EU-Handelsminister berieten bei einem informellen Treffen die künftige Handelspolitik der
EU
Wien (bmwfj) - "Eine stark exportorientierte Volkswirtschaft wie die österreichische benötigt
offene Märkte und verlässliche internationale Handelsregeln. Maßnahmen zum Abbau von Handelsbarrieren
in Drittländen sind daher von zentraler Bedeutung", so Christine Marek, Staatssekretärin im Bundesministerium
für Wirtschaft, Familie und Jugend, am 10.11. beim informellen Treffen der EU-Handelsminister in Brüssel.
Zentrales Thema dieser Zusammenkunft war die am Tag davor offiziell vorgestellte Mitteilung der Europäischen
Kommission zur künftigen Handelspolitik der EU.
Marek plädierte dafür, in der Regulierungspraxis der EU sensibler auf den internationalen Kontext einzugehen
und den eigenen Unternehmen zu helfen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Für Österreich habe
der Abschluss der WTO-Doha-Runde nach wie vor oberste Priorität. Parallel dazu sollten die Verhandlungen über
Freihandelsabkommen fortgesetzt und die Handels- und Investitionsbeziehungen mit den anderen großen Volkswirtschaften
der Welt - insbesondere USA, China, Japan und Russland - intensiviert werden, betonte die Staatssekretärin.
Österreich sei bei all dem auch daran interessiert, auf Ressourceneffizienz und nachhaltiges Wachstum zu achten.
Besonders zustimmend äußerte sich Marek zum Vorschlag der Kommission, sich künftig stärker
mit den Belangen kleiner und mittlerer Unternehmen zu befassen und sie zu unterstützen, wenn sie ihre internationalen
Tätigkeiten ausbauen wollen.
Die von den Handelsministern diskutierte "Mitteilung an das Europäische Parlament, den Rat, den europäischen
Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen: Handel, Wachstum und Weltgeschehen - Handelspolitik
als Kernbestandteil der EU-Strategie Europa 2020" ist ein Kernbestandteil der Außendimension der Strategie
Europa 2020, die auf intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum abzielt. Dieser Mitteilung war ein umfassender
Konsultationsprozess vorangegangen, der im Juni/Juli 2010 stattfand und an dem sich alle interessierten Personen,
Organisationen und Länder beteiligten konnten. Die Europäische Kommission erhielt im Rahmen des Konsultationsprozesses
Beiträge aus 37 Ländern (davon 23 EU-Mitgliedstaaten, einschließlich Österreich). Die Vorschläge
zur künftigen Handelspolitik bringen eine Präzisierung und Aktualisierung bisheriger Ziele, wobei der
dreifache Nutzen der Liberalisierung des Handels hervorgehoben wird: Wirtschaftswachstum, Verbrauchervorteile,
Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Unternehmen und damit den
Anteil der EU am Welthandel trotz des steilen Aufstiegs der Schwellenländer zu wahren (2015 werden 90 Prozent
des globalen Wachstums außerhalb Europas generiert werden). |