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Bankenabgabe |
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erstellt am
09. 11. 10
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Faymann:
Gebührenentwicklung wird genau beobachtet
Rudas: "Hat Rothensteiner mehr zu sagen als Christian Konrad?"
Wien (sk) - Bundeskanzler Werner Faymann hat am 09.11. im Pressefoyer nach dem Ministerrat klargestellt,
dass die Regierung an der Bankenabgabe festhält. Raiffeisen-Chef Rothensteiner drohte jüngst, die zusätzlichen
Kosten an die Kunden weiterzugeben. Dazu sagte der Kanzler: "Wir werden ein wachsames Auge auf die Gebührenentwicklung
richten und genau aufpassen, ob es Preisabsprachen unter den Banken gibt." In diesem Fall wären der Kartellanwalt
und die Wettbewerbsbehörde gefordert. Die Drohungen der Banken, die Gebühr auf die Kunden abzuwälzen,
wertet der Kanzler als Versuch, die Einführung der Bankenabgabe zu verhindern. "Die Bankenabgabe wurde
von der Regierung beschlossen und wird in jedem Fall umgesetzt", so Faymann.
SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas hat am 09.11. den Raiffeisenkonzern erneut gewarnt, die
Bankenabgabe auf die Kunden abzuwälzen. "Wir werden nicht müde werden darauf zu achten, dass sich
der Raiffeisenkonzern an die Regeln hält", so Rudas. Wenn Raiffeisen Kosten auf ihre Kunden übertrage,
werde das nicht hinter dem Vorhang passieren. "Die Kunden müssen dann informiert werden und haben im
freien Wettbewerb glücklicherweise auch die freie Wahl", so die SPÖ-Bundesgeschäftsführerin
am Dienstag gegenüber dem Pressedienst der SPÖ.
Ungeachtet der Tatsache, dass Konsumentenschützer, Staatssekretär Andreas Schieder, Nationalbankgouverneur
Ewald Nowotny und auch Raiffeisen-Generalanwalt Christian Konrad eine Weitergabe zusätzlicher Kosten an die
Kunden ausschließen, werde die Drohung Rothensteiners von manchen als Tatsache dargestellt, kritisiert Rudas.
Diese Darstellungen seien "kein großer Beweis an Vertrauen in den freien Wettbewerb".
Dass die Banken "niemandem leid tun müssen", untermauert Rudas mit Zahlen: So haben sich die Ausschüttungen
der Top-10 Banken von 2005 bis 2008 beinahe verdreifacht (von 584 Mio. Euro auf 1,473 Mio. Euro). Parallel dazu
sind aber auch die zur jeweiligen Ausschüttung korrespondierenden Jahresüberschüsse deutlich gestiegen
(von 2,685 Mio. Euro im Jahr 2004 auf 6,519 Mio. Euro im Jahr 2007). Alleine im Jahr 2008 haben die Top-10 Banken
1,5 Mrd. Euro und damit drei Mal das Volumen der Bankenabgabe an ihre Eigentümer ausgeschüttet.
Die SPÖ-Bundesgeschäftsführerin verweist außerdem darauf, dass es im Falle von Absprachen
auch die entsprechenden Instrumente gibt: "Besteht der Verdacht illegaler Preisabsprachen der Banken was Gebührenerhöhungen
betrifft, so sind Kartellanwalt und Bundeswettbewerbsbehörde gefordert, umgehend einzuschreiten." |
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Pröll zu E-Geld: "Müssen dem Konsumentenschutz Rechnung tragen"
Entwurf zum E-Geld Gesetz verabschiedet - Aufstockung der Währungsfondsmittel
Wien (bmf) - "In Zeiten des Online-Handels wird elektronisches Geld immer wichtiger und auch
die elektronische Geldbörse erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Für uns steht im Vordergrund, die zivilrechtlichen
Rahmenbedingungen dafür zu schaffen und vor allem dem Konsumentenschutz Rechnung zu tragen", sagte Finanzminster
Josef Pröll im Anschluss an den Ministerrat. Daher habe man heute einen Entwurf verabschiedet, der eine entsprechende
EU-Richtlinie umsetzt. Damit wird die Konzessionierung und Beaufsichtigung von Instituten, die E-Geld herausgeben,
geregelt, ebenso wie die damit zusammenhängenden Informationsverpflichtungen, Rücktauschbedingungen und
Entgelte.
