Dörfler: "Sitze nicht im Glastempel, sondern betreibe Politik mit Bürgernähe"
Kärntens Landeshauptmann setzt erfolgreichen und eigenständigen Weg für
Kärnten fort und kündigt freiheitliche Beteiligung auf Bundesebene an.
Klagenfurt (lpd) - In der "Pressestunde" des ORF stellte sich Landeshauptmann Gerhard Dörfler
am 28.11. den Fragen der Journalisten Georg Wailand ("Kronen Zeitung") und Robert Stoppacher (ORF). Neben
bundespolitischen Themen wie der Bildungsdiskussion, der Zuständigkeit der Landeshauptleutekonferenz oder
der Zukunft der Schieneninfrastruktur wurde auch über die Ortstafelfrage diskutiert.
Zum Bildungsthema stellte Landeshauptmann Dörfler erneut klar, dass er gegen eine Verländerung des Bildungssystems
und für eine Entparteipolitisierung dieses wichtigen Zukunftsthemas sei. "Erwin Pröll hat als Vorsitzender
der Landeshauptleutekonferenz überzogen. Er kann nicht seine Meinung seinen Landeshauptleutekollegen einfach
aufzwingen und diese als die Meinung aller Bundesländer-Vertreter verkaufen", übte Dörfler
Kritik an seinem niederösterreichischen Landeshauptleutekollegen. Aus diesem Grund sei es dringend notwendig
gewesen, eine thematische Bildungskoalition mit Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller und auch Franz Voves
zu bilden und gemeinsam gegen eine Verländerung in der Bildung aufzutreten. Nach einer Entpolarisierung dieses
Themas müsse eine qualitative Debatte im Sinne der Österreichischen Schüler und Lehrer geführt
werden.
Zudem forderte Dörfler die Einführung eines neuen Lehrerdienstrechtes, die Anhebung der Arbeitzeit von
Lehrern, die sie in der Schule verbringen, auf 30 Stunden pro Woche sowie mehr pädagogische Unterstützung
im Integrationsbereich. "In Österreich herrscht nun endgültig dringender Handlungsbedarf. Unser
Land wird auch bei den nächsten Pisaergebnissen wieder schlecht abschneiden, obwohl wir horrende Kosten für
Nachhilfe unserer Schüler ausgeben. Wenn jetzt nicht schleunigst gehandelt wird, ist diese Entwicklung nicht
mehr aufzuhalten", reagierte Dörfler. Aus diesem Grund forderte Dörfler, gemeinsam mit den Landeshauptleuten,
der Bundesregierung und Bildungsexperten in den ersten Monaten des kommenden Jahres in Klausur zu gehen, um eine
Strategie für die Zukunft zu entwickeln. Bislang hätte es abgesehen von einigen vernünftigen Landeshauptleute-Vertretern
lediglich zwei sich bekämpfende Gegenpole - aus der SPÖ und aus der ÖVP-Fraktion gegeben, die sich
zum Bildungsthema gematcht hätten, ohne erfolgreich an einem Zukunftskonzept zu arbeiten. Zudem lud Dörfler
die Medienvertreter dazu ein, hier im Sinne der Österreichischen Jugend, gemeinsam mit der Politik an einem
Strang zu ziehen, gemeinsam zur Lösung dieses bildungspolitischen Brisanzthemas zu sorgen.
Kritik übte Dörfler aber auch an der von Bundesregierung vor wenigen Wochen abgehaltenen "Saunarunde"
in Loipersdorf, bei der man ein Steuerpaket ausschließlich zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger
geschnürt hätte. "Auch wenn es nun einige soziale Abschwächungen gibt, hat die Bundesregierung
den Bürgern über Monate vorgegaukelt, dass es nicht zur Einführung neuer Steuern kommen werde. Wie
sich nun herausgestellt hat, zahlen wieder einmal die Bürger drauf", so Dörfler, der damit die gestern
in Wien abgehaltenen Protestaktionen von Familien und Studenten unterstützt. "Die Menschen sind mit dieser
Vorgehensweise unglücklich, und setzen sich zu Recht zur Wehr", ergänzte Dörfler. Während
die Bundesregierung die Bevölkerung mit der Einführung von neuen Steuern, der Kürzung von finanzieller
Unterstützung vor den Kopf stoße und die Bedürfnisse der Bevölkerung schon längst nicht
mehr erfassen könne, hat Landeshauptmann Gerhard Dörfler gerade für diese Menschen ein offenes Ohr
und versucht, ihnen unter die Arme zu greifen. So soll der Teuerungsausgleich den gesellschaftlich am schwächsten
gestellten Kärntnerinnen und Kärntner finanziell unter die Arme greifen. "Ich lege Wert darauf,
den Menschen, die es in der Gesellschaft nicht einfach haben und finanziell benachteiligt, zu helfen. Dabei ist
mir die persönliche Bürgernähe ausgesprochen wichtig, weshalb ich auch gerne bei der Auszahlung
des Kärntner Teuerungsausgleiches persönlich vor Ort bin", so Dörfler. "Ich sitze nicht
im Glastempel wie die Mitglieder der Bundesregierung. Bei mir hat der persönliche Kontakt zu den Kärntnerinnen
und Kärntnern oberste Priorität", stellt Dörfler klar, der in Besonderem Staatssekretär
Reinhold Lopatka aufforderte, sich seine Kritik zu sparen und lieber vor der eigenen Haustüre zu kehren und
die in Wien protestierenden Bürger nach ihren Bedürfnissen zu fragen.
