Österreich in guter Verfassung
Wien (pk) - Auf Einladung von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer kamen am 24.11. zahlreiche
Jugendliche ins Hohe Haus, um im Dialog mit der Präsidentin und führenden Verfassungsexperten darüber
nachzudenken, "wie jugend- und zeitgemäß die österreichische Verfassung ist".
In ihrer Begrüßung dankte Prammer dem Demokratiezentrum dafür, sich eines nicht alltäglichen
Schwerpunkts angenommen zu haben. Es sei bemerkenswert, sich mit den Inhalten und mit den Ideen der österreichischen
Bundesverfassung zu befassen, weshalb sie überzeugt sei, dass die folgende Diskussion dementsprechend spannend
werde.
Gertraud Diendorfer vom "Demokratiezentrum" dankte der Präsidentin für die Gelegenheit, dass
Jugendliche im Hohen Haus mit ihr und anderen Experten über die Verfassung diskutieren könnten. Sie berichtete
über die Genese von "polipedia.at", einem Internetprojekt, welches Jugendlichen die Möglichkeit
zu politischer Partizipation und zur Auseinandersetzung mit politischen Inhalten biete.
Die Website sei in der Zwischenzeit beachtlich angewachsen, und es gebe regelmäßige Treffen im Demokratiezentrum,
bei denen die Seiten betreut und weiterentwickelt würden. Das Projekt werde laufend weiter propagiert, damit
auch weitere Personenkreise davon profitieren könnten, erläuterte die Rednerin, die sodann auf einzelne
Schwerpunkte dieses Webangebots einging. So gebe es Artikelserien zu Themen wie "Schuldemokratie", "Rechte
in der Arbeitswelt" oder "Wahlen". Es gehe dabei um einen entsprechenden politischen Diskurs, wobei
man freilich darauf achte, dass dieser in einem Ton gegenseitigen Respekts über die Bühne gehe.
Das 90-Jahr-Jubiläum des Bundesverfassungsgesetzes habe das Demokratiezentrum zum Anlass genommen, sich eingehend
mit der Verfassung auseinanderzusetzen. Dazu gab es eigene Workshops, die auf "polipedia.at" auch entsprechend
dokumentiert worden seien, führte Diendorfer aus.
Ulrike Reindl von der diesbezüglichen Projektgruppe erzählte sodann vom konkreten Ablauf der Workshops
und ging dabei auf die Motive der Jugendlichen ein, sich mit der Verfassung zu beschäftigen. Dazu habe man
sie gleichsam in eine jugendgerechte Sprache "übersetzt", um auf diese Art festzustellen, welchen
Stellenwert die Verfassung für die heutige Jugend hat. Diese sei die Basis der Demokratie und damit auch die
Voraussetzung für politische Partizipation, der auch die folgende Diskussionen dienen möge, so Reindl.
Im Anschluss an diese Einführungsreden debattierten die anwesenden Jugendlichen mit Präsidentin Prammer,
Eva Schulev-Steindl von der BOKU Wien und dem Verfassungsjuristen, Autor und Politologen Manfried Welan über
Idee, Inhalt und Stellenwert der heimischen Verfassung. |