MUMOK: 3 Jahres-Programm   

erstellt am
19. 11. 10

Im Zentrum der Neuausrichtung steht die Sammlung
Wien (mumok) - Karola Kraus bekräftigt in ihrer Antrittspressekonferenz als neue Direktorin des MUMOK die Potentiale der Sammlung und die Möglichkeiten, die sich aus der Architektur des Gebäudes von Ortner&Ortner ergeben. Sie lud heute Abend zu einem Präsentationstermin ihres Programms 2011 - 2013, zu dem neben Medienvertretern Galeristen und Sammler der Wiener Kunstszene geladen waren. Kraus plant für die nächsten Jahre ihrer Direktion eine Weiterentwicklung des Museums im Zusammenspiel von Sammlung, Ausstellung und der Architektur des Museums:

"Die Ausstellung mit ihrer sinnlichen Präsenz steht im Zentrum meines Interesses. Durch ein Programm sollen gewisse Leitlinien der Kunst vorgestellt werden. Am Beginn des 21. Jahrhunderts kann die Frage nach dem Medium nicht mehr die entscheidende sein. Es ist daher mein Anliegen, verschiedene Gattungen zur Diskussion zu stellen."

Ihre Ausstellungstrategie sieht vor, das Sammlungskonvolut, das sich durch die Dichte an radikalen und qualitativ hochwertigen Kunstwerken auszeichnet, als Ausgangspunkt für die Wechselausstellungen parallel zu diesen zu präsentieren. Dabei wird ein Schwerpunkt auf der Kunst der 1980er und 1990er Jahre liegen, Kraus hält es aber auch für wichtig, jüngere Tendenzen mit ihren künstlerischen Vorläufern aus den 1960er und 1970er Jahren in Verbindung zu bringen.

"Zentrale Künstlerpositionen aus der Sammlung sollen mit retrospektiv angelegten Einzelausstellungen vorgestellt werden. Um die 1960er Jahre in der gesamten Bandbreite aufzuzeigen, würde ich diesen Ausstellungszyklus mit künstlerischen Bewegungen der 1960er und 1970er Jahre vervollständigen, die bisher nicht oder nur punktuell in der Sammlung vertreten sind. Hier soll das Hauptaugenmerk auf der amerikanischen Minimal Art sowie der Konzeptkunst liegen. Neben Einzelpräsentationen und thematischen Gruppenausstellungen stelle ich mir vor, in einem regelmäßigen Turnus eine große Überblicksausstellung zu veranstalten, die die Frage nach der gesellschaftlichen Entwicklung von Kunst aufzeigt." so Karola Kraus.

Im Bestreben, der Kunst einen möglichst idealen Präsentationsrahmen zu bieten werden ab Juni 2011 einige Adaptierungs- und Optimierungsmaßnahmen im Museumsgebäude durchgeführt. Diese umfassen die Sanierung der Terrazzoböden, ein zeitgemäßes Beleuchtungssystem, die Öffnung des Museumsshop über die gesamte Breite des Foyerbereichs, und die Verlegung des Museumscafés. Dieses soll, vom Eingangsbereich sichtbar, über dem Shop untergebracht werden. Heimo Zobernig und Michael Wallraff werden einen Multifunktionsraum gestalten, in dem unter anderem die umfangreiche Filmsammlung des MUMOK und kuratierte Filmprogramme gezeigt werden. Die Umsetzung dieser Sanierungs- und Adaptierungsmaßnahmen erfordert eine 14-wöchige Umbauzeit von 30.5.2011 bis 8.9.2011, während der im Museum keine Ausstellungstätigkeit stattfinden kann. Die budgetierten Gesamtkosten für den Umbau betragen EUR 3,2 Mio. Das BMUKK finanziert bis zu einer Höhe von EUR 2,7 Mio., EUR 500.000 werden aus Eigen- und Drittmitteln über das MUMOK bezahlt.

Während der Umbauzeit sind mehrere Aktivitäten geplant, zum einen ein Plakatprojekt mit KünstlerInnen im öffentlichen Raum, das die Präsenz des MUMOK stärkt, zum anderen wird ein von KünstlerInnen gestalteter Container im Areal des MQ aufgebaut, der als Informationszentrale während der Umbauzeit des Museums dient. Der österreichische Künstler Florian Pumhösl wurde beauftragt, für das Museum ein neues Corporate Design zu entwerfen, das zur Auftaktausstellung von Karola Kraus im Herbst 2011 mit dem Titel "Museum der Wünsche" zum Tragen kommt.

Neben der Würdigung der jüngsten Schenkung von Gertraud und Dieter Bogner an das MUMOK, die dem Museum Arbeiten im Wert von EUR 200.000 überlassen, freut sich Karola Kraus über die Verlängerung des Baloise Kunstpreis bis 2013. Der Ausbau des Boards als wichtige Säule der Sponsoring- und Fundraisingaktivitäten soll forciert werden, einen weiteren Schwerpunkt wird Karola Kraus auf die Vermittlungsaufgaben des MUMOK legen. Sie plant einen Kinderclub und regelmäßige Zusammenarbeit zwischen Künstlern und Kindern. Vor allem will sie die langfristigen Partnerschaften zwischen dem Museum und Schulen mit innovativen Projekten verstärken.
     
Informationen: http://www.mumok.at    
     
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