Stöger: Wesentliche Verbesserungen für armutsgefährdete Menschen erreicht   

erstellt am
15. 11. 10

Je gerechter eine Gesellschaft ist, desto gesünder ist sie
Wien (sk) - "Mehr soziale Gerechtigkeit, mehr Arbeitsplätze und eine fairere Verteilung der Einkommen führen dazu, dass die Menschen weniger krank sind", sagte Gesundheitsminister Alois Stöger am 15.11. bei der Präsentation der Studie "Armut macht krank". Im Gesundheitsbereich seien auch in der Wirtschaftskrise Arbeitsplätze geschaffen worden, daher sei das Gesundheitssystem ein stabilisierender Faktor, so Stöger. "Im Sinne der Armutsbekämpfung haben wir in den letzten Monaten wesentliche Verbesserungen für armutsgefährdete Menschen erreicht", so der Minister.

Stöger verwies konkret auf die E-Card, durch die seit 1.September 2010 rund 20.000 Sozialhilfeempfänger erstmals Anspruch auf eine Krankenversicherung haben. Weiters wurde die Unfallversicherung für Menschen mit Behinderung in einer Beschäftigungstherapie umgesetzt, auch dies betrifft 20.000 Menschen, für die zuvor ein Unfall existenzbedrohend sein konnte. "Hier haben wir eine weitere Gefahrenquelle für Armut ausgeschlossen", so Stöger. Schließlich wurde die Unfallversicherung auf Kinder im verpflichtenden Kindergartenjahr ausgeweitet und die Mitversicherung für Angehörige von Pflegebedürftigen auf die Pflegestufe drei heruntergesetzt.

Die Studie "Armut macht krank" wurde aus Anlass des Europäischen Jahres zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung von der Volkshilfe Österreich mit Unterstützung des Gesundheitsministeriums durchgeführt. Der Studie zufolge sind einkommensschwache Personen gesundheitlich stärker belastet und haben eine geringere Lebenserwartung als einkommensstarke Gruppen. Auch das subjektive Gesundheitsempfinden wird von Armutsrisikogruppen schlechter beurteilt. Die Studie schlägt vor, gesundheitliche Ungleichheit nicht allein durch das Gesundheitssystem auszugleichen - es sei vielmehr ein Miteinander aller Ressorts erforderlich. Stöger dazu: "Wir müssen die Rahmenbedingungen schaffen, damit der Zugang zu Gesundheitsleistungen für alle, die Hilfe brauchen, offen steht."
     
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