Finanzstaatssekretär bei der Eröffnung des Business Angel Day klar gegen Eigentums-
und Vermögensbesteuerung
Wien (bmf) - Zum zweiten Mal findet heuer in Österreich der Business Angel Day statt. Rund 150
Privatinvestoren, die versteuertes Eigenkapital in junge, dynamische aber auch risikobehaftete Unternehmen investieren,
kamen dazu in die Albertina in Wien, um ihre Erfahrungen auszutauschen und Netzwerke zu knüpfen. Finanzstaatssekretär
Reinhold Lopatka betonte bei seiner Eröffnungsrede, dass die Wirtschaftskrise im Jahr 2009 natürlich
auch die Private-Equity-Branche massiv getroffen habe. Doch, so Lopatka: "Die Durststrecke ist hier überwunden
- auch in Österreich. So wurden in Europa im 3. Quartal 2010 fast doppelt so viele Private-Equity-Deals abgewickelt
wie im 2. Quartal. Und die Wirtschaftslage in Österreich entwickelt sich heuer ausgesprochen positiv: Österreich
ist im 3. Quartal 2010 stärker als Deutschland und die EU gewachsen."
Mit dem Business Angel Day werde verstärkt Augenmerk auf Private Equity gelenkt. Klar müsse aber auch
sein, dass von Seiten der Bundesregierung die budgetäre Konsolidierung weiterhin im Vordergrund stehe, so
der Finanzstaatssekretär. Denn der vorgegebene Konsolidierungspfad dürfe und könne nicht verlassen
werden. Somit sei es im Moment noch nicht möglich, Maßnahmen im Private-Equity-Bereich zu setzen, wenngleich
es ihm bewusst sei, dass die Mittelstandsfinanzierungsgesellschaften derzeit noch nicht die ausreichenden Rahmenbedingungen
haben, um den Venture-Capital- und Private-Equity-Markt in Österreich weiter zu forcieren, betonte Lopatka.
"Der österreichische Finanzplatz steht im internationalen Wettbewerb und hier ist es im Moment vor allem
im Interesse der Wirtschaft nötig, beispielsweise zentrale Sonderbestimmungen für Stiftungen und damit
die Attraktivität Österreichs als Stiftungsstandort zu erhalten. Kontraproduktiv wäre nun die immer
wieder thematisierte Substanzbesteuerung von Vermögen, die verhindert werden konnte. Und auch die Finanztransaktionssteuer
nur im internationalen Gleichklang einzuführen ist wesentlich. Denn ein nationaler Alleingang hier - Stichwort
Börseumsatzsteuer - wäre ruinös für den heimischen Kapitalmarkt", so der Finanzstaatssekretär.
Klar sei aber auch, so Lopatka, dass sich die Bundesregierung im Regierungsprogramm klar zum Ziel bekannt habe,
die Rahmenbedingungen für Risiko- und Beteiligungskapital weiter zu verbessern. Auch in die FTI-Strategie
(Forschung, Technologieentwicklung, Innovation) sei dieses Ziel aufgenommen worden, das es gelte umzusetzen, sobald
die Wirtschaft sich nachhaltig erholt habe, so Finanzstaatssekretär Lopatka abschließend. |