Weiters hat sich der Ministerrat heute mit einem wichtigen Teil der Reform des Internationalen Währungsfonds
(IWF) beschäftigt. Dazu Pröll: "Im Zusammenhang mit der von der internationalen Staatengemeinschaft
beschlossenen Aufstockung von Währungsfondsmitteln weitet Österreich seinen Rahmen innerhalb der sogenannten
'New Arrangements to Borrow' aus. Die Österreichische Nationalbank stellt in Zukunft bis zu 3,6 Milliarden
Sonderziehungsrechte als Kreditmöglichkeit für den IWF zur Verfügung."
Angesprochen auf die Bankenabgabe betonte der Minister, die Sparziele müssen halten jedoch "haben
wir mit der Abschaffung der Kreditvertragsgebühren im Ausmaß von 150 Millionen Euro den Mittelstand
sowie KMUs direkt entlastet. Das wird auch ein wichtiger Beitrag zur Ankurbelung der Konjunktur." Die Frage
der Überwälzung der Bankenabgabe auf die Kunden habe die Notenbank in einer Studie analysiert und wie
folgt beurteilt: "Ein gewisses Ausmaß an Steuerüberwälzung kann jedenfalls in mittelfristiger
Betrachtung nicht ausgeschlossen werden. Angesichts der geringen Höhe des in Österreich zur Diskussion
stehenden Steuersatzes ist aber davon auszugehen, dass jedwede Inzidenzwirkungen vermutlich vernachlässigbar
gering sein werden." |
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Kickl: Wählerpflanzerei einstellen - Zurück an den Start =
Man müsse schon sehr naiv sein um zu glauben, dass die Banken die SPÖ-Steuer
aus eigener Tasche bezahlen würden.
Wien (fpd) - "Kein Tag vergeht, an dem nicht ein neuer Punkt im Loipersdorf-Budget auftaucht, der sich
als unbrauchbar herausstellt", kritisierte der freiheitliche Generalsekretär NAbg. Herbert Kickl. Diesmal
sei es die Bankenabgabe, die zur großen "Überraschung" der SPÖ, doch die Bankkunden zu
zahlen hätten, so Kickl. Die FPÖ habe davor von Anfang an gewarnt, sei aber - vor der Wien-Wahl - auf
taube Ohren gestoßen.
Man müsse schon sehr naiv sein um zu glauben, dass die Banken die SPÖ-Steuer aus eigener Tasche bezahlen
würden, so Kickl, der SPÖ-Geschäftsführerin Laura Rudas für die kabarettreife künstliche
Aufregung einen Kleinkunstpreis verleihen will. "Stellen Sie die Wählerpflanzerei ein und gehen Sie zurück
an den Start. Dieses Thermen-Budget ist unbrauchbar", sagte Kickl, der empfahl bei der nächsten Klausur
die Sauna nicht so heiß aufzudrehen.
Herzig, auch die Ansage von Rudas, die SPÖ werde ein kartellrechtliches Auge auf die Banken werfen, sagte
Kickl, der an den jahrelangen Hinhaltekampf der Banken im Zusammenhang mit dem "Lombard-Club-Kartell"
von acht österreichischen Großbanken erinnerte, die schlussendlich für jahrzehntelanges unrechtmäßiges
Abkassieren und enormen Gewinnen zu Lasten der Bankkunden, zu 124 Millionen Euro verurteilt worden seien. Wenn
überhaupt im Zusammenhang mit der Bankenabgabe eine solche Absprache lückenlos nachgewiesen werden könnte
und dann nach vielen vielen Jahren eine Strafe heraus komme, stelle sich immer noch die entscheidende Frage, ob
nicht nach der Abwälzung der Bankenabgabe selbst, dann als nächster Schritt auch noch die Strafzahlung
an den Bankkunden abgewälzt werde, so Kickl.
