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Spitalsreform |
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erstellt am
26. 11. 10
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Stöger
gibt Startschuss zur umfangreichen Spitalsreform
Österreichischer Strukturplan Gesundheit beschlossen - erster Schritt zur Planung
über Landesgrenzen
Wien (bmg) - Gesundheitsminister Alois Stöger hat am 26.11., wie vor rund zwei Wochen angekündigt,
den Startschuss zur Umsetzung seiner umfangreichen Pläne zur Spitalsreform gegeben: Stöger präsentierte
dem obersten Steuerungsgremium für Gesundheit, der Bundesgesundheitskommission, Details seiner umfassenden
Pläne für mehr Effizienz und Transparenz im Spitalswesen. "Mein Plan orientiert sich stark am Wohl
der Patientinnen und Patienten: Was brauchen die Menschen tatsächlich vor Ort - das ist die Frage, die im
Mittelpunkt dieser Reform steht", so Stöger.
Als ersten Schritt der Spitalsreform hat dieses Gremium, in dem die wichtigsten Gesundheitspolitiker und Interessensvertreter
versammelt sind, den "Österreichische Strukturplan Gesundheit 2010" (ÖSG 2010) beschlossen.
Dieser sieht erstmalig eine koordinierte, überregionale Planung der Gesundheitsversorgung durch Spitäler
vor. Dadurch soll die Effizienz der Spitäler gesteigert werden, indem die Leistungen besser an den tatsächlichen
Bedarf vor Ort angepasst werden.
Große, überregionale Referenzspitäler sollen komplexe Behandlungen in höchster Qualität
anbieten, kleine, wohnortnahe Krankenhäuser gewährleisten die Grundversorgung. Diese sind auch für
die Erstversorgung zuständig und leiten die Patientinnen und Patienten rasch zur richtigen Folgebehandlung
durch Spezialisten weiter. Durch Tages- und Wochenkliniken für geplante Behandlungen soll die vorhandene Infrastruktur
(wie z. B. Betten) durch mehrere Fachrichtungen gemeinsam genutzt werden.
In Zukunft werden auch die ambulante Versorgung sowie die Rehabilitation in die Rahmenplanung einbezogen. Spezielle
Versorgungsbereiche wie z.B. die Krebsbehandlung wurden zeitgemäß modifiziert, Hospiz- und Palliativversorgung
erstmals umfassend definiert.
"Dies ist der erste Umsetzungsschritt meiner Spitalsreform", so Stöger. "Ziel ist es, durch
ein einheitliches Bundes-Krankenanstaltengesetz einheitliche Rahmenbedingungen für ein koordiniertes Zusammenspiel
von Spitälern, Gruppenpraxen und niedergelassenen Ärzten zu ermöglichen. Geld vom Bund soll nur
noch fließen, wenn sich die Spitäler an gemeinsam definierte Zielvorgaben halten. Dadurch können
wir die Kostenexplosion bei den Spitälern in den Griff bekommen ohne einen einzigen Spitalsstandort zu schließen
oder Leistungen für die Patientinnen und Patienten einzuschränken", so Stöger. Derzeit gibt
es in Österreich ein Bundes- und neun zum Teil sehr unterschiedliche Landesgesetze, die das Spitalswesen regeln.
Die Koordination über Landesgrenzen hinweg ist daher kaum möglich. |
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Karlsböck: Stögers Startschuss zur Spitalsreform wird zum Rohrkrepierer
Positiver Reformansatz durch Länderinteressen gefährdet
Wien (fpd) - "Der heute vom Gesundheitsminister mit Schalldämpfer abgefeuerte Startschuss zur
Spitalsreform wird angesichts der Bundesländerblockaden zum Rohrkrepier werden", kommentierte der freiheitliche
Ärztesprecher NAbg. Dr. Andreas Karlsböck die Bemühungen Stögers. So gut die Idee der überregionalen
Planung der Gesundheitsversorgung durch Spitäler auch sei, so unwahrscheinlich sei deren Umsetzung, so Karlsböck,
der auf massive Widerstände der ÖVP-dominierten Bundesländer, wie etwa Oberösterreich, verwies.
So lange Stöger es nicht schaffe die Landeshauptleute an Bord zu holen, so lange bleibe jedes Reformpapier
- auch wenn es noch so gut ist - reine Makulatur, betonte Karlsböck. Durch die absurde Situation, dass es
in Österreich ein Bundes- und neun zum Teil sehr unterschiedliche Landesgesetze gebe, die das Spitalswesen
regelten, sei eine Koordination über Landesgrenzen hinweg nahezu unmöglich, so Karlsböck, der Stöger
aufforderte hier anzusetzen. "Die eisernen Vorhänge der Landesgrenzen müssen im Gesundheitswesen
beseitigt werden", so Karlsböck.
Weiters gelte es herauszuarbeiten, dass die Landeshauptleute ihren Wählern keinen Gefallen tun würden,
wenn sie sinnvolle Strukturmaßnahmen und Verwaltungsvereinfachungen blockieren würden, so Karlsböck.
Dadurch leide die Qualität in den Spitälern und bedeute für die Patienten letztendlich eine Verschlechterung
ihrer Versorgung, so Karlsböck, der sich ein Einsehen der Landeshauptleute wünscht. Schließlich
erhalte jedes Bundesland für "seine" Spitäler den Großteil der Kosten durch den Bund
und den Hauptverband bezahlt. Da sei es nur recht und billig, wenn die Zahler auch ein Mitspracherecht eingeräumt
bekämen, forderte Karlsböck, der Stöger riet hier im Interesse der Patienten Druck auszuüben.
Die FPÖ unterstütze jedenfalls jede Reform die die Position der Patienten verbessere und das System effizienter
und billiger mache, betonte Karlsböck. "Um unser gutes Gesundheitssystem auch weiter erhalten zu können,
müssen jetzt die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Es ist genug Geld im System vorhanden, es muss
nur anders kanalisiert werden", so Karlsböck. |
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