Wien (statistik austria) - Während Volks- und Hauptschulen in den letzten Jahren einen deutlichen Rückgang
der Schülerinnen- und Schülerzahlen hinnehmen mussten, verzeichneten Gymnasien und weiterführende
Schulen steigende Besuchszahlen, so die Schulstatistik 2009/10 der Statistik Austria. In der Sekundarstufe II hielt
auch im abgelaufenen Schuljahr 2009/10 der Zustrom zu berufsbildenden höheren Schulen und zur AHS-Oberstufe
an.
Wieder weniger Volksschüler, geringerer Rückgang bei Volksschulklassen
Die seit Mitte der 90er-Jahre sinkenden Geburtenzahlen führten dazu, dass Österreichs Volksschulen im
abgelaufenen Schuljahr 2009/10 mit 329.440 so wenige Schülerinnen und Schüler wie nie zuvor hatten. Innerhalb
der letzten zehn Jahre ist die Kinderzahl an Volksschulen nach Berechnungen von Statistik Austria somit um 64.020
(-16,3%) zurückgegangen. Leicht steigende Besuchszahlen sind nach den aktuellen Bevölkerungsprognosen
erst im Jahr 2016 wieder zu erwarten, bis dahin wird die Zahl der Volksschulkinder voraussichtlich nochmals um
ca. 2% sinken.
Vergleichsweise geringer ist im Zehnjahresvergleich hingegen der Rückgang bei der Anzahl an Volksschulklassen,
hier beträgt das Minus nur 7,3%. Mit ein Grund dafür ist die im Schuljahr 2007/08 begonnene Senkung der
Klassenschülerzahl auf den Richtwert 25. Im Schuljahr 2009/10 betrug die durchschnittliche Klassenschülerzahl
18,5 (1999/2000: 19,8), und nur noch in 406 Klassen (2,3%) saßen mehr als 25 Volksschulkinder – vor allem
in vierten Klassen, auf die sich die Senkung der Klassenschülerhöchstzahl noch nicht auswirkte. Vor zehn
Jahren waren noch 2.060 Volksschulklassen (10,4%) mit mehr als 25 Schülerinnen und Schülern belegt.
Starker Rückgang beim Hauptschulbesuch
An Hauptschulen ist die Zahl der Schulkinder in den letzten zehn Jahren um 44.537 (-17,0%) auf 217.338 im Schuljahr
2009/10 zurückgegangen. Gründe für diesen Rückgang sind – neben den Auswirkungen der rückläufigen
Geburtenzahlen – einerseits der verstärkte Zustrom zur AHS-Unterstufe (+9.367 Schulkinder in den letzten zehn
Jahren), andererseits der im Schuljahr 2008/09 neu eingeführte Schultyp der Neuen Mittelschule (+16.848).
Dieser Schultyp wurde hauptsächlich an bestehenden Hauptschulstandorten eingerichtet und nur in Einzelfällen
an AHS-Standorten.
Vor zehn Jahren besuchten zu Beginn der Sekundarstufe I (5. Schulstufe) von 100 Kindern noch 68 eine Hauptschule
und 29 die AHS-Unterstufe, im abgelaufenen Schuljahr 2009/10 waren nur noch 48 in Hauptschulen, dafür 33 in
der AHS-Unterstufe und 16 in Neuen Mittelschulen. Der Rest verteilte sich auf Sonderschulen und sonstige allgemeinbildende
Schulen (z.B. Waldorfschulen und Schulen mit ausländischem Lehrplan).
Zuwächse bei berufsbildenden höheren Schulen
Auch in der Sekundarstufe II machen sich seit drei Jahren die rückläufigen Geburtenzahlen der 1990er
Jahre bemerkbar. So sind in berufsbildenden mittleren Schulen (BMS) die Schülerinnen- und Schülerzahlen
im Zehnjahresvergleich zwar um 4,6% auf 51.712 gestiegen, vor drei Jahren lag der Wert allerdings noch bei 52.468.
Die berufsbildenden höheren Schulen (BHS) erreichten hingegen im abgelaufenen Schuljahr 2009/10 mit 137.534
Schülerinnen und Schülern einen neuen Höchstwert. (+13,5% gegenüber 1999/2000). Allerdings
sind auch hier, insbesondere bei Handelsakademien, die Schülerzahlen in den ersten Klassen (9. Schulstufe)
bereits leicht rückläufig. |