Entweder sei die SPÖ samt ihrer Bundesgeschäftsführerin tatsächlich derart naiv, oder sie betreibe
bewusste Wählertäuschung, kritisierte Kickl, die Ausflüchte der gescheiterten Klassenkämpfer,
die das Problem keinesfalls lösen sondern nur propagandistisch verschieben wollten. Diese SPÖ-Bankensteuer,
auf die der Herr Bundeskanzler als angebliches Präzisionswerkzeug im Kampf gegen die Superreichen so stolz
sei, müsse der kleine Bankkunde und damit die breite Masse bezahlen und werde so für die Unfähigkeit
der Banken, die mit Milliardenspritzen aus österreichischem Steuergeld am Leben erhalten worden seien, auch
noch bestraft, fasste Kickl den grandiosen Banken-Bauchfleck der SPÖ zusammen. |
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Pichler: Wirtschaftliche Grundsätze können nicht außer Kraft gesetzt werden
Überforderung des heimischen Bankensektors
Wien (pwk) - Zu den Aussagen von Finanzstaatssekretär Andreas Schieder hält der Geschäftsführer
der Bundessparte Bank und Versicherung der Wirtschaftskammer Österreich, Herbert Pichler, fest, „dass die
Banken sicherlich bereit sind, einen gewissen Beitrag zur Budgetsanierung zu leisten. Angesichts der Fülle
an Belastungen aber, die derzeit den Banken aufgelastet werden soll, ist völlig klar, dass ein derartiges
Ausmaß nicht von den Banken allein getragen werden kann. Derartige Belastungen müssen Auswirkungen weit
über den Bankenbereich hinaus haben. Wirtschaftliche Grundsätze können nicht außer Kraft gesetzt
werden.“
„Allein die neuen Eigenkapitalregeln Basel III stellen eine gewaltige Herausforderung dar, wofür die Banken
zusätzliche Mittel im Ausmaß von zweistelligen Milliardenbeträgen aufbringen müssen. Durch
die gleichzeitige Reform der Einlagensicherung (vorzufinanzierende Kosten von 3,5 Mrd. €), von Banken zu finanzierende
Krisenvorsorgefonds, Bankensteuervorschläge unterschiedlicher Art auf europäischer Ebene und eine nationale
Bankenabgabe, die weit höher ist als die entsprechende Abgabe in Deutschland, muss es zu einer Überforderung
des heimischen Bankensektors kommen“, betont der Bundesspartengeschäftsführer.
„Wenn nun auch noch die heimischen Banken als Steuereintreiber für den Fiskus im Bereich einer Kursgewinnbesteuerung
verpflichtet werden sollen, dann halten wird das ganz einfach für nicht zumutbar“, so Pichler abschließend. |
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Foglar: Weitergabe der Bankenabgabe wäre zutiefst unfair
Banken haben gerne das Steuergeld genommen, mit dem sie gerettet wurden
Wien (ögb) - Die Bankenabgabe ist als fairer Beitrag zur Budgetkonsolidierung von jenen gedacht, die
am meisten vom Bankenrettungspaket profitiert haben - von den Bankinstituten und vor allem deren Eigentümern.
Die Ankündigung, diese jetzt auf die KundInnen und MitarbeiterInnen überwälzen zu wollen, wird vom
ÖGB als Brüskierung der SteuerzahlerInnen und KundInnen empfunden. "Damit werden die Banken ihr
angekratztes Image wohl kaum verbessern", sagt ÖGB-Präsident Erich Foglar.
"Eine Weitergabe der Bankenabgabe an die Kundinnen und Kunden wäre aber auch zutiefst unfair, denn als
es um ihre Rettung gegangen ist, haben die Banken die Steuermilliarden ihrer KundInnen gerne angenommen",
sagt Foglar und erinnert an das Bankenrettungspaket. Es wäre daher fair, dass die Banken und ihre Eigentümer
jetzt auch ihren Teil zur Krisenbewältigung und zur Budgetkonsolidierung beitragen, und sich nicht zur Durchlaufstelle
erklären, die die Bankenabgabe postwendend an KundInnen und MitarbeiterInnen weiterreichen. Gewinne machen
sie genug, um etwas davon abgeben zu können: Für 2010 erwarten die österreichischen Kreditinstitute
einen Jahresüberschuss von drei Milliarden Euro. Für die Eigentümer scheinen die Banken durchaus
Geld zu haben: Selbst für die Krisenjahre 2008 und 2009 wurden allein von den Top-10-Banken 0,6 beziehungsweise
0,5 Milliarden Euro an Dividenden ausgeschüttet.
"Die Banken haben jahrelang gut verdient und mit ihren Spekulationen die Wirtschaftskrise mitverursacht. Dann
wurden sie mit dem Steuergeld der ArbeitnehmerInnen gerettet. Die Banken und deren Aktionäre haben durch das
Stabilitätspaket, durch geringe Steuern und durch Dividenden profitiert. Jetzt müssen sie endlich ihren
gerechten Beitrag leisten", fordert Foglar abschließend. |
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