier Kulturen, die in sich längst brüchig sind, über die bohrende Angst vor der Wahrheit und die Subjektivität jedweder Moral. Ethische Werte, Lebensformen, Überzeugungen – alles steht auf dem Spiel. Wie viel Freiheit kann man sich leisten, ohne dass alles im Chaos versinkt? Moral war schon immer ein Geschäft. Ein glänzendes Geschäft. Einträglich, aber gefährlich. Ein Geschäft mit der Angst. Darf man unter bestimmten Umständen die eigenen moralischen Werte relativieren oder müssen sie um jeden Preis verteidigt werden? Wie opportunistisch kann oder muss man sein, um ein System zu stützen, dessen Alternative ein noch viel rigideres, brutaleres sein könnte? Und welchen Interessen ist insgesamt damit gedient? Wie demokratisch kann ein Staat sein, der täglich durch fundamentalistischen Terror bedroht ist? „Es gab mit Sicherheit bessere Lebensformen als unsere, besser als Homo Sapiens. Stärker, schneller, anständiger. Aber die sind ausgestorben. Wir haben überlebt.“ Diese Sätze sagt einer, der insgeheim schon lange ahnt, dass die westliche Kultur und Lebensweise, für die er steht, deren Grundsätze und Errungenschaften er zu verteidigen vorgibt, in einer Krise ist – nicht anders als die islamische, die ihm in vielem so fremd erscheint. Die Zweifel, die den Amerikaner Thomas, eine der Hauptfiguren, seit geraumer Zeit beschleichen, machen aus ihm aber kein lebendigeres Wesen, sie schärfen nicht wirklich sein politisches und moralisches Bewusstsein, befähigen ihn am Ende nicht dazu, die komplexen Zusammenhänge im vielzitierten „Clash of Civilizations“ zu entschlüsseln, sie lähmen ihn vielmehr und sickern als nackte Angst in sein Bewusstsein. Seinem Freund Mark geht es nicht anders. „Mein ganzes Leben hab ich nach der Anerkennung von Leuten gesucht, die ich nicht einmal respektiere“, sagt einer der beiden - und spricht damit etwas aus, das sie gleichermaßen betrifft. In einem freien Land als freie Bürger, das müssen sie nun erkennen, waren sie in Wahrheit doch niemals wirklich frei. Die einzige Möglichkeit, mit sich selbst und ihrer Vergangenheit ins Reine zu kommen, besteht darin, miteinander ins Reine zu kommen – und dies, während sie von Menschen umgeben sind, die offenbar in ihrem Fanatismus die eigene subjektive Moral über jedes Gesetz und jede zivilisatorische Regel stellen. Was gesagt und getan wird, ist eine Sache. Was nicht gesagt und nicht getan wird, wiegt mitunter viel schwerer. "Der Cleopatra Club“ ist eine spannende, unorthodoxe Suche nach der Wahrheit, voll von geschliffenen Dialogen und überraschenden Wendungen, ein verbaler Schlagabtausch zwischen vermeintlichen Freunden, vertrauten Feinden und den Angehörigen höchst unterschiedlicher Kulturkreise. Und die Kollateralschäden dieses Schlagabtauschs sind nicht absehbar... Die Einladung von Paul Schrader erfolgt durchs stadtTheater walfischgasse in Kooperation mit dem Österreichischen Filmmuseum und drehbuchFORUM wien. Mit Thomas Anzenhofer, Bernd Jeschek, Faris Endris Rahoma, Elsayed Kandil & Amira El Sayed Regie: Rupert Henning Premiere Mittwoch, 19. Jänner 2011, 20 Uhr (weitere Termine: 23., 26., 28. & 29. Jänner, 3., 6., 11., 16., 17., 20., 21., 25. & 26. Februar sowie 2., 3. & 5. März, jeweils 20 h und 6. Februar 15:30 h) |
||
Informationen: http://www.stadttheater.org | ||
zurück |