Briefwahl  

erstellt am
11. 11. 10

 Kräuter SPÖ will Betrug empfindlich strafen
Reform des Briefwahlrechts soll noch vor dem Sommer 2011 beschlossen werden
Wien (öj) - In einem Gespräch mit der Austria Presseagentur (APA) hat SPÖ- Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter die Position der SPÖ zum Briefwahlrecht konkretisiert, die jedenfalls eine Streichung der Nachfrist für die Stimmabgabe fordert und Betrug mit "drakonischen Strafen" geahndet sehen will. Jede Art der "organisierten Kriminalität" bzw. Wahlschwindel solle den/die Täter "mit zumindest einem Bein" ins Gefängnis bringen. "Das hat mit drakonischen Strafen geahndet zu werden, um abzuschrecken", so Kräuter, Wahlbetrug sei "alles andere als ein Kavaliersdelikt".

Die Steiermark hatte bei der letzten Landtagswahl im September jedem, der am Wahlsonntag nicht seine Stimme abgeben konnte, die Möglichkeit geboten, schon zwei Tage vorher, also am Freitag, wählen zu gehen. Das habe gut funktioniert und sei auch von den WählerInnen gut angenommen worden. Kräuter kann sich vorstellen, dies auch für bundesweite Wahlen anzuwenden. Verfassungsrechtlich sei das auch in Ordnung so, wie der Verfassungsrechtler Bernd-Christian Funk bereits bestätigt habe.


Die tagelange Nachfrist, in der die Wahlkarten bei der Behörde einlangen müssen, ist Kräuter ein besonderer Dorn im Auge und die will er auf jedenfall streichen, womit die SPÖ nicht alleine stehe, bis auf die ÖVP wären alle anderen Parteien für eine derartige Streichung. Die Stimmen sollten spätestens am Wahltag einlangen müssen. Auslandsösterreichern sollte dafür die Möglichkeit längerer Vorfristen eingeräumt werden, um etwa zeitliche Probleme bei der Bestellung der Wahlkarten aus dem Ausland zu verhindern.

Kräuter will nun alle Varianten, die etwa in den Bundesländern schon umgesetz wurden, genau überprüfen und daraus die effizientesten Werkzeuge gestalten, mit denen künftig Mißbräuche verhindert oder aber zumindest geahndet werden können. (Quelle: APA)

 

Molterer: Verhinderung von Missbrauch ist wichtigstes Anliegen
ÖVP-Verfassungssprecher: Am besten mittels RSa-Brief sicherzustellen
Wien (övp-pk) - "Bei der Reform des Briefwahlrechtes ist die künftige Verhinderung von Missbrauch unser wichtigstes Anliegen", erklärte ÖVP-Verfassungssprecher Abg. Mag. Wilhelm Molterer am 11.11. "Und das ist am besten mittels RSa-Brief sicherzustellen." Die ÖVP will solcherart auch dem Missbrauch bei der Ausübung des persönlichen Wahlrechtes etwa in städtischen Pflegeeinrichtungen einen Riegel vorschieben.

Molterer: "Ein Kritikpunkt ist die lange Nachlauffrist. Die ÖVP setzt sich daher dafür ein, dass Wahlkarten künftig spätestens am Dienstagnachmittag nach der Wahl bei der zuständigen Behörde einlangen, wodurch jeder Wähler und jede Wählerin die Möglichkeit hätte, seine/ihre Stimme am Sonntag abzugeben. Die Post sollte österreichweit verpflichtet werden, die Briefkästen noch am Sonntag nach Wahlschluss zu entleeren. Damit wird die Gleichbehandlung aller Wählenden in Österreich sichergestellt."

Geht es nach der ÖVP, soll künftig auch die Ausgabe von Wahlkarten verschärft werden. Eine Entgegennahme soll nur mit persönlicher Unterschrift mittels RSa-Brief erfolgen und Massenbestellungen, etwa in Altersheimen, sollen abgeschafft werden.

"Vorerst wollen wir mit dem Koalitionspartner bei diesen Schritten auf einen grünen Zweig kommen. Dann reden wir über Strafen bei Missbrauch", schloss der ÖVP-Verfassungssprecher.
     

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