Service und Zusammenarbeit sind das Rezept für eine florierende Tourismusregion
Mayrhofen (hofherr) - "Der Tourismus ist der Fels in der Brandung", so eröffnete Landeshauptmann
Günther Platter das ZillertalFORUM 2010 am 09.11. im Europahaus/Mayrhofen. Krisenfest und zukunftsorientiert
gibt er der Region seit Jahren eine gute Richtung. "Landwirtschaft und Tourismus sind Geschwister und sorgen
dafür, dass wir keine derartige Landflucht aus den Tälern haben, wie in anderen österreichischen
Regionen," betont Platter.
Über 400 Touristiker, Seilbahner sowie Bürger aus der Region waren gekommen, um in einen touristischen
Dialog über das Zillertal zu treten.
Das ZillertalFORUM 2010 fand zum ersten Mal statt und soll den Dialog zwischen Touristikern und Bevölkerung
stärken. Die Veranstaltung soll regelmäßig stattfinden und neue Ideen für das Zillertal bringen.
Es wurde von den Zillertaler Seilbahnen in Zusammenarbeit mit der Zillertal Tourismus GmbH, den TVBs und dem Planungsverband
für alle Touristiker und Meinungsbildner im Zillertal initiiert. Die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen
allen Wirtschaftsbereichen und den Menschen stand im Vordergrund der Veranstaltung.
Ein touristisches Gebiet muss rundum funktionieren
Arnold Oberacher von con.os tourismus.consulting und Klaus Grabler, Geschäftsführer der MANOVA GmbH,
beleuchteten das Zusammenleben von Tourismus und Bevölkerung in der Region. Sie skizzierten die gegenseitige
Abhängigkeit beider Gruppen und die daraus resultierende Wertschöpfung für die Region. "Die
Gäste kommen das erste Mal wegen der Größe und Vielfalt eines Skigebietes und wiederholen ihren
Besuch nur dann, wenn sie rundum von der An- bis zur Abreise bestens betreut wurden. Für die Gäste ist
es entscheidend, dass die gesamte Dienstleistungskette perfekt funktioniert," stellt Oberacher klar, der eine
Studie über die Bedeutung der Seilbahnwirtschaft für das Zillertal erarbeitete.
Bevölkerung profitiert vom florierenden Tourismus
Die Studie von Arnold Oberacher zeigt, dass sich die Wertschöpfung durch den Tourismus nicht nur auf die Seilbahnen
oder einzelne Touristiker auswirkt, sondern für das ganze Tal von Bedeutung ist. Nur 22 Prozent gibt ein Urlauber
an einem durchschnittlichen Tag für die Skikarte aus, der Rest der Ausgaben entfällt auf Unterkunft,
Gastronomie und Einkäufe. Trotzdem ist die Seilbahnwirtschaft für das Funktionieren des Tourismus bedeutend,
so wären 60 Prozent des touristischen Umsatzes ohne die Bergbahnen nicht möglich, weil sie Hauptanziehungspunkt
für die Wintertouristen sind.
Heimische Touristiker sind Rückgrat des Zillertales
"Im Gegensatz zu anderen internationalen touristischen Zentren, hat das Zillertal den Vorteil, dass die Beherbergungs-
und Gastronomiebetriebe sich fast ausschließlich im regionalen Besitz befinden. Die 759 gewerblichen Familienbetriebe
und 953 Privatvermieter sind das Fundament für den Tourismus im Tal," betont Grabler, Gründer und
Geschäftsführer des Marktforschungs- und Beratungsunternehmes MANOVA.
Service steht im Vordergrund
Karl Born von der Hochschule Harz informierte die Touristiker über die Wichtigkeit eines perfekten
Services: "Früher waren die technischen `hard facts` entscheidend, ob sich ein Besucher in seinem Urlaub
wohl fühlt. Heute ist Komfort eine Grundvoraussetzung. Die Qualität eines Urlaubes ist nicht teilbar,
alles muss perfekt funktionieren, ein einziger unfreundlicher Servicemitarbeiter kann dazu führen, dass der
Besucher die Urlaubsregion nicht weiterempfiehlt." |