Als für nachfolgende Generationen und den Wirtschaftsstandort Österreich ausgesprochen positiv bezeichnete
Dörfler den Bau des Koralmtunnels und damit die Umsetzung der Koralmbahn. "Mit der vor wenigen Wochen
erfolgten Baulosvergabe KAT 2 der Bundesregierung an die Baufirma Strabag, ist der Bau dieses einzigartigen Jahrhundertinfrastrukturprojektes
nicht mehr zu stoppen", so Dörfler. Auch wenn die Fertigstellung des Baus durch die Bundesregierung wenige
Jahre nach hinten verschoben wurde, ändert diese einmalige Schienenverbindung als Teil der Baltisch-Adriatischen-Achse
von Danzig bis Bologna nichts mehr daran, dass der gesamtösterreichische Raum einen unvergleichbaren Aufschwung
erleben wird. "Es ist erschreckend, dass an sich hochkarätige Experten wie Karl Aiginger dieses Potential
nicht erkannt haben oder dieses der Koralmbahn nicht zugestehen wollen. Mit seiner Kampagnisierung gegen den Bau
der Koralmbahn hat sich Aiginger selbst deklassiert und sich klar als Gegner des Südens enttarnt", stellte
Dörfler klar. Im Gegensatz dazu habe IHS-Chef Bernhard Felderer schon seit Langem die Bedeutung dieses logistischen
Zukunftsbahnprojektes erkannt und sich gemeinsam mit Landeshauptmann Dörfler dafür stark gemacht. "Jene
Wirtschaftsstandorte, die schon jetzt mit Projekten wie der Koralmbahn in die Zukunft investieren, werden auch
in den nächsten Jahren den großen Sprung nach vorne schaffen. Denn wo Logistik geschaffen wird, liegt
die Zukunft", erklärte Dörfler weiters.
Zur Ortstafelfrage stellte Dörfler erneut klar, dass die derzeitige Zuständigkeit beim Österreichischen
Parlament liege. Der Kärntner Landeshauptmann stehe einer Lösung positiv gegenüber und ist überzeugt,
eine vernünftige Lösung bis zum Jahr 2012 zu finden. Dörfler unterstrich aber zum wiederholten Male,
dass die jetzt angestrebte Lösung eine finale sein müsse, die in den Verfassungsrang gehoben werde. Außerdem
würde eine Öffnungsklausel keine Zustimmung in der Bevölkerung finden.
Hinsichtlich der politischen Arbeit der Freiheitlichen in Kärnten bekräftige Dörfler erneut, dass
die Loslösung vom BZÖ die richtige Entscheidung gewesen sei. "Die Gründung der FPK und die
Kooperation mit den Freiheitlichen auf Bundesebene war die einzig richtige. Wie Umfragen und Wahlergebnisse bestätigen,
sind die Freiheitlichen in Österreich auf einem sehr guten Weg und werden auch auf Bundesebene bald ein Comeback
feiern", so Dörfler abschließend. |
Kaiser: Dörflers Pressestunde-Auftritt substanz- und inhaltslos
Müde Fragesteller gepaart mit Dörflers "Kärnten gegen den Rest Österreichs"
- Abwehrkampf machen Pressestunde zu medialem Schlafwagen
Klagenfurt (spk) - Enttäuscht von der ORF-"Pressestunde" zeigt sich der Vorsitzende der SPÖ-Kärnten,
LHStv. Peter Kaiser: "Die offensichtliche Zurückhaltung der beiden Fragesteller Roland Stoppacher und
Georg Weiland hatten einen substanz- und inhaltslosen Aufritt von FPK-LH Gerhard Dörfler zur Folge, in dem
er seinen hinlänglich bekannten geistigen Abwehrkampf gegen die Bundesregierung, gegen Banken europäische
Länder und gegen Flüchtlinge ungehindert ausleben durfte!"
