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Florian Scheuba, Rupert Henning und Cornelius Obonya erhalten "Salzburger Stier 2011" |
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Für "Cordoba. Das Rückspiel"; Ehrenstier an Dieter Hildebrandt Wien (orf) - Die Gewinner des "Salzburger Stier 2011" stehen fest: Die österreichischen Preisträger sind die Autoren Florian Scheuba und Rupert Henning sowie Schauspieler Cornelius Obonya für das kabarettistische Kammerstück "Cordoba - Das Rückspiel". Ebenfalls ausgezeichnet werden Nils Heinrich aus Deutschland und das Duo Knuth und Tucek aus der Schweiz. Dieter Hildebrandt erhält den Ehrenstier für sein Lebenswerk. "Cordoba. Das Rückspiel" ist "eine Satire zu den Themen Migration, Integration, Fremdenskepsis und ihre politische Instrumentalisierung", so die Autoren Florian Scheuba und Rupert Henning. Die beide Kabarettisten und Autoren bereichern die österreichische Kabarett- und Fernsehlandschaft seit vielen Jahren mit ausgewählter Satire. Scheuba war Gründer des Theater-Kabaretts "Die Hektiker", hat u.a. gemeinsam mit Thomas Maurer zwei vielbeachtete Programme "Anleitung zur politischen Unmündigkeit" und "Zwei echte Österreicher"(Deutscher Kleinkunstpreis) herausgebracht. Rupert Henning spielte u.a. gemeinsam mit Erwin Steinhauer in der Satire "Ausrichten" und in der kabarettistischen Auseinandersetzung mit der Sozialdemokratie namens "Freundschaft" (Österreichischer Kleinkunstpreis), für die er auch die Texte schrieb. "Cordoba" zählt zu den Meisterstücken von Scheuba und Henning. Frei nach dem Ausspruch, der irrtümlich Karl Kraus zugeschrieben wird, "Was Deutschland und Österreich trennt, ist die gemeinsame Sprache", ist "Cordoba" dem zweifellos komplizierten, deutsch-österreichischen Verhältnis gewidmet. Dekliniert wird dieses Problem virtuos am Beispiel einer Kleinfamilie, die im Sommer 1989 aus dem brandenburgischen Schwarze Pumpe über Ungarn nach Österreich floh. Der Schauspieler Cornelius Obonya spielt in diesem kabarettistischen Kammerstück das gesamte handelnde Personal - mehr als 20 Charaktere - und brilliert als Erzähler, fabelhafter Komödiant und Stimmenimitator. Der "Salzburger Stier 2011" für Deutschland geht an Nils Heinrich. Er zähle zu jener Künstler-Generation, die zwischen Kabarett, Poetry Slam und Comedy nicht mehr unterscheide, so die Jury: "Der gebürtige Ostdeutsche und gelernte Stuttgarter beweist Witz und Scharfsinnigkeit, ganz gleich, ob er über Laktoseintoleranz rappt, über Martin Walsers Augenbrauen sinniert oder seinen deutsch-deutschen Werdegang kabarettistisch aufarbeitet." Die Schweizer Preisträgerinnen "Knuth und Tucek" werden in ihrer Heimat von der Kritik inzwischen als satirische Sensation gefeiert. In ihrem selbst erfundenen Genre "Heimatfilmtheater" haben Olga Tucek und Nicole Knuth bereits sechs Programme geschaffen. Ihre Lieder decken die ganze Palette politisch brisanter Themen von Pädophilie bis Waffenlobbyismus ab, spiegeln aber auch Alltäglich-Skurriles wider. "Ehrenstier" für Dieter Hildebrandt Dieter Hildebrandt erhält den "Ehrenstier" für sein Lebenswerk und sein aktuelles Programm "Ich kann doch auch nichts dafür", mit dem er das 30. Kabarettforum eröffnen wird. Der inzwischen 83-Jährige genieße als "Grand Seigneur" des politischen Kabaretts höchstes Ansehen, heißt es in der Begründung der Jury: "Mit seinen raffiniert verstotterten Halbsätzen stößt er in der Tradition eines Werner Finck zum Kern gesellschaftlicher Widrigkeiten vor, seine Kunst ist geprägt von heiterem Intellekt und genauer Beobachtung." Gemeinsam mit Werner Schneyder übergab Dieter Hildebrandt 1982 den ersten "Salzburger Stier". Anlässlich des 30. Kabarettforums 2011 wird Hildebrandt von ORF, ARD, Schweizer Radio DRS und RAI Sender Bozen mit dem "Ehrenstier" ausgezeichnet. Die Laudatio hält Georg Schramm. Der "Salzburger Stier" ist mit jeweils 6000 Euro dotiert und wird jedes Jahr an Kabarettistinnen und Kabarettisten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz verliehen - 2011 bereits zum 30. Mal. Er ist nicht nur einer der begehrtesten Kabarettpreise, sondern auch die größte Radio-Koproduktion im Bereich Unterhaltung. Nicht weniger als zehn Radiostationen arbeiten für den "Salzburger Stier" eng zusammen: ORF, Schweizer Radio DRS, sieben ARD-Sender sowie der RAI Sender Bozen. Den Auftakt des Kabarettforums "Salzburger Stier 2011" im Potsdamer Nicolaisaal bestreitet am 20. Mai 2011 Dieter Hildebrandt, Ö1 überträgt live ab 20.00 Uhr. Die Preisverleihung findet am Samstag, den 21. Mai 2011 ebenfalls im Nicolaisaal statt. Zuvor unterhalten die "Stier"-Preisträger mit Auszügen aus ihren aktuellen Programmen. Porträts der Ausgezeichneten sind am 29. Mai ("Cordoba"), 5. Juni (Knuth und Tucek) und 12. Juni (Nils Heinrich) im Kleinkunstmagazin "Contra" zu hören - immer sonntags um 22.05 Uhr in Ö1. |
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Informationen: http://oe1.orf.at | ||
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