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Haftungsschirm für Irland |
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erstellt am
24. 11. 10
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Pröll:
"Es geht um den Schutz der gemeinsamen Währung"
Noch wurde keine konkrete Summe genannt, daher ist auch der österreichische Beitrag
an den Haftungen noch nicht bezifferbar.
Wien (övp-pd) - Im Rahmen der Ministerratssitzung berichtete Finanzminister Josef Pröll
am 23.11. über die Telefonkonferenzen von Euro-Gruppe und Ecofin am 21.11. Irland habe nun formal um Unterstützung
angesucht. "Hier geht es um die Stützung der gemeinsamen Währung und darum, erfolgreich eine Krise
unseres Währungssystems zu verhindern", so Pröll. Eine Zahlungsunfähigkeit Irlands hätte
massive Auswirkungen auf ganz Europa, also auch auf Österreich.
Noch wurde keine konkrete Summe genannt, daher ist auch der österreichische Beitrag an den Haftungen noch
nicht bezifferbar. Eines ist jedoch klar: es wird ein Mix aus verschiedenen Instrumenten geben. Der Haftungsschirm,
an dem Österreich beteiligt ist, ist ein Element. Ein weiteres Element ist der Fonds zur Zahlungsbilanzunterstützung
der EU, der mit 60 Milliarden dotiert ist, er wird von der EU im Rahmen ihrer Eigenmittel getragen. Auch der IWF
und Nicht-Euro-Länder wie Großbritannien, Schweden und andere haben ihre bilaterale Hilfe zugesagt.
All diese Unterstützungen senken die Inanspruchnahme des Haftungsschirms und damit auch die Haftungen, die
Österreich bereitstellen muss.
"Hier muss ein Gesamtpaket diskutiert werden, bevor endgültig feststeht, wie hoch die Summe der Unterstützung
sein wird. Irland hat mit extrem niedrigen Steuersätzen sehr viele Firmen angelockt. Die Körperschaftssteuer
beträgt in Irland derzeit 12,5%, das ist genau die Hälfte des österreichischen Satzes. Darin sehe
ich Handlungsspielraum", so der Finanzminister. Er erwarte daher im Gegenzug zur EU-Hilfe eine Diskussion
auch über eine wirtschaftlich vertretbare Anhebung der Körperschaftssteuer in Irland. |
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Leichtfried und Swoboda fordern Aus für irische Konzern-Subventionen
SPÖ-EU-Delegation will irische Körperschaftssteuer erhöhen und scharfe Regeln
für den Finanzmarkt
Wien (sk) - Angesichts der dramatischen Finanzkrise in Irland fordert die SPÖ-EU-Delegation ein Aus
der irischen Konzern-Subventionen - vor allem eine höhere Körperschaftssteuer. Hannes Swoboda, Vizepräsident
der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament sagte dazu am 23.11. gegenüber dem Pressedienst der SPÖ:
"Wir brauchen eine gemeinsame Wirtschaftspolitik, die die Fehlleitungen von Finanzen in Grundstücks-
und Baublasen verhindern. Wir müssen endlich aus der Krise lernen", so Swoboda. Er fordert vor allem
von der EU-Kommission mehr Engagement ein, wenn es um Regulierung und Kontrolle der Finanzmärkte geht.
SPÖ-EU-Delegationsleiter Jörg Leichtfried begrüßt, wie auch Swoboda, das Hilfspaket der Europäischen
Union für Irland prinzipiell. "Die Eurozone als Solidargemeinschaft ist aber nicht dazu da, um Dumping-Steuersätze
für Unternehmer zu subventionieren. Irland ist schleunigst gefordert, seine Körperschaftssteuersätze
entsprechend anzupassen", so Leichtfried. Der Europaparlamentarier plädiert dafür, die Verursacher
von Finanzkrisen - nämlich Spekulanten und Banken - ausreichend zur Kassa zu bitten. |
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Mölzer: Irland-Rettung bedeutet reale Geldflüsse
EU darf nicht zur Transferunion verkommen
Wien (fpd) - Rund 90 Milliarden Euro soll Irland aus dem Eurorettungsschirm der Europäischen Union
bekommen - umgelegt auf die österreichischen Steuerzahler wären das rund 300 Euro pro Kopf, die nach
Irland fließen würden. "Es ist ein weiterer Schritt, der die Europäische Währungsunion
zur Transferunion umwandelt, in der die Zahlmeister insbesondere Deutschland und Österreich sind", stellt
der freiheitliche EU-Delegationsleiter Andreas Mölzer fest.
Wenn da der österreichische ÖVP-Finanzminister Josef Pröll zum wiederholten Male behaupte, es handle
sich nicht um reale Zahlungen, sondern bloß um theoretische Staatsgarantien, so stimme dies einfach nicht,
zeigt Mölzer weiter auf. "Es sind echte österreichische Steuergelder, die nach Griechenland nun
auch nach Irland fließen werden", so der freiheitliche EU-Mandatar, der eine dringende Umkehr in der
Währungspolitik der EU fordert: "Um die besagte Transferunion zu verhindern, müssen wir endlich
Mechanismen einführen, die bankrotte Staaten eine echte Insolvenz ermöglicht und diese Staaten dann auch
aus der Eurozone entlassen, um eine Hartwährungsunion zu schaffen und nicht weiter unser Steuergeld in den
Rachen von schlecht wirtschaftenden Staaten und spekulativen Banken zu werfen", schließ Mölzer
seine Ausführungen. |
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Bucher: EU-Finanzhilfe wird zu Fass ohne Boden
VP-Pröll wirft Pleiteländern österreichisches Steuergeld in den Rachen -
BZÖ fordert "Euro-Light" für finanzmarode EU-Länder
Wien (bzö) - "Die Inanspruchnahme der Haftungen durch Irland in der Höhe von rund 100 Milliarden
Euro bestätigt die Befürchtungen des BZÖ, dass nach der Griechenland-Hilfe immer mehr Länder
kommen und um finanzielle Unterstützung bei den anderen EU-Mitgliedstaaten anklopfen. Nach den Pleite-Griechen
und Irland werden jetzt weitere Länder wie Portugal und Spanien, die ebenfalls ihren Staatshaushalt nicht
im Griff haben, um Hilfe betteln. ÖVP-Finanzminister Pröll hat diese Warnungen immer ignoriert und ist
dafür verantwortlich, dass österreichisches Steuergeld in ein Fass ohne Boden fließt. Während
beispielsweise den Familien, den Pflegebedürftigen und den Pendlern durch Leistungskürzungen und Steuererhöhungen
das Geld aus der Tasche gezogen wird, wird das österreichische Geld den EU-Pleitestaaten nachgeworfen",
kritisierte BZÖ-Bündnisobmann Klubobmann Josef Bucher, der in diesem Zusammenhang darauf verwies, dass
es sich bei der Irland-Hilfe in Wahrheit wiederum um ein Banken-Rettungspaket handelt.
Bucher befürchtet, dass dieser Euro-Trip nicht mehr in den Griff zu bekommen ist. "Wir benötigen
endlich ein substantielles Gesamtkonzept für finanzmarode Staaten, anstatt zuzuwarten, bis sich ein Land nach
dem anderen um Finanzhilfe anstellt."
Der BZÖ-Chef forderte in diesem Zusammenhang, dass die finanzschwachen EU-Länder aus der Währungsunion
austreten und mit einer eigenen "Euro-Light" Währung den Gesundungsprozess antreten sollen. "Es
darf nicht sein, dass Länder wie Deutschland und Österreich, welche die Stabilitätskriterien erfüllen,
im Sog mit nach untern gezogen werden", so Bucher. |
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