Wien (bmi) - Polizisten haben täglich neue Delikte zu bewältigen
– diese digitalen Karten dienen als schnelle Informationsquelle. Sie geben einen Überblick, wirken inspirierend
und bieten kurzfristige Fahndungsansätze.
Von 24. bis 26. November 2010 fand in Kramsach/Tirol die zweite Crime Mapping Tagung statt, welche vom Bundeskriminalamt
veranstaltet wurde. Crime Mapping, also die Erstellung digitaler Karten von Tatorten bzw. Deliktshäufungen,
wie dies in Österreich unter anderem durch den Kriminalitätsatlas umgesetzt wird, gilt als eines der
wichtigsten Werkzeuge strategischer und operativer Kriminalanalyse.
Früher hefteten Kripobeamte Karten an die Wand und markierten die Tatorte von Seriengangstern mit Stecknadeln.
Crime Mapping funktioniert heute nach dem gleichen Prinzip. Auf digitalen Stadtplänen lassen sich viele Details
allerdings zusätzlich darstellen. Egal ob Tatzeit, Fingerabdruck oder Vorgehensweise: Crime Mapper können
sämtliche Daten über ein Verbrechen symbolisieren, als würden sie Nadeln mit unterschiedlichen Farbköpfen
auf die Karte stecken.
Kriminalanalytiker aus den Landeskriminalämtern aller Bundesländer, die im Umgang mit dem Geographischen
Informationssystem (kurz: GIS) geschult sind, waren die interessierten Teilnehmer. Neben dem Erfahrungsaustausch
der Analytiker wurden auch Fachvorträge von internationalen Experten gehalten. Inhalt dieser Vorträge
waren die GIS-Infrastruktur im Innenministerium sowie eine Softwarelösung für die operative Kriminalanalyse
um z.B Beziehungen von Verdächtigen geografisch auszuwerten. Dazu präsentierte Dr. Michael Leitner (Universitätsprofessor
an der Louisiana State University) die erfolgreiche Klärung einer Mordserie an Prostituierten in den USA. |