Fekter: "Zivildiener sind ein wichtiger Faktor im österreichischen Sozialsystem"   

erstellt am
10. 11. 10

Wien (bmi) - "Der Zivildienst hat sich bis heute als Erfolgsgeschichte erwiesen, und er stellt einen mittlerweile unverzichtbar gewordenen Pfeiler unserer staatlichen Dienstleistungen dar", sagte Innenministerin Maria Fekter am 10.11. im Rahmen des Festaktes anlässlich des 100. Zivildiener-Turnus des Oberösterreichischen Roten Kreuzes. "In vielen Bereichen – etwa im Rettungswesen – sind die jungen Männer auch nicht mehr wegzudenken."

Fekter berichtete im Zuge der Festansprache von der Geburtsstunde des Zivildienstes im Jahr 1975 und dem Wandel, den dieser seither vollzogen hat: Von den Schwierigkeiten, mit denen die ersten Zivildiener konfrontiert waren, über die bescheidenen Anfänge im ersten Jahr mit jährlich einigen Hundert Zivildienern, bis hin zum Jahr 2009, in dem erstmals über 13.000 Zivildiener zu den Trägerorganisationen zugewiesen werden konnten. Auch 2010 ist damit zu rechnen, dass eine ähnlich große Anzahl an Zivildienern wertvolle Leistungen für die Allgemeinheit erbringen.

Nach Ansicht der Innenministerin ist ein derartiges Wachstum eng mit der zeitgemäßen Gestaltung des Zivildienstgesetzes verbunden. In diesem Zusammenhang verwies die Innenministerin auf die letzte, mit 1. November 2010 in Kraft getretene, Zivildienstgesetzes-Novelle. Durch diese ist es gelungen, dass die Zivildienstpflichtigen in Zukunft unter bestimmten Voraussetzungen auch der Jagd nachgehen oder in Schützen- bzw. Traditionsvereinen aktiv tätig sein dürfen. Weiters bietet die Novelle ehemaligen Zivildienern die Möglichkeit, in den Polizeidienst einzutreten. Neu ist auch, dass Zivildiener in Kinderbetreuungs- oder Integrationseinrichtungen eingesetzt werden können, das heißt in zwei Bereichen, die der Ministerin besonders am Herz liegen.

Nach einem kurzen Rückblick auf die Geschichte des Zivildienstes rief die Ministerin den Award für den "Zivildiener des Jahres" in Erinnerung und wies darauf hin, dass Markus Herndler, der erste österreichische Zivildiener des Jahres, beim Oberösterreichischen Roten Kreuz seinen Zivildienst absolviert hat. Markus Herndler erhielt diese Auszeichnung für seinen engagierten Einsatz beim Roten Kreuz und für die Lebensrettung eines 59-jährigen Mannes, den er bei einem spektakulären Einsatz aus dem sechs Grad kalten Stausee barg.

Der Zivildienst ist beliebt bei vielen jungen Menschen. Der Stellenwert, den er in Österreich hat, hängt jedoch nicht nur von der Anzahl der Zivildiener ab, sondern vor allem von deren Bereitschaft, sich aktiv in den Einrichtungen einzubringen und mit anzupacken. Es ist gerade dieser Einsatz der Zivildiener, ihr jeweiliges Einfühlungsvermögen und ihre große Portion Menschlichkeit im Umgang mit den betreuten Menschen, die dem Zivildienst heute jenes hohe Ansehen geben, das dieser zu Recht in der Bevölkerung genießt.

Fekter wies darauf hin, dass mit den steigenden Zuweisungszahlen auch die Kosten für den Zivildienst ansteigen würden. Diese sind, ebenso wie die rückläufigen Geburtenraten der nächsten Jahre, eine Herausforderung. "Dennoch muss man erwähnen, dass der Nutzen des Zivildienstes für die Allgemeinheit die Kosten bei weitem übersteigt" so Fekter.

"Das Innenministerium und die Zivildienstserviceagentur werden auch in Zukunft alles daran setzen, die Stellung des Zivildienstes im österreichischen Sozialsystem nicht nur zu festigen, sondern auch weiterhin auszubauen", sagte die Innenministerin. "Trotz allem sind der wichtigste Faktor für die Erfolgsgeschichte Zivildienst die jungen Männer, die ihn durchlaufen, deren Bereitschaft, sich aktiv in den Einrichtungen einzubringen, denn es ist das hohe Engagement von vielen Tausenden, die den Zivildienst zu dem gemacht haben, was er heute ist."
     
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