Partnerschaft Salzburg - Litauen   

erstellt am
10. 11. 10

40 Jahre durch dick und dünn / 54. Ausgabe von Land und Europa erschienen
Salzburg (lk) - Das Land Salzburg und die Republik Litauen verbindet seit 40 Jahren eine Partner­schaft. Vor 20 Jahren wurde auch zwischen den Städten Salzburg und Vilnius ein Partnerschaftsvertrag abgeschlossen. Diese beiden Jubiläen bildeten im Oktober 2010 den Anlass für eine vielfältige Veranstaltungsreihe in Salzburg. Einige der Ausstellungen und Veranstaltungen werden auch in Litauens Hauptstadt Vilnius präsentiert. Darüber berichtet die aktuelle Ausgabe 54/2010 von Land und Europa, die am 10.11. erschienen ist.

Fenster zum Westen
Begonnen hat alles 1970 mit gegenseitigen Besuchen und einem Kulturaustausch, der Musik, Bildende Kunst, Volkskultur, Literatur, Theater und Wissenschaft beinhaltete. Auf Initiative der "Litauischen Gesellschaft für Freundschaft und kulturelle Vereinigungen mit dem Ausland" und der "Österreichisch-Sowjetischen Gesellschaft Salzburg" wurde eine Partnerschaft zwischen der damaligen sozialistischen Sowjetrepublik Litauen und dem Bundesland Salzburg geschlossen. Aus Begegnungen entstanden Beziehungen, und Salzburg wurde damals von litauischen Freunden auch als "Fenster zum Westen" bezeichnet. Ab 1990 wurde die Unabhängigkeitsbewegung von Litauen zur Wiedererlangung seiner staatlichen Souveränität vom Salzburger Landtag massiv unterstützt. Nach der Unabhängigkeit Litauens 1990 folgten auch eine Partnerschaft zwischen den Städten Salzburg und Vilnius sowie eine vielfältige Zusammenarbeit in den Bereichen Architektur, Schul- und Bildungswesen, Medizin, Landwirtschaft, Tourismus, Universitäten und Kirchen.

Bernstein verbindet, Religion spaltet
Die Beziehungen beider Länder lassen sich freilich wesentlich weiter zurückverfolgen. So gibt es zum Beispiel Funde von Schmuckstücken und Bernstein, die den sicheren Rückschluss zulassen, dass bereits in der Bronzezeit die in Salzburg siedelnden Kelten Handelsbeziehungen bis zur Ostsee – und damit bis in den Raum des heutigen Litauen – hatten. Ein trauriges Kapitel in der ge­meinsamen Geschichte von Litauen und Salzburg bildet die Ausweisung von rund 20.000 evangelischen Christen aus Salzburg, insbesondere aus dem Pongau, in den Jahren 1732 und 1733. Viele der Ausgewiesenen fanden in Niederlitauen entlang der Memel, der damaligen deutschen Sprachgrenze, eine neue Heimat. Salzburg hat durch einen Auftrag an einen litauischen Bildhauer ein großes Holzdenkmal in Form eines gebrochenen Pfluges in der Gemeinde Vilkiškiai errichtet.
     
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