LH Pröll zum Industrievierteltag der VP NÖ
St. Pölten (nlk) - "Das Industrieviertel hat in den vergangenen Jahren einen ordentlichen Sprung
nach vorne gemacht", sagte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am Vormittag des 29.11. anlässlich des
Industrievierteltages der VP NÖ. Im Zuge einer Pressekonferenz in Neunkirchen gab er einen Überblick
über die Schwerpunkte in den Bereichen Wirtschaft, Standortqualität und Lebensqualität.
Die internationale Konjunkturflaute habe auch Niederösterreich stark gefordert, "aber wir haben früher
als andere reagiert und sind daher auch schneller als andere wieder herausgekommen", verwies der Landeshauptmann
etwa auf die vier Konjunkturpakete des Landes in einer Größenordnung von 880 Millionen Euro, auf das
prognostizierte Wirtschaftswachstum von rund zwei Prozent und auf die sinkenden Arbeitslosenzahlen etwa in den
Bezirken Neunkirchen (- 11,9 Prozent), Wiener Neustadt (- 5,5 Prozent) und Mödling (- 3,5 Prozent). Seit 2008
seien im Industrieviertel 1.437 Arbeitsplätze durch regionalpolitische Maßnahmen abgesichert worden,
im Wirtschafts- und Tourismusfonds wurden 1.598 Anträge mit einen Investitionsvolumen von 392 Millionen Euro
abgewickelt, im Bereich der Wohnbauförderung waren es 37.154 Anträge mit einem Investitionsvolumen von
rund 1,8 Milliarden Euro.
Im Sinne der Standortqualität habe man vor allem in die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur investiert,
nannte der Landeshauptmann als Beispiele den Ausbau der Südautobahn und den Umfahrungsring Wiener Neustadt.
Rund um die Stadt Wiener Neustadt sei der erste Teil der Ostumfahrung bereits fertig, die Umfahrung Sollenau-Theresienfeld
werde 2013 abgeschlossen und der zweite Teil der Ostumfahrung werde 2014 begonnen, informierte Pröll.
Im Bereich der Kultur wies der Landeshauptmann vor allem auf die Landesausstellung im nächsten Jahr hin, die
in Hainburg, Petronell-Carnuntum und Bad Deutsch-Altenburg stattfinden wird. "Wir investieren rund 26 Millionen
Euro in die Infrastruktur", so Pröll.
Eine klare Absage gab der Landeshauptmann der Gesamtschule sowie der Verordnung des Bundesministeriums mit dem
"Nicht-Ziel, Kleinschulen aufrecht zu erhalten". Für das Industrieviertel bedeute dies die Gefährdung
von 40 Prozent der Volks- und Hauptschulen, betonte er: "Unser Grundsatz: Was gelehrt wird, soll auf Bundesebene
festgelegt werden. Aber wo gelehrt wird, sollen die Länder festlegen."
Ein besonderer Schwerpunkt im Industrieviertel sei der Bereich Wissenschaft und Forschung, berichtete Pröll
weiters. Das Technopol Wiener Neustadt sei zu einer internationalen Drehscheibe geworden, "es werden dort
bald 600 Forscherinnen und Forscher arbeiten". Eine zentrale Rolle im Wissenschaftsbereich werden auch in
Zukunft Wiener Neustadt und "MedAustron" spielen, so Pröll: "Wir werden kommendes Jahr mit
dem Bau des MedAustron-Projektes beginnen."
Abschließend bilanzierte der Landeshauptmann die Aktivitäten im Bereich Lebensqualität. Durch die
Öffnung der Kindergärten für 2,5-Jährige wurden im Industrieviertel 297 neue Gruppen und 6.534
zusätzliche Kinderbetreuungsplätze geschaffen. Große Investitionen stehen im Bereich der Landeskliniken
bevor, so etwa in Wiener Neustadt und Neunkirchen sowie in Baden und Mödling (diese beiden sollen aufeinander
abgestimmt als "ein Klinikum an zwei Standorten" geführt werden). Beim Ausbau der Pflegeheime sind
vier Projekte bereits umgesetzt (Hainburg, Himberg, Guntramsdorf und Marienheim Baden), vier Projekte sind in Bau
(Mödling, Scheiblingkirchen, Ternitz und Gutenstein). |