LH Pröll zum Waldvierteltag der VP NÖ
St. Pölten (nlk) - "Das Waldviertel hat in den vergangenen zweieinhalb Jahren einen ordentlichen
Sprung nach vorne gemacht", resümierte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am Waldvierteltag der Volkspartei
Niederösterreich am 10.11. Im Zuge einer Pressekonferenz in Horn zog er anlässlich der Mitte der Gesetzgebungsperiode
auch "Halbzeitbilanz" und gab einen Ausblick auf bevorstehende Projekte. Als die drei Schwerpunkte der
Arbeit seit den Wahlen im Jahr 2008 nannte er den Kampf gegen die Konjunkturflaute, den Ausbau der Standortqualität
und den Ausbau der Lebensqualität.
Niederösterreich habe "früher als andere" auf die Konjunkturflaute reagiert und habe diese
daher auch "schneller als andere" überwunden, verwies der Landeshauptmann etwa auf ein prognostiziertes
Wirtschaftswachstum von 2 Prozent. Seit sieben Monaten verzeichne man in Niederösterreich wieder sinkende
Arbeitslosenzahlen, im Bezirk Horn zuletzt etwa ein Minus von 13,6 Prozent, im Bezirk Waidhofen an der Thaya ein
Minus von 16,2 Prozent. Im Waldviertel seien seit 2008 665 Arbeitsplätze durch die Regionalförderung
gesichert worden, 16.600 Anträge im Rahmen der NÖ Wohnbauförderung hätten ein Investitionsvolumen
von rund 800 Millionen Euro ausgelöst, bilanzierte Pröll. Die durch die Landesausstellung 2009 ausgelöste
Wertschöpfung für das Waldviertel bezifferte er mit rund 44 Millionen Euro.
Im Blick auf die Standortertüchtigung nannte Pröll vor allem die zwei Achsen Maissau-Horn-Vitis-Schrems-Gmünd
(Ziel des Ausbaus: Strecke Gmünd-Wien in eineinhalb Stunden) sowie Krems-Zwettl-Vitis-Waidhofen an der Thaya
(Ziel des Ausbaus: Strecke Gmünd-Krems in einer Stunde). In die Umfahrung Maissau, die derzeit gerade umgesetzt
wird, werden 81 Millionen Euro investiert, in die Umfahrung Zwettl rund 75 Millionen Euro. Die Franz-Josefs-Bahn
sei "das Rückgrat im Öffentlichen Verkehr im Waldviertel", stellte der Landeshauptmann fest.
Zur Diskussion um die Thayatalbahn meinte er, die Ertüchtigung der Bahn würde eine Einmal-Investition
von 30 Millionen Euro sowie jährliche Betriebskosten von vier Millionen Euro erfordern. Für 150 Fahrgäste
täglich sei dies "gegenüber dem Steuerzahler unverantwortlich, denn das wären pro Fahrgast
und Jahr rund 57.200 Euro." Darum wolle man nun den Vorschlag der Region umsetzen, statt der Nebenbahn ein
touristisches Projekt, nämlich ein Radwegekonzept an der gesamten Bahntrasse, zu realisieren. Bereits ab dem
Frühjahr des kommenden Jahres sollen dafür rund 4,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden.
Im Bereich der Bildung habe das Land Niederösterreich etwa bei den Bildungsregionen oder durch die NÖ
Modellschule eine Vorreiterrolle, betonte Pröll weiters. Im Waldviertel seien seit 2008 rund 63 Millionen
Euro in die Modernisierung und den Neubau von Schulen geflossen. Zur aktuellen Debatte meinte Pröll: "Was
gelehrt werden soll, soll Bundes-Kompetenz bleiben. Aber wo gelehrt wird, soll die Entscheidung der Bundesländer
sein."
Einen großen Ausbau der Lebensqualität habe die Öffnung der Kindergärten für 2,5-Jährige
gebracht, informierte der Landeshauptmann: "Allein im Waldviertel wurden 40 Millionen Euro investiert und
damit 1.400 neue Kinderbetreuungsplätze geschaffen."
Im Gesundheitswesen werde in den 27 NÖ Landeskliniken ein Ausbauprogramm in der Größenordnung von
zwei Milliarden Euro umgesetzt, berichtete Pröll weiters: "Wir legen größten Wert darauf,
dass die Gesundheitsversorgung in allen Regionen Niederösterreichs gleichwertig ist." |