Einmal mehr deutlich wurde das Motto Dörflers und der FPK: "Wir gegen den Rest Österreichs. Was
wir machen und sagen ist gut, alles andere schlecht."
Einzige interessante Neuigkeit: Laut Dörfler ist Uwe Scheuch die Stimme der FPK. "Gerade im Zusammenhang
mit der Ortstafeldebatte wirft das die Frage auf, wer hier die Richtung vorgibt: Scheuch oder Dörfler oder
doch HC Strache? Dass Dörfler die simple Frage, ob er für oder gegen eine Volkbefragung, für oder
gegen eine Minderheitenfeststellung ist, nicht beantworten konnte, wollte oder durfte, lässt jedenfalls nichts
Gutes erwarten", stellt Kaiser fest.
Anders als beim FPK, wo es offensichtlich immer mehr Kompetenz- und Führungsstreitigkeiten in wesentlichen
politischen Fragen gibt - auch beim Thema Bildung war Uwe Scheuch anfangs, anders als Dörfler jetzt, für
mehr Kompetenzen der Länder!! - ist die Position der SPÖ klar und deutlich: "Wir wollen eine Lösung
der Ortstafelfrage festgeschrieben im Verfassungsrang, ohne diskriminierende Minderheitenfeststellung. Eine Lösung,
die sich im Rahmen zwischen 140 und 163 zweisprachigen Ortstafeln bewegt", macht Kaiser klar. Ebenso eindeutig
spricht sich die SPÖ dafür aus, die Bildungskompetenz in Form von Gesetzgebung und Ausführung beim
Bund zu konzentrieren, um einen Kompetenzdschungel mit neuen verschiedenen Bildungssystemen, bei dem die Qualität
der Bildung für die Kinder auf der Strecke bleibt, zu vermeiden.
"Alles in allem hatte die heutige Pressestunde nichts Neues und wenig Aufregendes zu bieten", so Kaiser.
So nahm das fast schon provokant passive Moderatorenduo die Rechtfertigung für den Teuerungsausgleich, den
Dörfler jenen Menschen auszahlt, denen er und seine FPK gemeinsam mit der ÖVP durch die Abschaffung des
Gratis Kindergartens, der Kürzung des Babygeldes und der Familienförderung sowie des Heizkostenzuschusses
zuvor das Geld aus der Tasche gezogen hat ebenso hin, wie die geleugnete Mitverantwortlichkeit Dörflers und
seiner Partei am Niedergang der HYPO, der Behauptung, dass Wörtherseestadion sei bestens ausgelastet oder
die an den Haaren herbeigezogene Geschichte, die SPÖ-Kärnten habe aus einer Regierungssitzung heraus
in einer Falschmeldung behauptet, FPK-Obmann Uwe Scheuch, wolle den Vater der drei mongolischen Halbweisen abschieben,
was jedoch dem tatsächliche Diskussionsverlauf entsprach. |
Kaltenegger: Nicht als Richter über das Budget aufspielen
Wegen Verprassung von Steuergeld selbst an der Nase nehmen
Wien (övp-pd) - "Statt sich als Richter über das Budget aufzuspielen sollte Landeshauptmann
Dörfler sich wegen der Verprassung von Steuergeld lieber selbst an der Nase nehmen", so ÖVP-Generalsekretär
Fritz Kaltenegger zur "ORF- Pressestunde" mit dem Kärntner Landeshauptmann. "Die Blau-Orangen
von FPÖ, FPK und BZÖ haben in den letzten Jahren ein ganzes Bundesland an den Rand der Pleite geführt.
Und jetzt wird, um medienwirksame Fotos zu machen, auch das letzte Steuergeld verprasst. Das ist mehr als verantwortungslos
und beschämend", so Kaltenegger weiter. "Blau-Orange in Kärnten steht genau für diese
Politik, die endlich beendet werden muss. Blau-Orange ist ein Sammelbecken von Gagenkaisern, faulen Abgeordneten
und dubiosen Personen, die regelmäßig am rechten Rand anstreifen", so der ÖVP- Generalsekretär
abschließend. |