Herausragende Leistungen, Konzepte und Modelle aus dem Bereich der Erwachsenenbildung prämiert
Wien (bmukk) - "Das Europäische Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung
lenkt den Blick auf jene Menschen, die aufgrund ihrer Bildungsbiografie von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen
sind oder Gefahr laufen, keinen Zugang zu Gesellschaft und Arbeitsmarkt zu finden. Deren Teilhabemöglichkeiten
durch Projekte und Maßnahmen zu erhöhen und ihre Chancen auf Autonomie zu verbessern, ist eines der
maßgeblichen Ziele der Erwachsenenbildung in Österreich", sagte Bildungsministerin Dr. Claudia
Schmied bei der Verleihung des Österreichischen Staatspreises für Erwachsenenbildung 2010 am 09.11. Sie
betonte: "Unsere Anerkennung und Aufmerksamkeit für Einrichtungen, Initiativen und in der Erwachsenenbildung
tätige Personen, die für und mit dieser Zielgruppe Maßnahmen entwickeln und erfolgreich umsetzen,
ist mir wichtig. An den zahlreichen Einreichungen für den österreichischen Staatspreis für Erwachsenenbildung
2010 sieht man, dass Bildung, Weiterbildung und Bildungsberatung unabdingbar für die gesellschaftliche Teilhabe
sind."
Der Österreichische Staatspreis für Erwachsenenbildung 2010 ist vergeben: Im Rahmen einer feierlichen
Verleihung im Dachfoyer der Wiener Hofburg gab Bildungsministerin Claudia Schmied die diesjährigen PreisträgerInnen
und Siegerprojekte bekannt. Durch den Abend führte Barbara Rett, für das kulturelle Rahmenprogramm sorgten
die Wiener Tschuschenkapelle und die ebenso witzigen wie scharfzüngigen Unterhaltungskünstler und "Drüberredner"
Maschek, bekannt u. a. aus dem "Rabenhof" und "Dorfers Donnerstalk".
Zuvor hatte eine unabhängige ExpertInnenjury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Lynne Chisholm aus über
100 Einreichungen in drei Kategorien jeweils fünf Personen/Projekte nominiert. Via Online-Voting hatte die
Öffentlichkeit die Möglichkeit, für persönliche FavoritInnen zu stimmen. Die Beteiligung am
Publikums-Voting war enorm: Rund 9.600 Personen machten mit.
Die PreisträgerInnen 2010
- ErwachsenenbildnerIn 2010 - Eva-Maria Lass-Kuloglu
- Innovation 2010 - Tiroler Arbeitskreis für Integrative Entwicklung für das Projekt "FreiRaum"
- Integration durch Bildung - Die Wiener Volkshochschulen GmbH / VHS Ottakring, Verein Projekt Integrationshaus
und VHS Rudolfsheim/Fünfhaus für das Projekt "Dynamo"
- Wissenschaft 2010 - Prof. Dr. Franz Kolland für die Studie "Bildung und aktives Altern - Bewegung
im Ruhestand"
In der Kategorie "ErwachsenenbildnerIn 2010" erhielt Eva-Maria Lass-Kuloglu die begehrte Auszeichnung:
Sie ist seit 1998 in der Erwachsenenbildung tätig und verfügt über eine umfassende Bandbreite an
Trainings-/Coaching- und Konzept-Erfahrungen mit unterschiedlichsten Zielgruppen und in herausfordernden Segmenten
der Erwachsenenbildung.
Staatspreisträger der Kategorie "Innovation 2010" ist der Tiroler Arbeitskreis für Integrative
Entwicklung für das Projekt "FreiRaum", das sich an Menschen mit Lernbehinderung richtet. Die Angebote
sind individualisiert und gehen ressourcen- und nicht defizitorientiert vom Wissen und Können der einzelnen
Personen aus.
Die Wiener Volkshochschulen GmbH / VHS Ottakring stellvertretend für das Netzwerk gemeinsam mit Verein Projekt
Integrationshaus und VHS Rudolfsheim/Fünfhaus siegte mit dem Projekt "Dynamo" in der Kategorie "Integration
durch Bildung". Dieser Preis ist mit Euro 5.000,- dotiert. "Dynamo" richtet sich an Jugendliche
und junge Erwachsene mit Migrationshintergrund zur Integration in das Bildungssystem und den Arbeitsmarkt. Die
Initiative besteht erfolgreich seit 2007.
Der Staatspreisträger in der Kategorie "Wissenschaft" wird auf Basis der Einreichungen ausschließlich
durch die Jury ermittelt: Die Entscheidung fiel auf Prof. Dr. Franz Kolland mit der Studie "Bildung und aktives
Altern - Bewegung im Ruhestand", (2010). Diese empirische Arbeit untersucht das Bildungsverhalten Älterer
und macht deutlich, welche Faktoren die Bildungsbeteiligung älterer Menschen begünstigen und wie positiv
sich Bildung im Alter auf Faktoren wie Gesundheit und soziales sowie politisches Engagement auswirkt. Die gemeinsam
mit Pegah Ahmadi veröffentlichte Publikation ist das jüngste Beispiel einer 25 Jahre währenden intensiven
und engagierten Auseinandersetzung Kollands mit dem breiten Themenfeld Bildung und Altern. Seine Forschungen und
Publikationen sowie Lehr- und Vortragstätigkeit haben maßgeblich dazu beigetragen, die Altersbildung
in Theorie wie Praxis der Erwachsenenbildung zu verankern. Der Preis "Wissenschaft 2010" ist mit Euro
5.000,- dotiert.
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